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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Das war der Grund, warum die Zweite sie so oft unter den Vertrag zwang. Es war nicht gut, die unmittelbaren Untergebenen die ganze Zeit um sich zu haben, damit sie das vollkommene kleine Kandra-Utopia störten.
    »Also gut, wir gehen«, sagte VarSell schließlich und nickte zweien seiner Wächter zu, damit sie vorangingen. Der dritte gesellte
sich hinter TenSoon zu VarSell. Wie dieser, so hatten auch die drei anderen Wahre Körper aus Stein. Sie waren beliebt bei der Fünften Generation, welche die Zeit hatte, verschwenderische Wahre Körper in Auftrag zu geben und zu benutzen. Sie waren die bevorzugten Schoßhündchen der Zweiten und verbrachten mehr Zeit in der Heimat als die meisten anderen.
    Man hatte TenSoon keine Kleidung gegeben. Also löste er seine Genitalien auf und bildete daraus einen glatten Schritt, wie es bei den Kandras üblich war. Er versuchte mit Stolz und Zuversicht zu gehen, aber er wusste, dass sein Körper nicht sehr einschüchternd wirkte. Er war ausgemergelt – während seiner Einkerkerung und durch die Einwirkung der Säure hatte er viel Gewicht verloren und keine besonders großen Muskeln ausbilden können.
    Der Felstunnel mit den glatten Wänden war vermutlich einmal eine natürliche Formation gewesen, aber im Laufe der Jahrhunderte hatten ihn die jüngeren Generationen während der Kinderzeit mit Hilfe ihrer Verdauungsflüssigkeit allmählich geglättet. TenSoon sah nicht viele andere Kandras. VarSell hielt sich an die hinteren Gänge und wollte offenbar so wenig wie möglich auffallen.
    Ich war so lange fort, dachte TenSoon. Inzwischen muss schon die Elfte Generation erwählt worden sein. Ich kenne die meisten der Achten noch nicht, um von der Neunten oder Zehnten ganz zu schweigen.
    Inzwischen war er der Ansicht, dass es keine Zwölfte Generation mehr geben würde. Selbst wenn sie doch noch kam, würde nichts mehr so sein, wie es war. Der Vater war tot. Was also wurde aus dem Ersten Vertrag? Sein Volk hatte zehn Jahrhunderte als Sklaven der Menschen zugebracht und dem Vertrag in der Bemühung gedient, sich damit Sicherheit zu erkaufen. Die meisten Kandras hassten die Menschen deswegen. Bis vor kurzem war TenSoon einer von ihnen gewesen.

    Es ist eine Ironie des Schicksals, dachte TenSoon. Wenn wir Wahre Körper tragen, dann tragen wir sie in menschlicher Gestalt. Zwei Arme, zwei Beine, sogar Gesichter nach Art der Menschen.
    Manchmal fragte er sich, ob die Ungeborenen – die Kreaturen, die die Menschen Nebelgeister nannten – ehrlicher waren als ihre Brüder, die Kandras. Die Nebelgeister schufen sich einen Körper, wann immer sie ihn brauchten, und verbanden Knochen zu seltsamen Gebilden, wobei sie so etwas wie Kunstwerke aus sowohl menschlichen als auch tierischen Knochen herstellten. Die Kandras hingegen legten sich Körper zu, die wie die der Menschen aussahen, obwohl sie die Menschheit verfluchten, weil sie die Kandras versklavt hatte.
    Sie waren ein so seltsames Volk. Aber er gehörte zu ihnen. Selbst wenn er sie verraten hatte.
    Und jetzt muss ich die Erste Generation davon überzeugen, dass ich mit meinem Verrat im Recht war. Ich habe es nicht für mich getan, sondern für sie. Für uns alle.
    Sie gingen durch Korridore und Kammern und erreichten schließlich Gegenden des Heimatlandes, die TenSoon vertrauter waren. Bald erkannte er, dass ihr Ziel der Pfandstand war. Er würde seine Verteidigungsrede am heiligsten Ort seines Volkes halten. Er hätte es sich denken können.
    Ein Jahr qualvoller Gefangenschaft hatte ihm einen Prozess vor der Ersten Generation eingebracht. Er hatte ein Jahr Zeit gehabt, sich zu überlegen, was er sagen sollte. Und wenn er versagte, dann würde er eine Ewigkeit lang darüber nachdenken können, was er falsch gemacht hatte.

Die Leute machen es sich zu leicht, wenn sie Ruin einfach nur als zerstörerische Macht beschreiben. Man sollte sich ihn eher als vernunftbegabten Verfall vorstellen. Nicht nur als Chaos, sondern als eine Kraft, die auf eine rationale – und sehr gefährliche – Art versuchte, alles in seine ursprünglichsten Bestandteile aufzubrechen.
    Ruin konnte sorgfältige Pläne schmieden und wusste, dass er, wenn er etwas erschuf, damit mehrere andere Dinge vernichten konnte. Es liegt in der Natur der Welt, dass wir, wenn wir etwas erschaffen, dabei oft etwas anderes vernichten.

Kapitel 8
    A m ersten Tag nach ihrem Aufbruch aus Vetitan ermordeten Vin und Elant hundert Dorfbewohner. Oder zumindest empfand Vin es so.
    Sie saß auf einem

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