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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sah, verzog sich sein dünner Mund zu einem entstellten Lächeln.
»Cousin, den Göttern sei gedankt. Ich hatte schon befürchtet, du und deine Frau wäret mit dem Turm gefallen und getötet worden. Ist Lady Cassandra in Sicherheit? Was, im Namen aller Dämonen Zandrus, haben sie diesmal mit uns gemacht? Es wird ein halbes Jahr dauern, dieses Chaos zu beseitigen. Die Hälfte der Milchtiere sind tot. Den Kindern wird es diesen Winter an Milch mangeln …«
»Ich bin mir noch nicht sicher«, sagte Allart ernüchtert, »aber ich brauche alle Männer und Frauen dieser Festung, die fähig sind, eine Matrix zu handhaben, wenn ich irgendeine Verteidigung dagegen organisieren soll. Wir sind auf diese Art Kriegsführung äußerst schlecht vorbereitet, fürchte ich.«
»Bist du dir dessen sicher, Bruder?« fragte Donal. »In den Bergen hat es auch früher schon Erdbeben gegeben.«
»Das war kein Erdbeben! Darüber bin ich mir so sicher, als stünde Damon-Rafael neben mir und ich könnte sein hämisches Lachen hören.«
Dom Mikhail kniete neben dem Körper eines Getöteten. Nur die zerschmetterten Beine des Mannes ragten unter einem Steinblock hervor. »Armer Kerl«, sagte er. »Wenigstens ist sein Tod schnell eingetreten. Ich fürchte, daß die, die in den Ställen begraben sind, einen weit schrecklicheren hatten. Donal, die Wachen sollen die Toten begraben. Allart braucht dich jetzt nötiger. Ich werde jeden, der Laran besitzt, zu dir schicken, damit wir herausfinden, was man uns angetan hat.« »Im Turm können wir uns jetzt nicht mehr treffen«, sagte Allart düster. »Wir müssen einen Raum haben, der vom Kummer und der Angst derjenigen, die die Trümmer wegräumen, isoliert ist, Lord Aldaran.« »Nehmt den Wintergarten der Frauen. Vielleicht schafft der Frieden der blühenden Pflanzen dort eine Atmosphäre, die euch nützen wird.« Als Donal und Allart die Burg betraten, konnte Allart durch seine Fußsohlen ein erneutes schwaches Beben spüren. Erneut fragte er sich, was geschehen war. Der Gedanke, wie nahe Cassandra dem Tode gewesen war, ließ sein Innerstes vor Angst zusammenkrampfen.
Donal sagte: »Ich wünschte, unsere Freunde von Tramontana wären hier. Sie würden wissen, wie man darauf reagiert.«
»Ich bin froh, daß sie nicht hier sind«, erwiderte Allart. »Es wäre nicht gut, wenn die Türme in die Kriege dieses Landes hineingezogen würden.«
Die Sonne brach gerade durch die Wolken, als sie den Wintergarten erreichten. Der ruhige Glanz des Sonnenlichts, das die Kollektoren verbreiteten, der schwache, angenehm feuchte Geruch von Gräsern und Blütenblättern erzeugten einen merkwürdigen Kontrast zu der Furcht, die Allart in den Männern und Frauen, die sich hier versammelten, fühlen konnte. Nicht nur Cassandra, Renata, Margali und Dorilys, sondern auch zwei oder drei Frauen, die er vorher noch nie gesehen hatte und ein halbes Dutzend Männer kamen. Jeder trug eine Matrix. Allart spürte, daß über die Hälfte von ihnen nur minimale Begabung besaß und gerade einen Matrix-Verschluß öffnen oder mit einem Gleiter umgehen konnte. Nach einer Weile erschien auch Dom Mikhail. Allart blickte Cassandra an. Sie war länger als er in einem Turm gewesen und vielleicht geübter. Er war bereit, ihr die Führung bei dieser Sache zu überlassen. Aber sie schüttelte den Kopf.
»Du bist in Nevarsin ausgebildet worden. Du bist für Angst und Verwirrung weniger anfällig als ich.«
Allart war nicht sicher, ob das stimmte, aber er akzeptierte ihre Entscheidung und blickte im Kreis der Männer und Frauen umher. »Ich habe nicht die Zeit, euch der Reihe nach zu untersuchen und den Grad eurer Ausbildung festzustellen. Ich muß euch vertrauen«, sagte er. »Renata, du warst vier Jahre lang Überwacherin. Du mußt einen Schutz um uns legen, denn wir entblößen uns denen, die versuchen, diese Burg und alles, was sich darin befindet, zu zerstören, und sind deswegen verwundbar. Ich will herausfinden, was sie gegen uns einsetzen, und ob es eine Abwehr dagegen gibt. Du mußt uns deine Kraft verleihen, denn unser aller Leben liegt in deiner Hand.«
Er blickte im Raum umher und sah die Männer und Frauen an, die bis zu einem gewissen Grad die Gabe der großen Familien teilten. Ob sie alle irgendwie von den Menschen abstammten, die weitläufig mit den Göttern verwandt waren? Stammten sie alle irgendwie durch das Zuchtprogramm von Hasturs und Cassildas Blut ab? Oder besaßen wirklich alle Menschen mehr oder weniger größere Teile

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