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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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vor ihnen. »Sie werden Nahrungsspender und alles andere Notwendige vorfinden. Lassen Sie mich Ihnen noch zur Warnung sagen, daß der Versuch zwecklos ist, sich aus diesen Räumen zu entfernen: Jeder Ausgang ist streng bewacht.«
    Als der Offizier der Liga gegangen war, wandte sich John Gordon und sah Lianna an, die am Fenster stand. Er trat an ihre Seite.
    »Lianna, wenn ich deine Sicherheit durch die Preisgabe des Disruptorgeheimnisses erkaufen könnte, würde ich es tun«, sagte er heiser.
    Sie wandte sich schnell um. »Du darfst es nicht preisgeben! Ohne dieses Geheimnis zögert Shorr Kan immer noch, etwas zu unternehmen. Und solange er zögert, besteht eine Möglichkeit, daß Corbulos Verrat entdeckt werden könnte.«
    »Ich fürchte, es besteht wenig Aussicht, daß wir ihn entlarven«, sagte Gordon. »Es besteht keine Möglichkeit, von hier zu entkommen.«
    Liannas Schultern sanken ein wenig herab. »Nein, darüber bin ich mir auch klar«, murmelte sie. »Selbst wenn wir durch ein Wunder aus diesem Gebäude entkommen und ein Schiff in unsere Gewalt bringen könnten, so wäre es doch unmöglich, unseren Weg durch den Irrgarten der Wolke zu finden.«
    Die Wolke! Sie bildete den Himmel hier, dunkel, schwer und drohend, der keinen Stern sehen ließ, weil seine nachtschwarzen Tiefen diese grimmige Stadt umgaben.
    Gordon warf sich im Wohnzimmer ihrer kahlen Gemächer auf das Ruhebett und erwartete nicht, daß er fähig sein würde, zu schlafen. Aber sein müder Körper fand in kurzer Zeit Entspannung in einem bleiernen Schlaf.
    Dämmerung weckte ihn, eine schattenerfüllte Dämmerung, die nur langsam die Umrisse des Zimmers enthüllte. Er fand Lianna am Rande seines Ruhebettes sitzen, und sie sah mit einer sonderbaren Gespanntheit auf ihn herab; sie errötete leicht. »Ich war neugierig, ob du wach seiest. Ich habe dein Frühstück fertig. Die Nährflüssigkeit ist nicht schlecht. Obwohl sie einem wahrscheinlich langweilig werden wird.«
    »Ich bezweifle, daß wir lange genug da sein werden, um ihrer müde zu werden«, sagte Gordon grimmig.
    Sie sah ihn an. »Du denkst, daß Shorr Kan darauf bestehen wird, daß du ihm noch heute das Geheimnis des Disruptors verrätst?«
    »Ich furchte es«, sagte er. »Wenn das Geheimnis alles ist, was seinen Angriff zurückhält, wird er es so bald wie möglich besitzen wollen.«
    In den Stunden des düsteren Tages, während die rote Sonne mit trauriger Langsamkeit über den schattenhaften Himmel zog, erwarteten sie Shorr Kans Ruf. Aber erst, als die Nacht wiedergekehrt war, betraten Durk Undis und vier bewaffnete Soldaten die Gemächer. Der junge Fanatiker aus dem Wolkenreich verbeugte sich wiederum steif. »Der Kommandeur will Sie jetzt sehen, Prinz Zarth, aber allein«, fügte er schnell hinzu, als Lianna mit Gordon vortrat. Liannas Augen blitzten: »Ich gehe, wohin Zarth geht!«
    »Ich bedaure, ich muß meine Befehle ausführen«, sagte Durk Undis kalt. »Werden Sie nun kommen, Prinz Zarth?«
    Lianna sah offensichtlich die Hoffnungslosigkeit eines weiteren Widerstandes ein; sie trat zurück.
    Gordon zögerte, dann eilte er zu ihr zurück. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küßte sie. »Mach dir keine Sorge, Lianna«, sagte er und wandte sich ab.
    Sein Herz schlug schmerzlich; er glaubte sicher zu sein, daß er Lianna zum letzten Mal gesehen hatte.
    Gordons verzweifelte Gedanken wurden jäh unterbrochen, als er mit seinen Wachen in einen anderen Raum, nicht in das kahle Arbeitszimmer des vorherigen Tages, gelangte. Dies war ein Laboratorium. Er sah einen Tisch, über dem ein massiver Metallkegel hing, der durch Kabel mit einem komplizierten Apparat aus zahlreichen Vakuumröhren und beweglichen Schnüren verbunden war. Hier befanden sich zwei schmächtige, nervös aussehende Männer des Wolkenreiches und Shorr Kan.
    Shorr Kan entließ Durk Undis und die Wachen und begrüßte Gordon. »Haben Sie geschlafen, ausgeruht? Das ist gut. Nun sagen Sie mir, wozu Sie sich entschlossen haben.«
    Gordon zuckte die Achseln . »Da gab es keinen Entschluß zu treffen. Ich kann Ihnen das Geheimnis des Disruptors nicht geben.« Shorr Kan derbes Gesicht wechselte ein wenig den Ausdruck und er sprach nach einer Pause: »Ich sehe es ein. Ich hätte es Ja erwarten müssen. Alte, geistige Gewohnheiten, alte Traditionen – sogar Intelligenz kann manchmal ihrer nicht Herr werden.« Seine Augen wurden ein wenig schmäler. »Nun hören Sie, Zarth. Ich sagte Ihnen gestern, daß es noch eine

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