Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
näher kamen. In den Mündungen ihrer Waffen flackerten rote Explosionen auf. Ein Querschläger aus einer dieser Pistolen hatte dem Leben ihrer wiedergeborenen Schwester ein vorzeitiges Ende bereitet.
    Marcy handelte instinktiv, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Sie hob die Glock und stürzte sich ins Schlachtgetümmel, vorbei an den Männern der Schwarzen Brigade, die in den Türrahmen kauerten. Sie drückte immer wieder auf den Abzug, und einige Schüsse trafen ihr Ziel, drangen in weiches Fleisch ein. Eine der Kugeln durchschlug die Kehle von einem der Männer in Tarnkleidung. Der Mann ließ die Waffe fallen und presste seine Hände auf die Wunde. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, als er zusammenbrach.
    Eine weitere Kugel durchbohrte das Visier der Gasmaske eines anderen Kämpfers und er taumelte in die Arme eines überraschten Kameraden. Sie feuerte weiter und schickte zwei weitere Männer zu Boden. Ihre Feinde erwiderten das Feuer, aber wie durch ein Wunder verfehlten ihre Schüsse Marcy. Sie schienen fast ein wenig genervt vom Anblick dieses jungen Mädchens zu sein, das unverdrossen auf sie zustürmte. Marcy fühlte sich unverwundbar. Ein ähnliches Gefühl wie in den Monaten, die sie mit Dream unterwegs gewesen war. Sie tötete, weil sie es wollte, und nichts und niemand konnte sie aufhalten.
    Aber dann erwischte sie eine Kugel im Oberschenkel und schleuderte sie zu Boden. Die Schmerzen waren entsetzlich und ernüchternd. Von wegen unverwundbar! Drauf geschissen. Das war ihr Ende. Aber sie würde sich nicht kampflos geschlagen geben. Sie wälzte sich auf die Seite, hob die Glock und feuerte erneut.
    Ein weiterer Mann ging zu Boden.
    Und noch einer.
    Das geleerte Magazin verursachte ein hohles Klicken und einen Moment später zerriss eine Automatiksalve ihre Brust. Die Glock rutschte aus ihren tauben Händen und Marcy rollte auf den Rücken. Sie war zwar noch am Leben, dem Tod jedoch entschieden näher, und sie spürte, wie die Kraft zunehmend aus ihrem Körper wich. Ein flüchtiger Gedanke manifestierte sich in ihrem Kopf: Es bestand die Möglichkeit, dass Dream auch sie ins Leben zurückholte.
    Hoffentlich blieb ihr das erspart.
    Ein Mann in Tarnkleidung tauchte über ihr auf. Er zog seine Gasmaske aus und schüttelte den Kopf. Im Flur war es inzwischen still geworden. Die verbliebenen Kämpfer der Schwarzen Brigade hatten sich aus diesem Stockwerk zurückgezogen. Die Stimme des Mannes in Tarnkleidung klang ungläubig. »Habt ihr das gesehen, Mann? Diese Schlampe war ja wohl komplett durchgeknallt.«
    Eine zierliche Frau in Schwarz erschien neben ihm. Sie zog ein langes, glänzendes Schwert aus der Scheide und erwiderte: »Sie ist eine Kriegerin und verdient, wie eine Kriegerin zu sterben.«
    Marcy ahnte den Schwerthieb voraus und schloss die Augen, als die Waffe einen glänzenden Bogen in der Luft beschrieb. Es tat nur für den Bruchteil einer Sekunde weh, als die Klinge ihren Hals durchtrennte.

Kapitel 30
    Die heftigsten Kämpfe spielten sich in einiger Entfernung ab. Chad war froh darüber. Aber sie befanden sich mitnichten außerhalb der Gefahrenzone. Ständig sausten Querschläger durch die Luft. Die meisten von ihnen richteten keinen Schaden an und schlugen in die Wände ein, aber eine verirrte Kugel fand ihren Weg in den Kopf eines Mannes, der links hinter ihm stand. Chad verspürte eine Beklommenheit in der Brust. Er ließ sich zu Boden sinken und hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    Allyson kniete sich über ihn, schob die Gasmaske in die Stirn und wirkte panisch. »Chad! Kannst du mich hören? Bist du okay? Bist du getroffen?«
    Chad schnappte nach Luft und setzte sich auf. »Es geht mir gut. Ich …«
    Auf Bodenhöhe war der Rauch am dichtesten. Allmählich lichtete sich der Dunstschleier, und Chad konnte einen schwarz gekleideten Mann erkennen, der auf dem Bauch lag. Er war mehrfach getroffen worden und eine Kugel hatte seine Wange durchbohrt. Auf den ersten Blick konnte man den Wangenschuss durchaus für tödlich halten. Die Wunde sah grausam aus und blutete spektakulär. Erst bei näherer Betrachtung erschloss sich die unangenehme Wahrheit: Die Kugel war durch die eine Wange ein- und durch die andere wieder ausgetreten und hatte ein völlig entstelltes Gesicht und zahlreiche zerbrochene Zähne hinterlassen. Aber der Mann war noch am Leben. Seine rechte Hand krallte sich an einer 9-Millimeter-Pistole fest. Er hob die Waffe und zielte direkt auf Allysons

Weitere Kostenlose Bücher