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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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unangenehme andere Lösung gebe, wenn Sie sich weigerten. Ich ging nicht auf Einzelheiten ein, weil ich Ihre freiwillige Mitarbeit gewinnen wollte. Aber nun zwingen Sie mich, deutlicher zu werden. So lassen Sie mich Ihnen zuerst eines versichern: Ich werde das Geheimnis des Disruptors von Ihnen erhalten, ob Sie es freiwillig geben oder nicht.«
    »Also Tortur«, höhnte Gordon. »Das ist das, was ich erwartete.« Shorr Kan machte eine ärgerliche Handbewegung. »Pfui Teufel, ich wende keine Tortur an; sie ist plump und unzuverlässig und macht uns sogar unsere eigenen Anhänger abspenstig. Nein, ich habe ein ganz anderes Verfahren.«
    Er wies auf den älteren der beiden nervös aussehenden Männer, die in der Nähe standen. »Land Allar ist einer unserer besten Psychologen. Vor einigen Jahren erfand er einen zuverlässigen Apparat, den ich mehrere Male anzuwenden gezwungen war: Es ist ein sogenannter Gehirn-Prüfer. Er liest buchstäblich im Gehirn, indem er die Neuronen abtastet, die zusammengehörenden Verbindungen miteinander verknüpft und dieses physikalische Ergebnis in Wissen, Gedächtnis und Informationen übersetzt, die im Besitz dieses speziellen Gehirns sind. Damit kann ich, ehe diese Nacht um ist, das Geheimnis des Disruptors einfach aus Ihrem Gehirn holen.«
    »Das«, sagte Gordon unbewegt, »ist ein ziemlich billiger Bluff!«
    Shorr Kan schüttelte sein dunkles Haupt. »Ich versichere Ihnen, daß es das nicht ist. Ich kann es beweisen, wenn Sie es von mir wünschen. Sonst müssen Sie mein Wort dafür nehmen, daß der Gehirnprüfer tatsächlich alles aus Ihrem Gehirn herauslesen wird, was Sie wissen.« Er fuhr fort: »Die Gefährlichkeit besteht darin, daß die Gewalt der Strahlen, die auf das Gehirn einwirken, die zusammenhängenden Verbindungen vernichtet, die sie prüft. Das Opfer geht aus dem Prozeß als Idiot hervor. Das ist, was Ihnen geschehen wird, wenn ich es an Ihnen anwende.«
    Gordon sträubten sich die Haare; er zweifelte nun nicht mehr daran, daß Shorr Kan die Wahrheit sprach. Wenn nichts anderes, so bewiesen die krankhaft blassen Gesichter der zwei Wissenschaftler seine Behauptung. »Ich wiederhole es, ich möchte ihn nicht an Ihnen anwenden«, sagte Shorr Kan ernst. »Denn, wie ich Ihnen sagte, wären Sie für mich außerordentlich wertvoll als Schattenkönig, nachdem die Milchstraße erobert ist. Aber wenn Sie auf Ihrer Weigerung bestehen, dieses Geheimnis preiszugeben, habe ich einfach keine Wahl.«
    Gordon fühlte ein verrücktes Verlangen zu lachen. Dies war alles zu blödsinnig. »Sie haben alles so genau berechnet«, erklärte er Shorr Kan. »Aber wiederum finden Sie sich durch einen reinen Zufall geschlagen.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte der Herrscher der Liga mit gefährlicher Sanftmut.
    »Ich meine, daß ich Ihnen das Geheimnis des Disruptors nicht mitteilen kann, weil ich es nicht weiß!«
    Shorr Kan sah ungeduldig drein. »Das ist eine recht kindische Ausflucht. Jedermann weiß, daß man Ihnen als dem Sohn des Herrschers alles über den Disruptor mitgeteilt hat.«
    Gordon nickte. »Aber zufällig bin ich nicht der Sohn des Herrschers, ich bin ein völlig anderer Mann.«
    Shorr Kan zuckte die Achseln. »Dadurch kommen wir nicht weiter. Fangen Sie an.« Die letzten Worte waren an die zwei Wissenschaftler gerichtet.
    In diesem Augenblick sprang Gordon Shorr Kan wütend an die Kehle. Er erreichte sie niemals. Einer der Wissenschaftler hatte einen Glasparalysator bereit und berührte ihn damit von hinten am Hals.
    Gordon stürzte, gelähmt und betäubt. Nur dunkel fühlte er, wie sie ihn auf den Metalltisch hoben. Sein verdämmernder Blick sah in Shorr Kans hartes Gesicht und seine kühlen schwarzen Augen. »Ihre letzte Möglichkeit, Zarth! Machen Sie nur ein Zeichen, und Sie können diesem Schicksal noch entgehen.«
    Wenn ihn auch sein ohnmächtiger Groll wütend zu dem Kommandeur der Liga aufblicken ließ, so fühlte Gordon doch die ganze Hoffnungslosigkeit seiner Lage.
    Der Paralysator berührte ihn wieder – es war wie ein körperlicher Schlag. Er fühlte nur noch, wie sich die Wissenschaftler mit dem schweren Metallkegel über seinem Kopf zu schaffen machten, dann umfing ihn Dunkelheit.
     

 
14.
     
    Gordon wurde sich langsam eines hämmernden Kopfschmerzes bewußt. Ein kühles Glas wurde an seine Lippen gehalten, und eine Stimme sprach eindringlich in sein Ohr: »Trinken Sie dies!«
    Gordon brachte es fertig, die scharfe Flüssigkeit hinunterzuschlucken. Sofort

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