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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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feststellen konnte, endete die Welt außerhalb ihres Baumdickichts nach einer Armlänge im trüben Weiß eines Nichts aus Schnee.
Behutsam tastete sich sein Laran vor. Er sah ihr Leben fast in jedem Fall hier enden, aber es mußte andere Möglichkeiten geben. Wenn es ihr vorbestimmtes Schicksal war, hier zu sterben, und wenn es unausweichlich zu seinem und ihrem Tod führen mußte, Cassandra von Hali wegzubringen: Warum hatte ihm sein Laran nie eine Spur davon gezeigt – in keiner Wahrscheinlichkeitslinie, die er bis jetzt vorhergesehen hatte?
»Donal«, sagte Allart. Der junge Mann schreckte auf.
»Cousin …?«
»Du besitzt mehr von der Wetter-Gabe als ich. Kannst du den Sturm untersuchen und feststellen, wie weit er sich ausdehnt, und wie lange es dauert, bis er an uns vorüberzieht?«
»Ich werde es versuchen.« Donal versank in sein inneres Bewußtsein. Allart, in schwacher Verbindung mit ihm, sah erneut die merkwürdig ausgedehnte Wahrnehmung der Spannungen und Kräfte wie Energienetze auf der Erdoberfläche und in der darüberliegenden dünnen Lufthülle. Zum Oberflächenbewußtsein zurückkehrend, sagte Donal schließlich nüchtern: »Zu weit, fürchte ich. Und er bewegt sich sehr träge. Ich wünschte, ich hätte die Gabe meiner Schwester und könnte die Stürme kontrollieren und nach meinem Willen hierhin oder dorthin bewegen.«
Plötzlich, als er wieder nach vorn zu sehen begann, wußte Allart, daß dies die Antwort war. Sein Laran war wirklich Vorausschau, ganz gewiß. Er konnte die Zeit verlagern und außerhalb von ihr stehen, aber sie wurde von seiner Interpretation beschränkt. Aus diesem Grund war seine Gabe als einziger Führer seiner Handlungen unzuverlässig. Er durfte sich nie mit einer für ihn offensichtlichen Zukunft zufriedengeben, denn es bestand immer die Wahrscheinlichkeit – so gering sie auch sein mochte –, daß das Zusammenwirken mit jemandem, dessen Handlungen er nicht vorhersehen konnte, sie über seine Wahrnehmungsfähigkeit hinaus verändern konnte. Er konnte seine Gabe beherrschen, aber wie beim Matrix-Juwel durfte er sich nie von ihr beherrschen lassen. Gestern hatte er sie benutzt, um Sicherheit zu finden und die offensichtlichsten Arten des Todes zu vermeiden. Sie hatte erfolgreich ihren nächstliegenden Tod abgewendet, bis er irgendeine andere Wahrscheinlichkeit erforschen konnte.
»Wenn wir irgendwie mit Dorilys Verbindung aufnehmen könnten …«
»Sie ist kein Telepath«, sagte Donal zweifelnd. »Ich habe sie noch nie mit meinen Gedanken erreichen können.« Dann hob er den Blick und fuhr fort: »Renata, Renata ist Telepathin. Wenn wir beide es schaffen könnten, sie zu erreichen …«
Ja, denn Renata war der Schlüssel zur Kontrolle über Dorilys’ Kraft. Allart sagte: »Du versuchst, sie zu erreichen, Donal!«
»Aber … ich bin kein so starker Telepath.«
»Trotzdem. Liebende können häufig eine Verbindung herstellen wie kein anderer. Berichte ihr von unserer Lage. Vielleicht kann Dorilys den Sturm richtig einschätzen – oder ihn dazu bringen, schneller an uns vorüberzuziehen!«
»Ich werde mein bestes tun«, sagte Donal. Die Umhänge noch immer um sich gelegt, richtete er sich auf. Er zog die Matrix heraus und konzentrierte sich. Allart und Cassandra, die sich unter dem verbliebenen Stoff aneinanderklammerten, konnten die leuchtenden, sich ausbreitenden Kraftlinien beinahe sehen. Donal schien ein festes Netzwerk aus wirbelnden Energien, Kraftfeldern zu sein … Dann flammte urplötzlich der Kontakt auf. Allart und Cassandra, beide Telepathen, konnten sich dieser engen Verbindung nicht entziehen.
Renata!
Donal! Die Freude und Glut des Kontakts ergoß sich über Cassandra und Allart, als berühre und umarme Renata auch sie.
Ich hatte Angst bei diesem Sturm! Seid ihr sicher? Ihr seid also in Tramontana geblieben? Als der Sturm ausbrach, fürchtete ich schon, die Eskorte würde zur Rückkehr gezwungen. Sind sie schon auf euch getroffen?
Nein, meine Geliebte. Schnell, in raschen geistigen Bildern, skizzierte Donal ihre prekäre Lage. Er unterbrach Renatas entsetzte Reaktion. Nein, Liebes, verschwende jetzt keine Zeit und Energie. Hör zu, was du tun mußt.
Natürlich, Dorilys kann uns helfen. Eine rasche Berührung, Bewußtheit. Ich werde sie sofort suchen und ihr sagen, was sie tun muß. Der Kontakt war fort. Die Kraftlinien schwanden. Donal stand zitternd unter dem doppeltgelegten Umhang.
Allart reichte ihm den Rest der Lebensmittel. Als Donal abwehrte, sagte er:

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