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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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dafür verlangen, was du willst!«
    »Varley, ich habe nicht gesagt, daß Hunde immun sind. Es – es sind keine richtigen Hunde. Wir können dir keine Schiffsladung eurer Tiere geben, weil wir keine haben. Sie wurden für unsere Arbeit geopfert.«
    Trent starrte ihn an.
    »Ich habe schlechte Nachrichten, mein Freund. Unser Planet ist für Menschen verboten worden. Du kannst den Rest deines Lebens hier verbringen, doch darfst du mit keinen anderen Menschen in Kontakt treten.«
    »Hat deshalb euer Kreuzer auf mich gefeuert?«
    »Er glaubte, es handle sich um ein Erkundungsschiff von der Erde.«
    »Aber ...«
    »Es ist bedauerlich, daß du den Planeten nicht verlassen darfst, Varley, aber der Stolz meiner Rasse steht auf dem Spiel.«
    »Stolz?«
    Der Weganer blickte zu Boden. »Wir, denen nie eine biophysische Mutation mißlungen ist ...« Er schüttelte den Kopf.
    »Was ist geschehen?«
    Das Gesicht des Weganers wurde blau vor Verlegenheit.
    Trent erinnerte sich an sein erstes Erwachen nach dem Absturz. »Als ich das Bewußtsein erlangte, sah ich einen Hund. Zumindest sah ich seinen Kopf.«
    Ger zog einen Stuhl an den Bettrand und setzte sich. »Varley, wir versuchten, die besten Eigenschaften unserer Progoas und der Hunde von der Erde zu kombinieren.«
    »Nun, das war ja der Sinn der Sache.«
    »Ja, aber dabei verloren wir alle Hunde, die du uns verschafft hast, und die entstandenen Tiere ...« Er zuckte mit den Achseln.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie haben keinen schuppigen Schwanz und kein Horn auf der Schnauze. Jahrhunderte hindurch haben wir gepredigt, daß intelligente Gesellschaftstiere von höchster Qualität diese Charakteristika unserer Progoas nicht missen dürfen.«
    »Sind die neuen Tiere nicht intelligent und anhänglich? Haben sie nicht einen hervorragenden Gehör- und Geruchssinn?«
    »Diese Eigenschaften wurden womöglich noch verstärkt.« Er machte eine Pause. »Du mußt jedoch wissen, daß es sich nicht um richtige Hunde handelt. Als wir die erste Kreuzung vornahmen, wurde durch den Befruchtungsvorgang der Mikeses eine offene Progoazelle mit einer Hundezelle vereinigt, doch entstanden dabei einige eigenartige Verknüpfungen. Diese kamen für uns nach dem, was du uns gesagt hast, und nach unseren Erfahrungen gänzlich unerwartet.«
    Trent holte tief Luft und atmete langsam aus.
    »Es hatte den Anschein, als wären die Erbanlagen der Hunde stärker und legten sich selbst über die dominanten Gene der Progoas. Jedesmal, wenn wir den Prozeß wiederholten, geschah dasselbe«, sagte Ger. »Gemäß unseren Kenntnissen auf dem Gebiet der terrestrischen Biologie dürfte dies nicht der Fall sein. Das Blut unserer Tiere ist auf dem Element aufgebaut, das ihr Kupfer nennt. Wir haben nicht viel Eisen auf unserem Planeten, aber aus Experimenten mit Tieren von der Erde haben wir gelernt, daß die Kupferbasis bei einer Mikeses -Kreuzung dominiert. Natürlich können ohne einen Mikeses -Generator die Zellen nicht für eine solche Kreuzung geöffnet werden, aber dennoch ...«
    Trent schloß für einige Sekunden die Augen. »Niemand wird je erfahren, was ich dir zu sagen habe ...« Er zögerte.
    Auf den Wangen des Weganers erschienen senkrechte Falten der Nachdenklichkeit. »Ja?«
    »Als ich mich während der Studienreise auf diesem Planeten befand, kopierte ich die Schaltung eines Mikeses -Generators. Auf der Erde gelang es mir, ein funktionsfähiges Gerät zu bauen, mit dessen Hilfe ich eine spezielle Hundeart schuf.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Auch auf der Erde gibt es Lebewesen, deren Blut auf Kupferbasis aufgebaut ist. Eines davon ist der gewöhnliche Tintenfisch.«
    Ger senkte den Kopf, fuhr aber fort, Trent aufmerksam zu beobachten.
    »Mit Hilfe des Generators verknüpfte ich die dominanten Gene meiner Hunde mit einem rezessiven des Tintenfisches.«
    »Aber sie sind doch nicht fortpflanzungsfähig! Sie ...«
    »Natürlich nicht. Die Spürhunde, die ich dir gab, hatten sechs Generationen hindurch keine Väter. Ich befruchtete sie mit dem Generator, und dadurch standen sie für jegliche Verknüpfung offen, die sich anbot.«
    »Warum hast du das getan?«
    »Von meinen Beobachtungen der Progoas wußte ich, daß Hunde ihnen überlegen waren, aber von einer Kreuzung profitieren würden. Ich hoffte, diese Kreuzung selbst durchführen zu können.«
    Der Weganer blickte zu Boden. »Varley, es schmerzt mich zwar, aber die Tatsachen bestätigen deine Behauptungen. Doch läßt es der Stolz meiner

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