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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sauberkeit auf ihren Wangen und wuschen den Staub ab.
    »In Ordnung«, sagte der große Mann. »Wir haben ihn. Was jetzt?«
    Die Leute schauten sich an. Einer machte leise die Tür der Hütte zu und schloss damit das rote Sonnenlicht aus.
    »Wir können nur eins tun«, sagte ein anderer Mann. »Wir liefern ihn ab.«
    Spuki schaute auf. Er begegnete dem Blick der weinenden Frau. Sie sah weg. »Wassn das hier?«, wollte Spuki wissen.
    Der große Mann spuckte erneut aus, setzte seinen Stiefel auf Spukis Hals und drückte ihn gegen das raue Holz. »Du hättest ihn nicht mit diesen Straßenbanden rumlaufen lassen solln, Margel. Den verdammten Jungen kann man kaum noch verstehn.«
    »Was passiert, wenn wir ihn ausliefern«, fragte einer der anderen Männer. »Ich mein, was ist, wenn sie glauben, dass wir genauso sind wie er? Dann lassen sie uns vielleicht hinrichten! So was hab ich schon gesehen. Du lieferst jemanden aus, und diese … Dinger suchen dann nach jedem, der ihn gekannt hat.«
    »Weißt du, seine Familie ist für so was bekannt«, sagte ein anderer Mann.

    Es wurde still im Raum. Sie alle wussten von Spukis Familie.
    »Sie werden uns umbringen«, sagte der verängstigte Mann. »Das wisst ihr ganz genau! Ich hab sie gesehen, mit ihren Stacheln in den Augen. Todesgeister, das sind sie.«
    »Wir können ihn aber nicht einfach rumlaufen lassen«, sagte ein anderer Mann. »Sie werden herausfinden, was er ist.«
    »Wir könnten lediglich eins machen«, sagte der große Mann, der nun noch heftiger gegen Spukis Hals trat.
    Die Leute im Raum – zumindest diejenigen, die Spuki sehen konnte – nickten feierlich.
    Sie konnten ihn nicht ausliefern. Sie konnten ihn nicht laufenlassen. Aber niemand würde einen Skaa-Straßenjungen vermissen. Kein Inquisitor oder Obligator würde eine Frage über ein auf der Straße gefundenes totes Kind stellen. Andauernd starben Skaa.
    So war das nun einmal im Letzten Reich.
    »Vater«, flüsterte Spuki.
    Der Absatz drückte noch stärker gegen ihn. »Du bist nicht mein Sohn! Mein Sohn ist in den Nebel gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Du musst ein Nebelgeist sein.«
    Spuki versuchte etwas dagegen einzuwenden, aber sein Brustkorb wurde zu heftig gegen den Boden gepresst. Er konnte kaum mehr atmen und erst recht nicht mehr sprechen. Der Raum wurde allmählich schwarz. Aber seine Ohren – die übernatürlich empfänglich und durch Kräfte verstärkt waren, die er kaum begriff – hörten etwas.
    Münzen.
    Der Druck gegen seinen Nacken wurde schwächer. Er konnte nach Luft schnappen und wieder mehr sehen. Dort, auf dem Boden vor ihm, lagen etliche wundervolle Kupfermünzen. Die Skaa wurden für ihre Arbeit nicht bezahlt – die Minenarbeiter erhielten stattdessen Nahrungsmittel, die kaum zum Überleben reichten. Doch Spuki hatte manchmal gesehen, wie Münzen
von einer adligen Hand in die andere gelangten. Er hatte einmal einen Jungen gekannt, der eine verlorene Münze im Staub und Ruß der Straße gefunden hatte.
    Ein größerer Junge hatte ihn deswegen getötet. Und dann hatte ein Adliger den Jungen getötet, als dieser versucht hatte, das Geld auszugeben. Für Spuki hatte es den Anschein, dass kein Skaa Münzen haben wollte – sie waren viel zu wertvoll und viel zu gefährlich. Doch alle Augen im Raum starrten nun auf den ausgeschütteten Reichtum.
    »Das Geld im Austausch gegen den Jungen«, sagte eine Stimme. Die Menschen wichen zurück und sahen einen Mann an, der im hinteren Teil des Zimmers an einem Tisch saß. Er schaute Spuki nicht an. Er saß einfach nur da und löffelte Hirsebrei in sich hinein. Sein Gesicht war zerfurcht und verwittert wie altes Leder, das zu lange in der Sonne gelegen hatte. »Also?«, fragte der verwitterte Mann zwischen zwei Löffeln.
    »Woher hast du das Geld?«, fragte Spukis Vater.
    »Das geht dich nichts an.«
    »Wir können den Jungen nicht gehen lassen«, sagte einer der Skaa. »Er wird uns verraten. Wenn sie ihn schnappen, wird er ihnen sagen, dass wir es gewusst haben.«
    »Sie werden ihn nicht schnappen«, sagte der verwitterte Mann und nahm noch einen Löffel Hirsebrei. »Er wird bei mir in Luthadel sein. Wenn ihr ihn nicht gehen lasst, werde ich einfach den Obligatoren alles über euch erzählen.« Er verstummte, senkte den Löffel und bedachte die Menge mit einem mürrischen Blick. »Es sei denn, ihr wollt auch mich umbringen.«
    Endlich nahm Spukis Vater den Stiefel vom Hals seines Sohnes und trat auf den knorrigen Fremden zu. Aber Spukis

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