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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sein. Laß mich los, Darren, oder ich schreie um Hilfe!«
Sie sah in seinen Augen plötzlich Furcht und öffnete den Mund, um ihre Drohung wahrzumachen. Darren erkannte ihre Absicht sofort, und seine Hand legte sich fest und entschlossen über ihren Mund und dämpfte den Schrei, indem er sie enger an sich zog. Die Angst machte in Dorilys plötzlicher Wut Platz. Wie kann er es wagen! In zunehmender Erregung streckte sie ihre Kräfte aus, (so wie sie es als Kleinkind schon getan hatte, wenn jemand sie gegen ihren Willen berührte) und schlug zu …
Darrens Hände ließen sie los. Er stieß einen gedämpften Schmerzensschrei aus. »Oh, du kleiner Teufel, wie kannst du es wagen!« Er holte aus und schlug ihr so heftig auf die Wange, daß sie fast ohnmächtig wurde. »Das macht keine Frau der Welt mit mir! Du bist nicht unwillig; du willst nur umworben und umschmeichelt werden! Das ist jetzt vorbei. Dafür ist es zu spät!«
Als sie zu Boden fiel, kniete er sofort neben ihr nieder und zerrte an ihren Kleidern. Dorilys, in wildem Zorn und voll Entsetzen, schlug erneut zu, hörte das Krachen des Donners durch ihren eigenen Aufschrei und sah das gleißende Licht, das Darren traf. Mit verzerrtem Gesicht rollte er zurück und fiel schwerfällig über sie. Erschreckt stieß sie ihn fort und rappelte sich auf, keuchend, erschöpft. Darren lag bewußtlos am Boden, ohne eine Bewegung. Nie, noch nie hatte sie so fest zugeschlagen, … Oh, was habe ich getan!
»Darren«, flehte sie, während sie neben der bewegungslosen Gestalt kauerte, »Darren, steh auf! Ich wollte dich nicht verletzen, du darfst nur nicht so grob mit mir umgehen! Das mag ich nicht. Darren! Darren! Habe ich dich wirklich verletzt? Cousin, sprich mit mir!« Aber er war stumm, und in plötzlichem Entsetzen und ohne einen Gedanken an ihr zerzaustes Haar und das zerrissene Kleid zu verschwenden, rannte sie auf die Tür zum Ballsaal zu.
Donal! war ihr einziger Gedanke. Donal wird wissen, was zu tun ist! Ich muß ihn finden!
Donal war durch den Angstschrei seiner Schwester aufgeschreckt worden. Er hatte in seinem Kopf widergehallt, obwohl er im Ballsaal nicht zu hören gewesen war. Mit einer hastigen Entschuldigung an die Freunde seines Großvaters, die mit ihm sprechen wollten, hatte er sich von ihnen gelöst und befand sich nun, geführt von Dorilys’ lautlosem Schrei, auf der Suche.
Dieser Bastard Darren! Er öffnete die Balkontür, und Dorilys fiel mit aufgelöstem Haar und dem am Hals geöffneten Kleid in seine Arme. »Dorilys! Chiya, was ist passiert?« fragte er. Sein Herz klopfte. Die Kehle war ihm vor Angst wie zugeschnürt. Oh, Gott, hatte Darren sich erdreistet, Hand an ein elfjähriges Kind zu legen?
»Komm, Bredilla. In diesem Zustand darf dich keiner sehen. Komm, ordne dein Haar, Chiya. Und schließe dein Mieder, schnell«, drängte er sie und überlegte, wie er es anstellen sollte, sie an ihrem Vater vorbeizubekommen. Lord Aldaran würde sich mit seinen Verwandten von Scathfell auseinandersetzen. Donal kam überhaupt nicht auf den Gedanken, daß ein solcher Streit ihm selbst zum Vorteil gereichen konnte. »Weine nicht, kleine Schwester. Er war sicher betrunken und wußte nicht, was er tat. Jetzt siehst du, warum eine junge Frau nicht so viel trinken darf: Um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren. Nur so verhindert sie, daß junge Männer auf solche Ideen kommen. Komm, Dorilys, weine nicht«, flehte er.
Mit bebender Stimme sagte sie: »Darren … Ich habe ihn verletzt. Ich weiß nicht, aber etwas ist passiert. Er liegt da und spricht nicht mit mir. Zuerst wollte ich, daß er mich küßte, aber dann wurde er grob. Ich habe ihm Einhalt geboten, da schlug er mich. Ich wurde wütend und – habe den Blitz kommen lassen. Aber ich wollte ihn nicht verletzen, wirklich, das wollte ich nicht. Bitte, Donal, bleib hier und sieh dir an, was mit ihm los ist.«
Avarra, gnädige Gottheit! Donal, dessen Atem in Stößen kam, folgte seiner Schwester auf den dunklen Balkon, kniete neben Darren nieder und wußte im gleichen Moment, was er entdecken würde. Darren, das Gesicht zum dunklen Himmel gerichtet, lag bewegungslos, sein Körper wurde schon kalt.
»Er ist tot, Dorilys. Du hast ihn getötet«, sagte er und zog sie schützend in seine Arme. Er spürte, daß ihr Körper wie ein Baum im Wind zitterte. Um die Höhen von Burg Aldaran krachten und grollten Donnerschläge, die allmählich verstummten.
    10
    »Und jetzt«, sagte Lord Scathfell düster, »hören wir,

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