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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Hinterkopf.
    Chad erwachte aus seiner Starre und riss seine Begleiterin unmittelbar, bevor der Mann feuerte, zu sich herunter. Die Kugel schlug in die Wand ein. Chad sprang auf die Beine und kickte die Waffe aus der Hand des Mannes. Sie schlitterte den Flur hinunter und verschwand in den wabernden Rauchschwaden. Chad stellte seine M16 auf halbautomatischen Modus, presste den Lauf gegen die Stirn des Mannes und drückte ab. Die Kugel stanzte ein Loch in seine Stirn und ließ eine blutige Fontäne herausschießen.
    Auch Allyson war inzwischen wieder auf den Beinen. Sie blickte erst auf den toten Mann, dann auf Chad und lächelte. »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Das war ich dir schuldig.«
    Eine Gestalt tauchte in einer Tür zu seiner Rechten auf und Chad hob erneut die Waffe. Als er sah, wen er vor sich hatte, stieß er ein erleichtertes Seufzen aus. »Scheiße, Mann, du hast mich zu Tode erschreckt.«
    Jims Waffe hing über seiner Schulter. Er trug keine Gasmaske, und seine Augen waren blutunterlaufen und tränten. Es waren Augen, aus denen tiefe Traurigkeit sprach. »Dieser Wahnsinn muss endlich ein Ende haben.« Auch der andauernde Kampflärm konnte seinen gequälten Tonfall nicht überlagern. Er hörte sich an wie ein Mann, der über das Ende der Welt sinnierte. Wie ein Präsident, der kurz davorstand, einen Atomsprengkopf abzufeuern. Er schien Chad hypnotisieren zu wollen und verkündete entschlossen: »Und er endet jetzt und hier. Dafür werde ich sorgen.«
    Damit wandte er sich von ihnen ab und schlurfte den Flur entlang.
    »Was zur Hölle soll das denn bedeuten?«, wollte Chad von Allyson wissen.
    Sie zog ihre Gasmaske wieder herunter und zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Gehen wir weiter.«
    Und das taten sie. Sie folgten der Vorhut zum Ende des Korridors und die Treppe hinauf in die zweite Etage. Sie stießen weiterhin auf Widerstand, aber mit jedem Stockwerk, das sie erreichten, wurde er schwächer. Sie mussten auch keine Blendgranaten mehr einsetzen, um sich einen Weg durch die Fronten zu bahnen. Es schien nicht länger nötig und hätte ihr Vorwärtskommen eher verlangsamt. Chad folgte Allysons Beispiel und zog seine Gasmaske ab. Er blieb weiterhin auf der Hut, aber ihm war, als müsste er nicht länger aktiv in die Schlacht eingreifen.
    Er gab nicht einen einzigen Schuss ab, als sie sich mit zunehmender Geschwindigkeit durch den dritten und vierten Stock vorarbeiteten. Auch vor ihnen hallte nur noch sporadisch Gewehrfeuer durch die Korridore. Eine Zeit lang fühlte sich Chad beinahe übermütig, aufgekratzt vom scheinbar schnellen Erfolg ihres Angriffs. Dann kam ihm ein beunruhigender Gedanke: der Gedanke, dass sich dieser Erfolg zu rasch und zu leicht eingestellt hatte. Ja, der Feind schlug zurück und hatte sogar ein paar Männer aus Camp Whiskey getötet, aber die Verteidigungstruppen leisteten weitaus weniger Gegenwehr als von Chad erwartet. Zudem schienen sich ihnen nicht allzu viele Gegner entgegenzustellen. Leichte Paranoia keimte in ihm auf. Es war beinahe so, als hielte die andere Seite sich bewusst zurück und leiste nur zum Schein Gegenwehr. Chad schaute zu Allyson hinüber und bemerkte den entschlossenen Ausdruck in ihren Augen. Er fragte sich, ob ihr ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen. Vermutlich nicht. Sie konzentrierte sich viel zu sehr auf die vor ihnen liegenden Aufgaben.
    Er räusperte sich und meinte: »Hey, da ist ein …«
    Der Gedanke blieb unausgesprochen, weil etwas höchst Seltsames seine Aufmerksamkeit erregte. Dicht unterhalb eines Wandleuchters befand sich ein Einschussloch, das sich von selbst zu schließen schien. Das Loch füllte sich wieder mit Putz, das Gefüge der Realität – oder der scheinbaren Realität – reparierte sich automatisch. Hier war offenkundig Magie am Werk. Falls er überlebte und später noch einmal in dieses Haus zurückkehrte, würde es ihn kaum überraschen, wenn er auch die Eingangshalle vollständig wiederhergestellt anträfe.
    Wenn er genauer darüber nachdachte, war das nicht weiter verwunderlich. Dieses Haus glich dem Anwesen des Meisters in vielerlei Hinsicht. Zum einen war es innen deutlich größer, als sich von außen vermuten ließ. Zum anderen wurde es von einer Horde psychopathischer Dreikäsehochs bevölkert, die man zu professionellen Sadisten umerzogen hatte. Und es wurde von einer so mächtigen Form von Magie zusammengehalten, dass ihn allein der Gedanke daran schwindlig machte. Gewiss war jemand, der über eine

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