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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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steckten.
    »Alles, was er besaß, wenn der Tag begann, Stopfte er in die Taschen und ging sein Tagwerk an. Eine Schüssel, ein Löffel, zum Beten ein Buch, Zum Schutz vor der Kälte ein wärmendes Tuch, Ein Federkasten, damit schreibt er Traktätchen hin, Ein molliges Kissen, um beim Beten zu knien, Ein Nußknacker, ganz aus Kupfer und Gold …«
    Dorilys mußte sich selbst anstrengen, das Gesicht regungslos zu halten, als die Zuhörer zu kichern begannen, und ihr Vater in schallendes Gelächter über die Unsinnigkeit solcher Zeilen ausbrach.
    »Die Taschen, die Taschen,
Fro’ Domenicks Taschen …«
    Sie war an dem Vers angelangt, der aufzählte:
    »Ein Sattel und Zaumzeug, ein Paar Sporen, ein Zügel, Das braucht er fürs Chervine zum Ritt durch die Hügel, Ein goldenes Becken, ein Rasierer aus …«
    Unsicher brach Dorilys ab, als die Tür sich öffnete. Lord Aldaran wandte sich ärgerlich seinem Friedensmann zu, der mit solchem Mangel an Höflichkeit eingetreten war.
»Varlet, wie könnt Ihr es wagen, so in das Zimmer Eures jungen Fräuleins einzudringen?«
»Ich bitte die junge Lady um Verzeihung, aber die Sache ist äußerst dringend. Lord Scathfell…«
»Kommt, kommt«, sagte Lord Aldaran gereizt. »Selbst wenn er mit hundert bewaffneten Kriegern vor unseren Toren stünde, guter Mann, würde es solchen Mangel an Höflichkeit nicht entschuldigen.« »Er hat Euch eine Botschaft gesandt. Sein Bote spricht von einer Forderung, mein Fürst.«
Einen Moment darauf erhob sich Mikhail von Aldaran. Er verbeugte sich vor Lady Elisa und seiner Tochter mit einer Höflichkeit, als sei Dorilys’ kleines Unterrichtszimmer ein Empfangsraum.
»Ladies, vergebt mir. Ich hätte Eure Musik nicht willkürlich unterbrochen. Aber ich fürchte, ich muß um die Erlaubnis bitten, mich zurückzuziehen, Tochter.«
Einen Moment lang gaffte Dorilys ihn an. Er erbat ihre Erlaubnis, zu kommen und zu gehen? Das war eindeutig das erste Mal, daß er seine formelle Erwachsenen-Höflichkeit ihr gegenüber zeigte. Aber jetzt kam ihr das gute Benehmen, das Margali und Renata sie gelehrt hatten, zu Hilfe. Sie machte einen so tiefen Knicks vor ihm, daß sie fast auf die Knie sank.
»Ihr seid frei, nach eigenem Belieben zu kommen und zu gehen, Sir, aber ich bitte Euch zurückzukehren, wenn Eure Verpflichtung beendet ist.«
Aldaran beugte sich über ihre Hand. »Das werde ich tatsächlich, meine Tochter. Ladies, verzeiht«, fügte er hinzu und bezog Margali und Renata in seine Verbeugung ein. Dann sagte er kurz: »Donal, begleite mich!« Donal stand auf und eilte hinter ihm her.
Als sie gegangen waren, versuchte Dorilys, ihr Lied wieder aufzunehmen, aber die Stimmung war zerstört, und so brach sie nach kurzer Zeit ab. Allart ging auf den Hof hinunter, wo die Reittiere in die Stallungen gebracht wurden und die Begleitmannschaft der Diplomaten sich versammelte. Er konnte unter ihnen die Abzeichen weiterer Berg-Clans sehen, und daß bewaffnete Männer eintrafen und in den Hof kamen. Aber ihre Bewegungen waren wie die des Wassers, und als er erneut hinblickte, waren sie fort. Er wußte, daß sein Laran für ihn Halluzinationen von Dingen malte, die vielleicht nie geschahen. Er versuchte, sich seinen Weg durch sie zu bahnen, in die Zeit zu sehen, aber er war nicht ruhig genug. Was er spürte – er las nicht bewußt die Gedanken der Männer, die Scathfells Forderung gebracht hatten, aber sie sendeten ihre Empfindungen über den gesamten Landstrich –, war nicht dazu geeignet, ihn zu beruhigen.
Krieg? Hier? Schmerzlich spürte er die Trauer über den langen, schönen Sommer, der jetzt unwiderruflich zerstört war. Wie kann ich hier in Frieden sitzen, während meine Leute im Krieg sind und mein Bruder sich vorbereitet, um eine Krone zu ringen? Was habe ich getan, daß ich solchen Frieden verdiene, wenn sogar meine geliebte Frau Gefahr und Schrecken ausgesetzt ist? Er ging auf sein Zimmer und versuchte sich zu beruhigen, indem er die Nevarsin-Atemtechnik anwandte. Aber angesichts der Augen und Geist bedrängenden Visionen von Krieg, Stürmen und Aufruhr konnte er sich nicht konzentrieren. Er war dankbar, nach einiger Zeit in Aldarans Empfangsraum gerufen zu werden.
Er hatte erwartet, der Gesandtschaft Scathfells entgegenzutreten, wie er sie so oft in seiner Vision gesehen hatte, aber er stieß auf niemanden außer Aldaran, der düster auf den Boden vor seinem hohen Sessel starrte – und Donal, der nervös auf und ab ging.
Als Allart eintrat, blickte

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