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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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scharf. »Aber wird dein Bruder das jemals glauben?«
»Ich weiß es nicht.« Allart seufzte erneut. Glaubte Damon-Rafael wirklich, daß er der Verlockung nicht widerstehen konnte, das Reich – oder die Krone – seinen Händen zu entwinden? Oder wollte er wirklich nur den mächtigen Fürsten Aldaran an Elhalyn verpflichten? Damon-Rafael würde Verbündete brauchen, wenn er sich dazu entschloß, mit Prinz Felix um den Thron von Thendara zu streiten.
Aber dies würde noch eine Weile auf sich warten lassen. Der alte König Regis klammerte sich noch ans Leben, und der Rat würde ihn auf dem Totenbett nicht behelligen. Aber wenn er neben seinen Vorvätern in einem schmucklosen Grab von Hali lag, wie es Sitte war, dann würde der Rat nicht zögern, Prinz Felix aufzufordern, seine Tauglichkeit unter Beweis zu stellen.
»Ein Emmasca könnte zwar einen guten König abgeben«, sagte Renata, die seinen Gedanken mühelos folgte, »aber er kann keine Dynastie gründen. Felix wird nicht Erbe werden. Ich habe die letzte Depesche gelesen. Cassilde hat sich nach der Geburt ihres Sohnes nicht richtig erholt und ist wenige Dekaden später gestorben. Dein Bruder hat also einen legitimen Sohn, sucht aber jetzt nach einer Frau. Nun bedauert er sicher schon, daß er es so eilig hatte, dich mit Cassandra zu vermählen.«
Allarts Mund verzog sich angewidert. Ihm fiel ein, was Damon-Rafael über dieses Thema bemerkt hatte: »Wenn Cassilde stirbt – und sie war dem Tod in den vergangenen Jahren bei jeder Geburt sehr nahe –, werde ich frei sein, um Cassandra selbst zu heiraten.« Wie hatte sein Bruder nur auf diese Weise über die Frau sprechen können, die ihm ein Dutzend Kinder geboren hatte?
Allart sagte: »Vielleicht ist es besser so«, aber es klang so verzweifelt, daß Renata ihre Tränen nicht zurückhalten konnte. Behutsam legte er eine Hand unter ihr Kinn. »Was ist, Cousine? Du bist immer begierig darauf, meine Sorgen zu zerstreuen, aber du hast nie von deinen eigenen gesprochen. Was quält dich?« Seine Arme umfingen sie, aber es war die liebevolle Berührung eines Bruders und Freundes, nicht die eines Liebhabers, und Renata wußte es. Sie schluchzte, und Allart hielt sie sanft in seinen Armen.
»Sag’s mir, Chiya«, sagte er so sanft, als sei sie in Dorilys’ Alter. Renata kämpfte gegen ihre Tränen an.
»Ich habe es Donal nicht gesagt. Ich wollte sein Kind haben. Wenn es so um mich stände, dachte ich, könnte mein Vater mich nicht zwingen, nach Edelweiß heimzukehren und einen Mann zu heiraten, den er für mich aussucht … Und so bin ich schwanger geworden. Aber nach ein paar Tagen, als ich mich selbst überwachte, entdeckte ich, daß das Kind weiblich war. Und daher habe ich …« Sie schluckte. Allart konnte ihren Schmerz fühlen, als sei er sein eigener. »Ich konnte es nicht leben lassen. Ich … ich bereue es nicht. Wer könnte das, mit dem Fluch der Rockravens? Und dennoch – ich schaue Dorilys an und denke, ich habe etwas zerstört, das so hätte werden können – schön und … und …« Ihre Stimme brach und dann schluchzte sie hilflos gegen Allarts Brust. Und ich habe gedacht, ich könnte Cassandra eine Entscheidung wie diese aufzwingen … Es gab nichts, was Allart sagen konnte. Er hielt Renata in seinen Armen und ließ sie weinen.
Schließlich wurde sie ruhiger und murmelte: »Ich weiß, daß ich richtig gehandelt habe. Ich mußte es tun. Aber trotzdem – ich konnte es Donal nicht sagen.«
Was, im Namen aller Götter, tun wir unseren Frauen an? Was haben wir in unserem Blut und unseren Genen hervorgerufen, daß wir das über sie bringen? Heiliger Lastenträger, ist es dein Segen oder dein Fluch, daß ich von Cassandra getrennt bin …
Selbst als er sprach, schien er Cassandras von Angst gemartertes Gesicht zu sehen. Im Versuch, es zu verdrängen, verstärkte er den Griff seiner Arme und sagte sanft: »Aber du weißt, daß du richtig gehandelt hast, und dieses Wissen wird dir Kraft geben, hoffe ich.«
Dann erzählte er ihr, langsam und nach Worten suchend, von dem Augenblick der Vorausschau, als er sie hochschwanger, entsetzt und verzweifelt erblickt hatte. »Das habe ich in letzter Zeit in meinen Visionen nicht mehr gesehen«, versicherte Allart. »Wahrscheinlich existierte diese Möglichkeit nur während der kurzen Zeit, in der du tatsächlich schwanger warst, und danach… danach hörte diese Zukunft einfach auf zu existieren – denn du hast das getan, was sie verhindern konnte. Du brauchst es nicht zu

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