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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Dream.«
    Dreams Lächeln wirkte überraschend düster und unterschied sich deutlich von dem, das Giselle aus den Fernsehberichten im Anschluss an den Untergang des Hauses des Blutes kannte. »Hallo, Fotze.«
    Giselle blinzelte hektisch. »Wie kannst du es wagen …?«
    »Oh, halt doch dein dummes Maul.« Dream inspizierte sie mit einem hämischen Funkeln in den Augen. »Ich würde ja sagen, dass du dir nicht ins Höschen machen sollst, aber du trägst überhaupt keins, stimmt’s?«
    Die jüngere schwarzhaarige Frau kicherte. »Ja, das nenn ich mal ein Kleid, Baby. Scheiße, das ist, als wär sie ’n weiblicher Hugh Hefner in einer Horrorvariante des Playboy Mansion.«
    Die Bemerkung machte Giselle wütend, löste bei den Begleiterinnen des Mädchens aber schallendes Gelächter aus. Selbst das sabbernde Mädchen mit dem offen stehenden Mund gab ein glucksendes Geräusch von sich, das man durchaus als Zeichen von Belustigung interpretieren konnte. Sie gluckste auch dann noch weiter, als das Lachen ihrer Freundinnen längst verstummt war. Giselle kämpfte gegen einen Wutanfall an und starrte mit ratloser Faszination auf das bemitleidenswerte Wesen. Offenkundig funktionierte ihr Verstand nur noch auf einer überaus primitiven Ebene.
    Mürrisch erkundigte sich Giselle: »Was ist denn mit der los? Ich meine diese hässliche, triefende Idiotin.« Sie zeigte auf das Mädchen mit den glasigen Augen. Die Kleine drehte den Kopf ein wenig und starrte mit leerem Ausdruck in Giselles Richtung.
    Dreams Lächeln veränderte sich nicht, aber ihr Blick wurde eiskalt. »Oh, das ist Ellen. Sie ist noch nicht ganz fertig.«
    Giselle runzelte die Stirn. »Wie darf ich das denn verstehen?«
    Dream leerte ihr Weinglas und schenkte nach. »Oh, nichts weiter. Sie ist kürzlich gestorben. Tatsächlich hat man sie ermordet. Einer deiner Männer. Harlan Dempsey.«
    Giselle zögerte. »Der Name sagt mir nichts. Viele unserer Außenagenten führen noch immer Befehle der Frau aus, die ich … ersetzt habe.«
    »Kann sein. Ist mir ehrlich gesagt egal. Er ist so oder so tot.«
    Die jüngere dunkelhaarige Frau grinste und ahmte mit den Fingern ihrer rechten Hand eine Pistole nach. »Peng. Genau zwischen die Augen.«
    Dream lachte. »Direkt hier vor der Tür, nachdem wir uns sicher sein konnten, dass der gute alte Harlan uns zum richtigen Haus geführt hat. Jedenfalls habe ich unsere tote Schwester ins Leben zurückgeholt. Genau genommen habe ich eine ganz neue Ellen erschaffen. Wir mussten ihren ursprünglichen Körper zurücklassen. In physischer Hinsicht ist sie perfekt. Das Verzwickte an der Sache ist, ihren Verstand wieder zum Laufen zu bringen. Eine langwierige Aufgabe, aber es wird langsam. Marcy ist der Schlüssel zum Ganzen.« Sie nickte in Richtung der anderen jungen Frau, die noch immer mit der imaginären Pistole auf Giselle zielte. »Sie ist durch ihr Blut mit Ellen verbunden und trägt einen Teil des Wesens ihrer Schwester in sich. Aus diesem Reservoir kann ich schöpfen, um ihre Persönlichkeit und ihre Erinnerungen zu rekonstruieren.«
    Giselle nickte. »Aha. Schön.«
    Sie wusste, was hier vor sich ging, und fühlte sich augenblicklich besser. Nach der langen Zeit, die sie in Gesellschaft von Sadisten und Anhängern Schwarzer Magie verbracht hatte, konnte sie Anzeichen von Wahnsinn inzwischen recht gut deuten. Es war ein schmaler Grat, die Grenze zwischen der bewussten Hingabe an ein dunkles Verlangen und der Hilflosigkeit einer Geisteskrankheit. Dream und ihre Freundinnen waren gefährlich, aber nicht mehr oder weniger als jede andere Gruppe durchgeknallter Irrer, die durch das Land zog.
    Giselle hatte weder Zeit noch Muße, sich länger als nötig mit einer Horde brabbelnder Gestörter aufzuhalten. Sie riss einem überraschten Soldaten der Schwarzen Brigade das Maschinengewehr aus den zitternden Händen, brach ihm mit einem harten Schlag ihrer linken Hand das Genick und er fiel tot zu Boden. Sie hob die Waffe, legte einen Finger auf den Abzugsbügel und richtete sie auf die Verrückte am Tisch.
    »Ich habe mich wirklich sehr über euren Besuch gefreut, aber ich bin schrecklich beschäftigt. Deshalb werde ich euch jetzt töten.«
    Ihr Finger betätigte den Abzug. Mündungsfeuer blitzte auf. Die Waffe ratterte und spuckte Patronenhülsen auf den Boden, während der Lauf sich immer weiter in Richtung Decke hob. Einige Kugeln durchschlugen den Kronleuchter, und ein Schauer aus glitzernden weißen Scherben prasselte wie ein

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