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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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in den Normalraum tauchte, stand die Wega groß auf den Bildschirmen. Als Trent nach dem Planeten suchte, entdeckte er statt dessen einen weganischen Kreuzer, der auf ihn zuraste. Aus einer Entfernung von sechstausend Kilometern feuerte dieser einen Torpedo auf ihn ab, ehe er sich noch zu erkennen geben konnte. Die Explosion warf das Schiff gewaltsam aus dem Kurs. Schotten schlossen sich, Luft zischte, Warnungslichter flammten auf, und Signale schrillten. Trent schleppte sich in das Rettungsboot, das bis auf den Sender intakt war.
    So lange wie möglich hielt er es im Schatten des Wracks und schoß dann auf den Planeten der Wega zu. Sobald er die Raketen gezündet hatte, jagte der Kreuzer hinter ihm her. Und obwohl Trent die größtmögliche Geschwindigkeit aus dem Boot herausholte, kam ihm der Verfolger immer näher. Wegen der Nähe des Planeten konnte er jedoch nicht länger seine Torpedos einsetzen.
    Als das Boot in die äußersten Schichten der Atmosphäre eintauchte, heulte die Luftkühlungsanlage auf. Sie waren zu schnell! Es gelang Trent gerade noch, die Notraketen am Bug zu zünden und die Autopiloten einzuschalten, ehe er das Bewußtsein verlor. Das Boot stürzte mit flammenden Bugraketen. Die Systeme, die den Menschen in Notsituationen am Leben erhalten sollten, schalteten sich ein. Einige funktionierten, einige nicht.
     
    Irgendwo konnte er Wasser rinnen hören. Er befand sich in einer Dunkelheit mit einem leichten rötlichen Schimmer. Seine Lider waren verklebt. Er spürte Stoffbahnen über sich. Ein Fallschirm! Als letzten Ausweg hatte ihn die Automatik aus dem Boot geschleudert.
    Trent versuchte, sich zu bewegen, doch versagten die Muskeln den Dienst. Seine Hüften und Arme waren gefühllos.
    Da vernahm er das Bellen eines Hundes. Es kam aus großer Ferne, aber es war unverwechselbar. Es war ein Laut, den er nie wieder zu hören erwartet hatte. Wieder ertönte das Bellen. Es erinnerte ihn an frostige Nächte auf der Erde, in denen er mit Bess und Eagle ...
    Das Bellen eines Hundes!
    Panik befiel ihn. Der Hund durfte ihn nicht finden! Er trug das tödliche Virus mit sich!
    Trent spannte den Wangenmuskel an, und auf diese Weise gelang es ihm, ein Auge zu öffnen. Es war keineswegs dunkel, sondern unter dem Fallschirm herrschte gelbes Zwielicht. Seine Lider waren mit Blut verklebt.
    Da vernahm er das Geräusch rennender Pfoten und das eifrige Schnüffeln eines Hundes.
    Komm nicht in meine Nähe! bat er.
    Der Fallschirm bewegte sich am Rande, und etwas kroch zu ihm unter den Stoff.
    »Weg da!« krächzte Trent.
    Verschwommen erkannte er einen braun und weiß gefleckten Kopf, der sehr dem Eagles ähnelte, und der sich zu etwas herabsenkte. Verzweifelt mußte Trent feststellen, daß es sich bei dem Etwas um eine seiner ausgestreckten und von Viren verseuchten Hände handelte. Er sah, wie eine rosafarbene Zunge die Hand leckte, konnte jedoch nichts spüren. Er versuchte, sich zu bewegen, und dabei schwand ihm das Bewußtsein. Ein letzter Gedanke entstand noch in seinem Geist:
    »Jeder tötet, was er ...«
     
    Er lag auf einem Bett. Irgendwie wußte er, daß viel Zeit verstrichen war. Um ihn waren Hände gewesen, Nadeln, Krankenwagen, Schläuche und blitzende Instrumente.
    Er öffnete die Augen. Grüne Wände, strahlender Sonnenschein, der durch Gardinen abgeschwächt wurde, blaugrüne Hügel am Horizont draußen.
    »Fühlst du dich besser?« Die Vokale klangen zischend.
    Trent richtete seinen Blick nach rechts. Ger! Der Weganer stand neben dem Bett und glich verblüffend einem Terraner. Seine jalousieartigen Lider waren weit geöffnet, und der Doppelkamm lag dicht am Kopf. Er trug einen gelben Umhang mit einem Gürtel.
    »Wie lange?«
    Der Weganer fühlte Trent mit seiner siebenfingrigen Hand den Puls. »Ja, es geht dir viel besser. Du bist fast vier Monate sehr krank gewesen.«
    »Dann sind die Hunde alle tot«, sagte Trent mit ausdrucksloser Stimme.
    »Tot?« Gers Augenmembranen schlossen und öffneten sich in rascher Folge.
    »Ich habe sie getötet. Mein Körper wimmelt von Viren.«
    »Nein«, widersprach der Weganer. »Wir gaben den Hunden eine spezielle Art von weißen Blutkörperchen, die räuberischer ist. Euer armseliges Virus hatte gegen sie keine Chance.«
    Trent versuchte, sich aufzurichten, doch hielt ihn Ger zurück. »Bitte, Varley. Du bist noch nicht ganz gesund.«
    »Aber wenn die Hunde gegen das Virus immun sind ...« Er schüttelte den Kopf. »Gib mir eine Schiffsladung Hunde, und du kannst

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