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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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erinnert mich daran, wie ich die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe«, sagte er und betrachtete die wunderschönen Fenster und die Adligen. »Das war die Zeit, bevor ich ein König sein musste. Damals habe ich getan, was ich wollte. Ich habe einfach während des Balls gelesen – aber nicht in der Bibliothek, sondern im Ballsaal. Ich wollte mich nicht verstecken, sondern meine Unzufriedenheit mit meinem Vater ausdrücken, und das habe ich getan, indem ich die Nase in ein Buch gesteckt habe.«
    »Du warst ein guter Mann, Elant«, sagte Vin. »Kein Dummkopf, wie du es jetzt zu glauben scheinst. Du warst vielleicht ein wenig richtungslos, aber trotzdem ein guter Anführer. Du hast die Kontrolle über Luthadel übernommen und die Skaa davon abgehalten, bei ihrer Rebellion einen Massenmord zu verüben.«
    »Aber dieses Fiasko mit Penrod …«
    »Du musstest noch ein paar Dinge lernen«, sagte Vin. »Genau wie ich. Aber werde bitte nicht zu jemand anderem, Elant. Du kannst sowohl der Herrscher Elant als auch der Mann Elant sein.«
    Er lächelte breit, zog sie an sich und hielt im Tanzen inne. »Danke«, sagte er und küsste sie. Sie wusste, dass er seine Entscheidung noch nicht getroffen hatte. Er glaubte immer noch, er müsse eher ein harter Krieger als ein freundlicher Gelehrter sein. Aber er dachte darüber nach. Und das reichte für den Augenblick.

    Vin sah ihm in die Augen, und sie tanzten weiter. Nun sprach keiner von beiden mehr; sie ließen es zu, dass das Wunder des Augenblicks Besitz von ihnen ergriff. Für Vin war es ein unwirkliches Erlebnis. Die Armee stand vor den Toren, unablässig fiel die Asche, und der Nebel brachte die Menschen um. Doch sie tanzte in diesem Raum aus weißem Marmor und glitzernden Farben zum ersten Mal mit dem Mann, den sie liebte.
    Sie drehten sich mit der Anmut der Allomantie, bewegten sich, als bestünden sie aus Nebel, als tanzten sie auf dem Winde. Es wurde still im Saal; der Adel war nun wie ein Theaterpublikum, das ein großartiges Schauspiel betrachtete und nicht bloß zwei Menschen zusah, die seit Jahren nicht mehr getanzt hatten. Vin wusste, dass es ein wundervoller Anblick war – etwas, das kaum jemand zuvor gesehen hatte. Die meisten adligen Nebelgeborenen konnten es sich nicht leisten, allzu anmutig zu erscheinen, denn sonst gaben sie ihre geheimen Kräfte preis.
    Vin und Elant unterlagen nicht solchen Beschränkungen. Sie tanzten, als wollten sie die vier verlorenen Jahre wettmachen – als wollten sie ihre Freude einer dem Untergang geweihten Welt und einer feindlichen Stadt ins Gesicht schleudern. Das Lied wurde allmählich leiser. Elant zog sie an sich, und durch ihr Zinn fühlte sie seinen Herzschlag ganz nahe. Er raste, was nicht nur vom Tanz kommen konnte.
    »Ich bin froh, dass wir das getan haben«, sagte er.
    »Es gibt bald einen weiteren Ball«, meinte sie. »In ein paar Wochen.«
    »Ich weiß«, meinte er. »Wie ich gehört habe, wird der Ball im Schatzamt veranstaltet.«
    Vin nickte. »Yomen persönlich richtet ihn aus.«
    »Und wenn das Vorratslager irgendwo in der Stadt versteckt ist, dann höchstwahrscheinlich unter diesem Gebäude.«
    »Wir hätten also eine Entschuldigung – und einen Vorwand –, an dem Ball teilzunehmen.«

    »Yomen besitzt ein wenig Atium«, sagte Elant. »Er trägt eine Perle daraus auf der Stirn. Aber nur weil jemand eine Perle besitzt, heißt das noch nicht, dass er noch mehr hat.«
    Vin nickte. »Ich fragte mich, ob er die Vorratshöhle gefunden hat.«
    »Das hat er«, bekräftigte Elant. »Dessen bin ich mir sicher. Ich habe es an seiner Reaktion gemerkt, als ich ihn darauf angesprochen habe.«
    »Das sollte uns nicht aufhalten«, meinte Vin lächelnd. »Wir gehen zu seinem Ball, stehlen uns in die Höhle, finden heraus, was der Oberste Herrscher dort zurückgelassen hat, und entscheiden dann, ob wir die Stadt belagern oder was wir sonst mit ihr machen sollen.«
    »Das klingt nach einem guten Plan«, sagte Elant. »So machen wir es, falls ich ihn nicht noch zur Vernunft bringen kann. Ich war so nahe dran, Vin. Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit, ihn auf unsere Seite zu ziehen.«
    Sie nickte.
    »Also gut«, meinte er. »Bereit für den großen Abgang?«
    Vin lächelte und nickte. Als die Musik verstummte, wirbelte Elant herum, warf Vin zur Seite, und sie drückte sich von der Metalleinfassung der Tanzfläche ab. Sie schoss über der Menge dahin und flog mit flatterndem Kleid auf den Ausgang zu.
    Hinter ihr sprach

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