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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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ließ seine Übelkeit nach. Er lag eine kleine Weile, ehe er es schließlich wagte, die Augen zu öffnen. Er lag noch immer auf dem Tisch, aber der Metallkegel und der komplizierte Apparat waren nicht mehr zu sehen.
    Ober ihn beugte sich das besorgte Gesicht eines der zwei Gelehrten des Wolkenreiches; dann traten die derben Züge und die glänzenden schwarzen Augen Shorr Kans in sein Blickfeld.
    »Können Sie sitzen?« fragte ihn der Gelehrte. »Es wird Ihnen helfen, sich schneller zu erholen.«
    Der Arm des Mannes, der sich um seine Schultern legte, half Gordon vom Tisch herunter und in einen Stuhl zu gleiten.
    Shorr Kan kam herbei, stellte sich vor ihn hin und sah mit seltsamer Verwunderung und Interesse auf ihn herab. Er fragte: »Wie fühlen Sie sich nun, John Gordon?«
    Gordon fuhr hoch; er starrte zu dem Kommandeur der Liga hinauf. »Dann wissen Sie es also?« fragte er heiser.
    »Aus welchem anderen Grund, denken Sie, hielten wir mit der Überprüfung des Gehirns inne?« entgegnete Shorr Kan. »Wenn es nicht deswegen gewesen wäre, würden Sie jetzt ein vollkommenes geistiges Wrack sein.«
    Er schüttelte verwundert seinen Kopf. »Beim Himmel, es war nicht zu glauben. Aber der Gehirnprüfer kann nicht lügen. Und als schon die ersten Minuten seiner Ablesung die Tatsache herausbrachten, daß Sie John Gordons Seele in Zarth Arns Körper sind und daß Sie das Geheimnis des Disruptors nicht kennen, ließ ich die Prüfung abbrechen.«
    Shorr Kan fügte betrübt hinzu: »Und ich dachte, ich hätte dieses Geheimnis endlich in meiner Gewalt! Alle Mühe, die ich mir gemacht habe, um Zarth Am in mein Netz zu bekommen, alles umsonst! Aber wer würde sich auch eine solche Sache träumen lassen, wer würde vermuten, daß ein Mann der uralten Vergangenheit in Zarth Arns Körper steckt?«
    Shorr Kan wußte es! John Gordon versuchte, sein betäubtes Denkvermögen wieder in Ordnung zu bringen.
    Zum erstenmal wußte jemand in diesem Weltall der Zukunft von dem unheimlichen Persönlichkeitstausch, den er vorgenommen hatte! Aber was würde das nun für ihn bedeuten?
    Shorr Kan ging mit großen Schritten auf und ab. »John Gordon von der uralten Erde, aus einem Zeitalter von vor zweihunderttausend Jahren, hier im Körper des zweiten Prinzen des Reiches. Es ergibt immer noch keinen Sinn!«
    Gordon antwortete schwach: »Erzählte Ihnen Ihr Prüfer denn nicht, wie es geschah?«
    Der Kommandeur der Liga nickte. »Ja, die Umrisse der Geschichte waren nach ein paar Minuten Prüfung klar, denn die ganze Tatsache Ihrer falschen Persönlichkeit befand sich zuoberst in Ihren Gedanken.«
    Er heftete seinen Blick wieder auf Gordon. »Warum in drei Teufels Namen sagten Sie es mir nicht?«
    »Ich versuchte ja, es Ihnen zu sagen, aber ich erreichte nichts damit«, erinnerte Gordon ihn.
    Shorr Kan nickte. »Das stimmt, Sie sagten es. Und ich glaubte es nicht. Wer zum Teufel würde auch eine solche Sache glauben, ohne den Beweis des Gehirnprüfers dafür zu haben?«
    Er schritt auf und ab und biß sich auf die Lippen. »Gordon, Sie haben alle meine sorgfältig erdachten Pläne umgestoßen. Ich war so sicher, daß ich mit Ihnen das Geheimnis des Disruptors habe.«
    Die Entdeckung seiner wahren Identität änderte Gordons Lage; sie könnte ihm vielleicht eine ferne Möglichkeit zur Flucht bieten. Eine Möglichkeit, mit Lianna fortzukommen und das Reich vor Corbulos Verrat und der drohenden Gefahr zu warnen! Er sprach ein wenig trotzig zu Shorr Kan: »Sie sind der erste, der die Wahrheit über mich entdeckte. Ich täuschte alle die anderen, Arn Abbas, Jhal Arn und Prinzessin Lianna; sie ahnten nicht einmal im Traum die Wahrheit.«
    Shorr Kans Augen wurden schmal. »Gordon, das klingt ja, als ob Sie gerne Prinz des Reiches wären?« Gordon lachte freudlos. »Wer würde das nicht?«
    »Aber Sie hatten doch, gemäß dem, was der Prüfer enthüllte, versprochen, zur Erde zurückzukehren und mit Zarth Arn wiederum die Körper zu tauschen«, bemerkte Shorr Kan mit Nachdruck.
    Gordon sah mit einem Ausdruck, von dem er hoffte, daß er zynisch wirkte, zu ihm auf. »Was zum Teufel meinen Sie?« sagte er verächtlich zu Shorr Kan. »Denken Sie wirklich, ich hätte dieses Versprechen gehalten?«
    Der Kommandeur der Liga starrte ihn gespannt an. »Sie meinen, daß Sie den Plan hatten, den echten Zarth Arn zu betrügen und seinen Körper und seine Identität zu behalten?«
    Gordon fuhr auf. »Es ist das, was Sie selbst an meiner Stelle auch getan hätten, und Sie

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