Herrscher der Erde
...«
»Rühr mich nicht an! Es ist mir egal, was du dachtest, oder was ich dachte. Ich denke, du hast deine psychologischen Fertigkeiten benützt, um zu versuchen, mich von Pete zu gewinnen.«
Er schüttelte den Kopf und versuchte wieder, sie am Arm zu nehmen.
Sie wich zurück. »Nein! Ich möchte denken, und das kann ich nicht, wenn – wenn du mich berührst.« Sie starrte ihn an. »Ich glaube, du bist bloß auf Pete eifersüchtig.«
»Das ist nicht ...«
Eine Bewegung an der Labortür ließ Eric herumfahren. Pete stand darin, auf seinen Stock gestützt.
Eric dachte: Wie ist er dort hingekommen? Ich habe nichts gehört. Wie lange hat er dort gestanden? Er stand auf.
Pete trat vor. »Sie vergaßen, die Tür zu verriegeln, Doktor.« Er sah zu Colleen. »Und ich auch.« Mit klapperndem Stock hinkte er herein. »Du hast etwas über Eifersucht gesagt.« Und nach einer Pause: »Ich weiß, was Eifersucht ist.«
»Pete!« Colleen starrte ihn an, wandte sich an Eric: »Eric, ich ...« Sie hob die Schultern.
Pete stützte beide Hände auf den Stock und sah zu Eric hoch. »Sie wollten mir nichts lassen, wie? Nicht die Frau, die ich liebe, und auch nicht das Musikron. Sie wollten mir sogar die Epidemie in die Schuhe schieben.«
Eric bückte sich nach dem Notizblock. Er überreichte ihn Pete, der ihn betrachtete. »Der Beweis steht da drinnen. Zwischen dem Zeitpunkt Ihrer Abreise und dem Ausbruch des Wahnsinns liegen achtundzwanzig Stunden. Sie wissen bereits, daß die Epidemie Ihnen um die Welt folgt. Es gibt keine Ausnahme. Ich habe mich davon überzeugt.«
Pete erbleichte. »Zufall. Zahlen können lügen. Ich bin kein Ungeheuer.«
Colleen wandte sich Eric zu, dann sah sie wieder Pete an. »Genau das, was ich ihm auch gesagt habe, Pete.«
»Niemand klagt Sie an, ein Ungeheuer zu sein, Pete – noch nicht. Sie könnten der Retter sein. Das Wissen, das hinter dem Musikron steckt, könnte praktisch den Wahnsinn ausrotten. Es ist eine Verbindung mit dem Unterbewußtsein. Mit der richtigen Abschirmung ...«
»Unsinn! Sie versuchen bloß, an das Musikron heranzukommen, um berühmt zu werden.« Er sah zu Colleen. »Und Sie haben sie eingewickelt, damit sie Ihnen behilflich ist.« Er lächelte höhnisch. »Es ist nicht das erste Mal, daß mich eine Frau hintergeht. Schätze, ich hätte Psychiater werden sollen.«
Colleen schüttelte den Kopf. »Pete, du darfst nicht so sprechen.«
»Ha ...! Wie soll ich denn sonst sprechen? Du warst ein Niemand, sangst mit einem Dutzend anderer in einem Hula-Chor, und ich machte dich zu einem Weltstar. Und was tut mein Schützling ...?« Er wandte sich ab und stützte sich schwer auf den Stock. »Sie können sie haben, Doktor. Sie paßt zu Ihnen.«
Eric streckte eine Hand aus, zog sie wieder zurück. »Pete! Sie dürfen sich von Ihrem Körper nicht die Vernunft verbiegen lassen! Es tut nichts zur Sache, wie wir zu Colleen stehen. Wir müssen daran denken, was das Musikron mit den Menschen anstellt! Denken Sie an all das Unheil – das Sterben – den Schmerz ...«
»Menschen!« Pete spie das Wort förmlich hervor.
Eric trat einen Schritt an ihn heran. »Hören Sie damit auf! Sie wissen, daß ich recht habe. Ihnen kann vollste Anerkennung zuteil werden. Sie können ...«
»Versuchen sie nicht, mich herumzukriegen, Doc. Das haben bereits Experten versucht. Sie und Ihre großen Worte! Sie wollen nur Eindruck auf sie da machen. Ich habe Ihnen bereits gesagt, Sie können sie haben, daß ich sie nicht brauche.«
»Pete! Sie ...«
»Passen Sie auf, Doc; Sie verlieren die Beherrschung!«
»Wer würde das bei einem solchen Starrsinn nicht tun?«
»Es ist also Starrsinn, wenn man sich gegen einen Dieb wehrt, was?« Pete spuckte auf den Boden, wandte sich zur Tür um, stolperte über den Stock und fiel hin.
Colleen eilte an seine Seite. »Pete! Hast du dich verletzt?«
Er stieß sie von sich. »Ich kann mich selbst um mich kümmern!« Er zog sich am Stock hoch und kam auf die Beine.
»Pete, bitte ...«
Eric sah es feucht in Petes Augen schimmern. »Pete, wir wollen dieses Problem gemeinsam lösen.«
»Es ist bereits gelöst, Doc.« Er hinkte hinaus.
Colleen zögerte. »Ich muß mit ihm gehen. Ich kann ihn so nicht allein gehen lassen. Man weiß nicht, wozu er fähig ist.«
»Aber siehst du denn nicht, was er tut?«
Sie sah ihn mit wütenden Augen an. »Ich weiß, was du getan hast, und es war das Grausamste, was ich je gesehen habe.« Sie drehte sich um und lief hinter Pete
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