Herrin des Blutes - Thriller
Zeit. Sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde jeden Moment aus der Brust springen.
Als sie das Ende der Garage erreichte, ließ sie ihre Hände über die dunklen Umrisse der Werkzeuge gleiten, die an einer penibel aufgereihten Ansammlung von Haken hingen. Sie streifte einen Hammer, der mit einem lauten Scheppern auf dem Betonboden landete. Das Geräusch ließ es ihr kalt den Rücken herunterrieseln. Aber sie konnte nichts mehr daran ändern. Die Unbekannten hatten es entweder gehört oder nicht. Endlich blieb ihr Blick an den Umrissen der Axt haften, die an einem der oberen Haken hing. Sie streckte ihre Hand nach dem Griff aus und riss das Werkzeug ab.
Allyson befand sich bereits wieder in der Küche, als sie das leise Klirren von zerbrechendem Glas hörte. Es klang entsetzlich nahe, und sie ahnte, dass die Männer über den Zaun geklettert waren, um von hinten ins Haus einzudringen. Irgendetwas blitzte auf der anderen Seite der Küche auf und erregte ihre Aufmerksamkeit. Eine große Hand schob sich durch eine zerbrochene Scheibe auf die Klinke einer der Türen zu, die auf die Terrasse und in den Garten führten.
Allyson schlich zur Wand und schob sich in Richtung der Tür, wobei Blut aus der Wunde an ihrem Fuß tropfte und eine klebrige Spur auf den Fliesen des Küchenbodens hinterließ. Während sie sich der Tür näherte, packte sie den Griff der Axt noch fester und hob sie hoch über den Kopf. Sie hielt den Atem an und versuchte, ganz ruhig zu bleiben.
Warum tust du das?, zeterte der panische Teil ihres Verstandes. Du musst lediglich zulassen, dass es geschieht, und kassierst dafür eine Stange Geld! Scheiße, du bist doch total verrückt, wenn du das tust!
Allyson wusste das. Und sie kannte die Antwort auf die Frage selbst nicht. Alles, was sie wusste, war, dass es zu spät war, zurückzurudern. Sie musste tun, was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Sie war wild dazu entschlossen.
Die Hand des Mannes legte sich auf die Klinke, fand den Riegel und schob ihn zur Seite.
Die Tür sprang auf.
Er trat durch die entstandene Öffnung in die Wohnung. Er war vollständig in Schwarz gekleidet und sein Gesicht war mit schwarzem Make-up beschmiert. Seine Hand lag fest um den Griff einer Pistole. Ein weiterer Mann in exakt gleicher Aufmachung folgte ihm.
Beide Männer bemerkten Allysons Anwesenheit erst, als es bereits zu spät war.
Allyson machte einen Schritt nach vorne und schlug mit der Axt zu. Die scharf geschliffene Klinge glitt mit Leichtigkeit durch das Handgelenk des Nachzüglers. Blut schoss aus dem Stummel. Die Hand fiel samt Waffe zu Boden. Der Mann schrie auf, und der andere, der das Haus zuerst betreten hatte, wirbelte herum. Er starrte sprachlos und mit offenem Mund auf den verstümmelten Arm seines Kameraden. Als er Allyson bemerkte, hob er seine eigene Waffe.
Aber die Klinge der Axt blitzte erneut auf und kappte seinen Hals, noch ehe er mit dem Lauf auf Allyson zielen konnte. Er feuerte reflexartig einen Schuss ab, der eine weitere Scheibe der Hintertür zerfetzte. Ein üppiger Blutschwall nach dem anderen quoll aus seiner durchtrennten Halsvene und er sackte tot zu Boden. Der andere Mann taumelte durch die Küche und griff mit seiner gesunden Hand nach der Waffe samt abgetrennter Hand.
Allyson ließ die Klinge ein weiteres Mal niedersausen und platzierte sie direkt zwischen den Schulterblättern, woraufhin der Eindringling einen gurgelnden Schrei ausstieß. Aber es war nur noch ein schwaches, sterbendes Geräusch. Sie riss die Axt heraus. Rote Flüssigkeit gluckerte aus der Wunde, und der Mann wimmerte und entfernte sich kriechend ein paar Meter von ihr, wobei mehrere Blutfontänen in hohem Bogen aus seinem Arm schossen, der nutzlos hin und her wackelte.
Dann waren weitere Stimmen zu hören. Schreie und das Geräusch herannahender Schritte.
Die Küche wurde jäh von Licht durchflutet.
Jemand schnappte nach Luft.
Allyson musste blinzeln, als sie das grelle Rot des Blutes sah, das sich über die gesamte Küche ausbreitete. Sie sah zu dem sterbenden Mann hinunter. Ein blasser, zerfetzter Knochen ragte aus seinem blutenden Handgelenk. Der Mann sah mit erschöpften, vorwurfsvollen Augen zu ihr auf.
Allyson ließ die Axt fallen.
Sie stolperte.
Fiel.
Landete in ausgebreiteten Armen.
Und alles wurde schwarz.
Kapitel 7
Giselle erwachte, als sie spürte, dass etwas an ihrem Bein entlangkrabbelte. Was es auch war, es rief augenblicklich ein Gefühl der Abscheu in ihr hervor. Es fühlte sich
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