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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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er sich nicht darum. Zum erstenmal, seit er die Erde verlassen hatte, fühlte er sich völlig sorgenfrei, während sich in seinem Innern ein Gefühl behaglicher Wärme verstärkte. Dieses Saqua war ein verdammt gutes Getränk!
    Er fand sich mit Lianne auf der Schwelle einer großen Halle, deren zauberhafte, grüne Beleuchtung von flammenden Kometen herrührte, die an ihrer Decke entlangglitten. Hunderte tanzten hier zu träumerischer, walzerähnlicher Musik.
    Lianna blickte zweifelnd zu ihm auf. Niedergeschmettert wurde er sich klar, daß er von diesen schwebenden Tänzen auch nicht einen Schritt fertigbringen konnte.
    »Laß uns nicht tanzen«, sagte Lianna zu seiner Erleichterung. »Du bist, soviel ich weiß, ein so schlechter Tänzer, daß ich lieber in die Gärten hinausgehen würde.«
    Natürlich, der wirkliche Zarth Arn, der zurückgezogen seinem Studium lebte, würde sich auch so verhalten. »Ich ziehe die Gärten bei weitem vor«, sagte Gordon.
    Ein leiser Ausruf entfuhr ihm, als sie in den Garten hinauskamen.
    »So schön, daß man keine Worte findet«, murmelte Gordon, von dem Anblick bezaubert.
    Lianna nickte. »Von deiner ganzen Welt in Throon liebe ich diese Gärten am meisten. Aber es gibt wilde, unbewohnte Welten weit draußen in unserem Königreich Fomalhaut, die sogar noch lieblicher sind.« Ihre Augen flammten und zum erstenmal sah er eine Gefühlsregung über die königliche Gelassenheit ihres lieblichen Gesichtes die Oberhand gewinnen.
    »Einsame, unbewohnte Welten, Planeten von lebendiger Farbigkeit, die eingetaucht sind in den wundervollen Strahlenkreis seltsamer Sonnen! Ich werde sie dich sehen lassen, wenn wir Fomalhaut besuchen, Zarth.« Sie sah zu ihm auf, und ihr aschblondes Haar schimmerte in dem sanften Licht wie eine Krone.
    Gordon legte seinen Arm um sie und beugte sich zu ihren Lippen herab. Liannas schlanker Körper in dem schimmernd weißen Kleid schmiegte sich warm an ihn, und ihre halbgeöffneten Lippen waren betäubend süß.
    »Ich bin ein verdammter Lügner«, dachte Gordon erschrocken »Ich küsse sie ja, weil ich es gern tun möchte und nicht, um meine Rolle aufrechtzuerhalten.«
    Er trat plötzlich zurück. Lianna sah völlig verwirrt zu ihm auf »Was ist, Zarth?«
    »Ist es so bemerkenswert, daß ich dich küsse?« entgegnete er, Gordon versuchte zu lachen.
    »Natürlich ist es das, du tatest es niemals zuvor!« rief Lianna aus. »Du weißt so gut wie ich, daß unsere Ehe eine rein politische Angelegenheit ist.«
    Die Wahrheit drang wie ein eiskalter Sturm in Gordons Sinn und fegte die Nebel des Saqua aus seinem Gehirn. Er hätte doch ahnen müssen, daß Lianna Zarth Arn nicht wirklich zu heiraten wünschte, ebensowenig wie er sie, daß es eine rein politische Ehe war und sie beide nur zwei Unterpfänder in dem großen Spiel der Diplomatie in der Milchstraße. Er mußte diesen Fehler gutmachen, so gut er konnte und zwar schleunigst! Das Mädchen sah zu ihm auf, und jener Ausdruck äußerstem Erstaunens lag immer noch auf ihrem Gesicht. »Ich kann nicht verstehen, daß du das tust, zumal du und ich ein Obereinkommen trafen, nur gute Freunde zu sein.«
    Gordon lieh verzweifelt der einzig möglichen Erklärung Worte, die der Wahrheit gefährlich nahe kam. »Lianna, du bist so schön, daß ich nicht anders konnte. Ist es so sonderbar, daß ich mich in dich verlieben sollte trotz unserer Vereinbarung?«
    Liannas Gesicht wurde hart, und ihre Stimme enthielt Spott: »Du solltest dich in mich verlieben? Du vergißt, daß ich alles über Murn weiß.«
    Murn? Der Name klang so unklar vertraut in Gordons Ohren. Jhal Arn hatte »Murn« erwähnt. Wieder einmal fühlte sich Gordon durch seine Unwissenheit in wichtigen Tatsachen genarrt. Er war nun kalt, ernüchtert und besorgt. »Ich … ich denke, ich habe vielleicht bloß zuviel Saqua beim Fest getrunken«, murmelte er.
    In den Stunden die folgten, machte die Gegenwart anderer es ihm ein wenig leichter, seine Rolle zu spielen.
    Als die Gesellschaft aufbrach und er sie zu der Tür ihrer Gemächer geleitete, wurde Gordon unbehaglich, als er ihren seltsam nachdenklichen Blick gewahrte, als er ihr Gute Nacht sagte.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, als er auf dem Rollband zu seinen eigenen Gemächern gelangte. Welch eine Nacht! Gordon fand seine Zimmer mild erleuchtet, aber der Diener war nicht zu sehen. Er öffnete müde die Tür seines Schlafzimmers, da hörte er ein schnelles Trippeln von kleinen, nackten Füßen. Er starrte

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