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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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hochgezogen, wodurch ihre weißen Zähne zu erkennen waren. Sie wand sich langsam hin und her und klammerte sich mit beiden Händen an der Bettdecke fest. Sie drückte den Rücken durch und schob das Becken hoch, und ihre Oberschenkel und Bauchmuskeln zitterten in unbändiger Lust. Für Giselle war diese Lust ein wundervoller Anblick. Es war befriedigend, die kalte, gnadenlose Miss Wickman in diesem erniedrigten Zustand eines hilflosen Tieres zu sehen. Sie war eine Gefangene ihrer überwältigenden Begierde – genau, wie Giselle es geplant hatte.
    Giselle strich mit ihrer Hand in einer kreisförmigen Bewegung über Miss Wickmans Bauch und hielt direkt unter dem Brustbein ihrer Gefangenen inne. Sie legte ihre Finger aneinander und drängte sie gegen Miss Wickmans weichen Unterleib. »Dein Gedächtnis scheint dich in Bezug auf mich im Stich zu lassen, du Fotze. Du scheinst zum Beispiel vergessen zu haben, wie geschickt ich mit Sexzaubern war, als ich noch unter dem Meister diente. Wunderst du dich überhaupt nicht, wie bereitwillig du all deine Lakaien weggeschickt hast und zu mir ins Bett gekrabbelt bist?«
    Miss Wickmans Augen öffneten sich mit einem Blinzeln, und ihr Blick wanderte langsam zu Giselles entschlossenem Gesicht. Sie schien nach wie vor nicht sonderlich beunruhigt zu sein – die erotische Anspannung, die in ihrem Körper vibrierte, war noch immer sehr intensiv – aber Giselles Worte weckten einen Teil ihres Verstands, der bis eben geschlummert hatte. »Was tust du da?« Sie stöhnte und hob erneut ihr Becken von der Matratze. »Bitte …«
    Giselle lachte höhnisch. »Erbärmlich. Du willst, dass ich in dich eindringe? Okay.«
    Sie beugte sich nach vorne und stieß mit beachtlicher Kraft eine Hand in sie hinein, und der Keil, den ihre Finger dabei bildeten, spaltete Miss Wickmans Haut mit einer Leichtigkeit, als tauche sie in Gelee ein. Miss Wickmans Augen weiteten sich, und sie riss den Mund auf, um zu schreien, aber Giselle knallte ihr die Hand ins Gesicht und dämpfte das Geräusch. Mit der anderen Hand tauchte sie noch tiefer in Miss Wickman ein, schob Organe beiseite und grub sich durch diverse Muskelschichten in Richtung ihres Herzens.
    Miss Wickman warf sich voller Qualen hin und her. Sie kratzte und schlug Giselle ins Gesicht. Aber Giselle hielt ihr mit Leichtigkeit stand. Sie war jetzt stärker als Miss Wickman. Sie presste ihr Gesicht gegen die andere Frau und starrte in deren hervorquellende Augen, während ihre suchenden Finger die pochende Muskelmasse fanden. Sie hielt den Blick der anderen noch einen Moment lang fest und weidete sich an der Qual und der Todesangst der Massenmörderin. Dann schloss sie ihre Hand um das Herz, drehte es unsanft herum und riss es aus dem Körper heraus. Ihre rot triefende Hand tauchte mit einem nassen Ploppen aus dem Loch unter dem Brustbein der Frau auf.
    Miss Wickman lag vollkommen still. Sie war tot.
    Ding-dong, dachte Giselle und kicherte.
    Ohne ihr Herz würde diese ganz besonders böse Hexe sich nie mehr erheben. Giselle verspürte erneut eine tiefe Befriedigung, aber es war kein Gefühl der Rechtschaffenheit. Sie hatte diese Tat nicht begangen, um die Tausenden von Toten zu rächen, für die Miss Wickman im Laufe der Jahre verantwortlich gewesen war. Ihre Rolle war vielmehr die einer Thronräuberin. Das Königreich der toten Frau würde nun ihr zufallen.
    Sie führte Miss Wickmans triefendes Herz an den Mund und biss einen Fetzen heraus. Sie kaute langsam, genoss den rohen Geschmack des festen Fleisches und der Muskeln. Ein befriedigtes Stöhnen entwich ihren Lippen, als der Bissen ihren Schlund hinunterglitt. Dann riss sie ein weiteres Stück heraus, das sie deutlich schneller verschlang. Ihm folgte ein drittes Stück und dann noch eines, bis alles verschwunden war und sie die Frau samt ihrer magischen Kräfte auf symbolische Weise vertilgt hatte. Giselle tat es, um sich das Werk untertan zu machen, das Miss Wickman an diesem Ort erschaffen hatte. Andernfalls wären das durch Magie errichtete Gebäude und das brennende Reich in der Tiefe schon bald verblasst und hätten sich vollständig in Luft aufgelöst. Giselle leckte sich über die Lippen und seufzte mit derselben Zufriedenheit, wie man sie nach einem verspeisten Festmahl empfindet.
    Nun, da die Tat vollbracht war, gestattete sie es sich, darüber zu staunen, mit welcher Leichtigkeit ihr alles gelungen war. Wenn überhaupt, hatte Azaroth noch untertrieben, als er ihr versicherte, wie stark ihre

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