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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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die Catenas können geöffnet werden, wenn wir darum bitten.«
»Wenn ich meine Familie so erzürne und den Zorn der Hasturs gegen sie aufbringe, würde das Band der Bündnisse, auf dem die Herrschaft der Hasturs gegründet ist, zerreißen. Wenn du danach strebst, mich zu meiner Familie zurückzuschicken, weil ich kein Wohlgefallen bei dir fand, wird es für mich keinen Frieden und kein Glück mehr geben.« Ihre Augen waren weit geöffnet und schauten betrübt.
»Ich habe nur gedacht… es könnte ein Tag kommen, an dem du jemandem begegnen wirst, den du mehr magst, mein Mädchen.«
Scheu erwiderte sie: »Wie kommst du darauf, daß ich jemanden finden will, den ich mehr mag?«
Mit plötzlicher Furcht wurde ihm klar, daß das Schlimmste geschehen war. Aus Angst, sie könne einem gefühllosen Rohling gegeben werden, der sie nur als Zuchtstute betrachtete, und mit der Erfahrung, daß er statt dessen als Gleichgestellte mit ihr sprach, war sie bereit, ihn gern zu haben!
Wenn er auch nur ihre Hand berührte – das wußte er –, würde sein Entschluß nichtig werden. Er würde sie mit Küssen bedecken, sie in seine Arme ziehen – und sei es nur, um die zahlreichen Zukunftsvisionen, die er sich von diesem kritischen Moment an aufbauen sah, wegzuwischen, sie alle in einem einzigen Augenblick mit irgendeiner entschiedenen Handlung auszulöschen, egal wie sie auch aussehen mochte. Seine Stimme klang gepreßt, selbst für seine eigenen Ohren. »Du kennst meinen Fluch. Ich sehe nicht nur die wirkliche Zukunft, sondern ein Dutzend, und jede von ihnen kann eintreffen oder mich narren. Ich hatte beschlossen, nie zu heiraten, um diesen Fluch nie einem meiner Söhne zu übertragen. Ich wollte auf mein Erbe verzichten und ein Mönch werden. Ich kann nur zu deutlich sehen, was die Heirat mit dir in Gang setzen könnte. Bei den Göttern dort oben«, schrie er, »glaubst du, du seist mir gleichgültig?«
»Sind deine Visionen immer zutreffend, Allart?« fragte sie flehentlich. »Warum sollten wir unser Schicksal verleugnen? Wenn diese Dinge bestimmt sind, werden sie geschehen, ganz gleich, was wir jetzt tun; und wenn nicht, können sie uns nicht bekümmern.« Sie kniete sich hin und schlang ihre Arme um ihn. »Ich bin nicht unwillig, Allart. Ich … ich … ich liebe dich.«
Im ersten Augenblick konnte Allart nicht anders, als seine Arme um sie zu schließen. Doch dann, gegen die beschämende Erinnerung ankämpfend, wie er der Verlockung der Riyachiya erlegen war, packte er sie bei den Schultern und stieß sie mit aller Kraft fort. Er hörte seine eigene Stimme, hart und kalt, als gehörte sie jemand anderem, sagen: »Erwartest du immer noch, daß ich dir glaube, sie hätten dich nicht mit Aphrodisiaka aufgeputscht?«
Cassandras Körper wurde starr, Tränen des Zorns und der Demütigung schossen ihr in die Augen. Wie nie zuvor im Leben wollte er sie wieder an sich ziehen und an sein Herz drücken.
»Vergib mir«, bat er. »Versuch doch zu verstehen. Ich kämpfe darum … einen Weg aus der Falle zu finden, in die man uns geführt hat. Weißt du nicht, was ich gesehen habe? Alle Straßen führen dorthin, scheint es – daß ich tue, was von mir erwartet wird: Daß ich Monster zeugen muß, Kinder, die vom Laran schlimmer gequält werden als ich, die sterben, wie mein jüngerer Bruder, oder, noch schlimmer, leben werden, um uns dafür zu verfluchen, daß sie je geboren wurden. Und weißt du, was ich für dich am Ende einer jeden Straße sehe, mein armes Mädchen? Deinen Tod, Cassandra, deinen Tod bei der Geburt meines Kindes.« Ihr Gesicht war weiß, als sie flüsterte: »Zwei meiner Schwestern sind so gestorben.«
»Doch du fragst dich warum. Ich stoße dich nicht zurück, Cassandra. Ich versuche, das schreckliche Schicksal zu vermeiden, das ich für uns beide gesehen habe. Gott weiß, es wäre leicht genug… An den meisten Linien meiner Zukunft sehe ich ihn, den Weg, der am einfachsten einzuschlagen wäre: Daß ich dich liebe, daß du mich liebst, daß wir Hand in Hand in diese schreckliche Tragödie schreiten, die die Zukunft für uns enthält. Eine Tragödie für dich, Cassandra. Und für mich. Ich …« Allart schluckte, versuchte, seine Stimme zu bändigen. »Ich will nicht die Schuld an deinem Tod auf mich laden.«
Sie begann zu schluchzen. Allart wagte nicht, sie zu berühren; er schaute auf sie hinab, sein Herz zog sich zusammen. »Versuche, nicht zu weinen«, sagte er mit rauher Stimme. »Ich kann es nicht ertragen. Die

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