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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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schönen Stimme, um eine Frau in meinen Augen liebenswert zu machen. Komm – ich bin dein Cousin und versprochener Ehemann. Willst du mich küssen, Dorilys?«
»Wenn du es wünschst«, sagte sie entgegenkommend und wandte ihm ihre Wange zu. Darren, der sich erneut fragte, ob das Mädchen ihn aufzog oder blöde war, nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, schlang beide Arme um sie und küßte sie auf die Lippen.
Dorilys, die sich dem Kuß hingab, spürte durch die alkoholbeeinflußte Verschwommenheit ihrer Gefühle eine schwache Mahnung zur Vorsicht. Margali hatte sie gewarnt. Oh, Margali versucht dauernd, mir den Spaß zu verderben! Sie lehnte sich an Darren, ließ sich von ihm fest an sich ziehen, genoß die Berührung und öffnete seinen wiederholten Küssen den Mund. Dorilys war kein Telepath, aber sie besaß Laran, und sie erfaßte den verschwommenen Fleck einer in ihm aufsteigenden Empfindung. Vielleicht ist es doch gar nicht so schlecht. Sie fragte sich, wieso ihn das überraschen konnte. Nun, schließlich, vermutete sie, muß es für einen jungen Mann ärgerlich sein, wenn man ihm sagt, daß er mit einer Cousine verheiratet wird, die er nicht kennt. Sie fühlte sich irgendwie glücklich, weil Darren sie für schön hielt. Er fuhr fort sie zu küssen, langsam, regelmäßig, und spürte, daß sie sich ihm nicht widersetzte. Dorilys war zu betrunken, zu unaufmerksam, um sich klarzumachen, was geschah, aber als seine Finger ihr Mieder öffneten, hineinglitten, und sich über ihre bloßen Brüste legten, fühlte sie plötzlich Scham und stieß ihn zurück.
»Nein, Darren, das ziemt sich nicht. Wirklich, das darfst du nicht«, protestierte sie und merkte, wie schwer ihre Zunge geworden war. Zum ersten Mal wurde sie sich bewußt, daß Donal vielleicht Recht gehabt hatte: Sie hätte nicht soviel trinken sollen. Darrens Gesicht war gerötet. Er schien nicht willens, sie loszulassen. Sie nahm seine Hände fest zwischen ihre kleinen Finger und schob sie weg.
»Nein, Darren, nicht!« Ihre Hände fuhren nach oben, um die entblößten Brüste zu bedecken. Mit unsicheren Händen bemühte sie sich die Schnüre wieder zuzuknüpfen.
»Nein, Dorilys«, sagte Darren mit solch schwerer Zunge, daß Dorilys sich fragte, ob auch er zuviel getrunken hatte. »Es ist alles in Ordnung. Es ist nicht unziemlich. Wir können verheiratet werden, sobald du willst. Du wärst doch gern mit mir verheiratet, oder?« Er zog sie an sich und küßte sie erneut, fest und bestimmt. Er murmelte: »Dorilys, hör mir zu. Wenn du möchtest, nehme ich dich jetzt, dann muß dein Vater erlauben, daß die Hochzeitszeremonie sofort stattfindet.«
Jetzt begann Dorilys vorsichtig zu werden. Sie entzog ihm den Mund, trat einen Schritt zurück und begann sich, wie durch einen geistigen Nebel, zu fragen, warum sie überhaupt allein mit ihm hinausgegangen war. Sie war immer noch unschuldig genug, um nicht ganz sicher zu sein, was er von ihr wollte, aber sie wußte, daß es das war, was sie nicht tun durfte, und – was noch schwerer wog – er wirklich nicht verlangen sollte. Während sie mit zitternden Händen versuchte, ihr Mieder zuzuschnüren, sagte sie: »Mein Vater – Margali sagt, ich sei noch nicht alt genug, um zu heiraten.«
»Ach, die Leronis. Was weiß eine alte Jungfer von Liebe und Ehe?« wandte Darren ein. »Komm und küß mich, meine kleine Geliebte. Nein, bleib ruhig in meinen Armen. Laß mich dich noch einmal küssen …« Sie spürte die Bestimmtheit, die in seinem Kuß lag, jetzt auf erschrekkende Weise. Sein Gesicht war das Gesicht eines Fremden, aufgedunsen, dunkel vor Entschlossenheit, und seine Hände nicht mehr sanft, sondern stark und fordernd.
»Darren, laß mich los«, bat sie. »Wirklich, wirklich, das darfst du nicht!« Ihre Stimme zitterte vor Angst. »Mein Vater wird es nicht mögen. Ich bitte dich, Cousin!« Sie stieß ihn fort, aber sie war ein Kind und noch halb betrunken, und Darren ein erwachsener Mann, nüchtern und eiskalt. Ihr trübes Laran erfaßte seine Entschlossenheit, seine Absicht und den dahinterliegenden Anflug von Grausamkeit.
»Nein, wehr dich nicht gegen mich«, murmelte er. »Wenn es vorbei ist, wird dein Vater nur zu froh sein, dich mir sofort zu geben. Es wird dir nicht mißfallen; nicht wahr, meine Kleine, meine Schöne? Hier, ich halte dich fest.«
Dorilys begann sich in plötzlichem Schrecken zu wehren. »Laß mich los, Darren! Laß mich los! Mein Vater wird sehr wütend sein; Donal wird wütend auf dich

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