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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Zittern spüren konnte. Aldaran hatte die Befehlsstimme noch nie zuvor bei seiner Tochter angewandt. Nach einem Augenblick sagte sie: »Ich habe nicht gewußt, daß er tot ist.« Ihre Augenlider klapperten heftig, als wolle sie wieder zu weinen anfangen.
Rakhal von Scathfell sagte: »Er ist tot. Mein ältester Sohn ist tot. Daran gibt es keinen Zweifel, du …«
»Still!« Beim Klang der Befehlsstimme ließ selbst Lord Scathfell seine Stimme ersterben. »Und jetzt, Dorilys, erzähle uns, was zwischen dir und Darren vorgefallen ist. Wie kam es, daß der Blitz ihn traf?« Allmählich gewann Dorilys die Gewalt über ihre Stimme wieder. »Wir waren vom Tanzen erhitzt. Er sagte, wir sollten auf den Balkon hinausgehen. Er begann mich zu küssen, und …« Unkontrolliert bebte ihre Stimme. »Er hat mein Mieder aufgeschnürt und mich angefaßt, und wollte nicht aufhören, als ich ihn darum bat.« Sie blinzelte heftig, aber das Wahrlicht auf ihrem Gesicht schwankte nicht. »Er sagte, ich solle zulassen, daß er mich nimmt, damit Vater die Heirat nicht verzögern könne. Und er hat mich sehr grob geküßt und mir wehgetan.« Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen und wurde erneut von einem Schluchzen geschüttelt.
Aldarans Gesicht war wie versteinert. Er sagte: »Hab keine Angst, meine Tochter; aber du mußt unseren Verwandten dein Gesicht sehen lassen.«
Donal griff nach Dorilys’ Hand. Er konnte die Qual der Angst und des Entsetzens so deutlich spüren, als pulsiere sie durch ihre kleinen Hände.
Stammelnd, dem nichtflackernden Schein des Wahrlichts ausgesetzt, sagte Dorilys: »Er … er hat mich geschlagen, als ich ihn zurückstieß. Er hat mich niedergeschlagen. Und dann kniete er neben mir am Boden, und ich hatte … ich hatte Angst und habe ihn mit dem Blitz geschlagen. Ich wollte ihm nicht weh tun. Ich wollte nur, daß er seine Hände von mir nimmt!«
»Du! Du hast ihn also umgebracht! Du hast ihn mit deinem Hexenblitz getroffen, du Satan aus der Hölle!« Scathfell stand auf, ging auf sie zu, die Hand wie zum Schlag erhoben.
»Vater! Laß nicht zu, daß er mir weh tut!« schrie Dorilys entsetzt. Ein blauer Blitzstrahl zuckte auf, und Rakhal von Scathfell stoppte mitten im Schritt zurück, taumelte und faßte sich ans Herz. Der Friedensmann kam hinzu und stützte den schwankenden Fürsten, bis er wieder in seinem Sessel saß.
Donal sagte: »Meine Herren, wenn Dorilys ihn nicht niedergestreckt hätte, hätte ich ihn gefordert! Ein elfjähriges Mädchen zu vergewaltigen!« Seine Hand umklammerte das Schwert, als stünde der tote Mann vor ihm.
Aldarans Stimme drückte Kummer und Bestürzung aus, als er sich Lord Scathfell zuwandte. »Nun, mein Bruder, du hast es gesehen. Ich bedauere es mehr, als ich ausdrücken kann. Aber du hast das Wahrlicht auf dem Gesicht des Kindes gesehen, und in ihr scheint keine Falschheit zu sein. Wie kam dein Sohn dazu, etwas so Ungebührliches auf seiner eigenen Verlobung zu versuchen – seine künftige Braut zu vergewaltigen?«
»Ich hätte nie gedacht, daß es soweit kommen würde«, sagte Scathfell zornbebend. »Ich war es, der ihm riet, sich ihrer zu versichern. Hast du wirklich geglaubt, wir würden jahrelang warten, während du nach einer vorteilhafteren Heirat suchst? Ein Blinder konnte sehen, daß das Mädchen heiratsfähig ist, und das Gesetz ist eindeutig: Wenn ein verlebtes Paar miteinander schläft, ist die Ehe von diesem Moment an legal. Ich war es, ich habe meinem Sohn geraten, sich seiner Braut zu versichern.«
»Ich hätte es wissen sollen«, sagte Aldaran bitter. »Du hast mir nicht getraut, Bruder? Aber hier steht die Leronis, die meine Tochter ans Licht der Welt gebracht hat. Unter Wahrzauber, Margali: Wie alt ist Dorilys?«
»Es stimmt«, bestätigte die Leronis im blauen Wahrlicht. »Ich selbst habe sie vor elf Sommern von Alicianes totem Körper entbunden. Aber selbst, wenn sie im heiratsfähigen Alter gewesen wäre, Lord Scathfell: Wie hättet Ihr dulden können, daß Eurer eigenen Nichte Gewalt angetan wird?«
»Ja, das sollten wir auch noch erfahren«, sagte Mikhail von Aldaran. »Warum, mein Bruder? Warst du nicht fähig, den Verpflichtungen des Blutes zu trauen?«
»Du bist es, der sie vergessen hat«, schleuderte Scathfell ihm entgegen. »Mußt du noch fragen, Bruder? Du wolltest Darren doch dazu bringen, Jahre zu warten, während du hintenherum eine Methode aushecktest, alles dem Bastard von Rockraven, den du deinen Pflegesohn nennst, zu geben! In Wirklichkeit

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