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Herrscher über den Abgrund

Herrscher über den Abgrund

Titel: Herrscher über den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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sollte.
    „Aeeeheee!“ Fanyi rief die Fischer und erhielt auch sofort Antwort von der linken Seite.
    „Da entlang.“ Sie hatte unbedingtes Zutrauen zu ihren Freunden. „Sie sind vorausgelaufen, und jetzt glauben sie, daß sie nach draußen kommen.“
    Sie wandten sich nach links, und Sander leuchtete mit der Fackel. Dieser Weg unter der Vergangenen Stadt schien kein Ende zu nehmen. Und obgleich Sander ziemlich sicher war, daß das Untier, das in die Hütte eingedrungen war, sich nicht durch die enge Öffnung im Boden zwängen konnte, selbst wenn es ihm gelang, den Riegel herauszureißen, lauschte er doch beständig, ob sie nicht verfolgt würden.
    Ab und zu strich das Licht seiner Fackel über kleine Rinnsale, die über die Tunnelwand liefen, aber sonst schienen die Wände intakt zu sein, so daß keine Gefahr bestand, daß die Decke herunterstürzen würde. Und dann fiel das Licht auf eine riesenhafte Masse, die fast den gesamten Tunnel ausfüllte. Beim Näherkommen erkannte Sander, daß hier nicht die Tunnelwände eingestürzt waren, sondern daß es sich um eine riesige Ansammlung von Metall handelte, die die runde Tunnelöffnung bis auf zwei sehr schmale Durchlässe zu beiden Seiten ausfüllte. Die Fischer hatten sich zweifellos hindurchzwängen können; ihm selbst und Fanyi würde es wohl auch gelingen, aber sicher nicht Rhin.
    Sander reichte dem Mädchen die Fackel und machte sich daran, das rostige Gewirr mit seinem schwersten Hammer zu bearbeiten. Unter den ersten Schlägen verbog sich das Metall, wobei einige Teile restlos zu rostigem Staub zerfielen.
    Trotz der beißenden Kälte kam er bald ins Schwitzen und mußte sich Hemd und Lederjacke ausziehen. Von der ungewohnten Arbeit schmerzten ihn bereits die Glieder. Aber er arbeitete weiter, und der Rhythmus regelmäßiger Schläge wurde ihm bald wieder zu einer Selbstverständlichkeit. Meter für Meter erweiterte er den Durchlaß auf der linken Seite. Zum Glück brauchte nur ein geringer Teil mit dem Hammer zerschlagen zu werden. Rhin folgte vorsichtig Fanyi, die die Fackel trug.
    Das Metall war sehr spröde. Sander vermutete, daß die Feuchtigkeit den Rostbefall gefördert hatte. Er versuchte herauszufinden, was dieses Metallwrack gewesen sein konnte. Er vermutete, daß es vielleicht Menschen oder Vorräte transportiert hatte.
    Der feine Staub, den sein Hammer aufwirbelte, reizte sie zum Husten, bis Fanyi ihnen feuchte Stoffetzen vor den Mund band.
    Die Schläge des Hammers dröhnten in seinem Kopf. Wenn die Bestie ihnen gefolgt war, dann würde sie nun ganz genau wissen, wo sie zu finden waren. Doch da durchstieß er eine letzte Metallplatte. Sie waren wieder in dem offenen Tunnel.
    Sander war hungrig und durstig, aber alles, was sie hoffen konnten, lag vor ihnen. Es blieb ihnen nichts weiter, als so rasch wie möglich weiter zu hasten.
    Vor ihnen teilte sich der Weg. Noch einmal rief Fanyi die Fischer, aber diesmal erhielt sie keine Antwort. Sie konnten auf dem Boden auch keinerlei Spuren entdecken. Sander drehte sich zu Rhin um. Zum erstenmal, seit sie diesen unterirdischen Gang betreten hatten, zeigte er sich etwas sicherer. Er schnüffelte über den Boden, zwischen den Schienen, stieß schließlich ein scharfes Bellen aus und wählte einen der beiden Wege. Glücklicherweise stießen sie auf keine weitere Metallmasse, die ihnen den Weg versperrte. Aber der Weg führte abwärts, und die Wände wiesen immer häufiger große, nasse Flecken auf. Besorgt betrachtete sie Sander. Es konnte durchaus möglich sein, daß sich im Laufe der Jahre die Wände so verschoben hatten, daß bereits die geringste Erschütterung – ihre Fußtritte zum Beispiel – ausreichte, um sie einstürzen zu lassen. Er drängte deshalb vorwärts, aber es schien ihm, als kämen sie viel zu langsam voran. Er lauschte aufmerksam, doch diesmal nicht, um einen etwaigen Verfolger zu entdecken, sondern um das kleinste Geräusch zu erhaschen, das einem Einsturz vorangehen konnte.
    Fanyi stieß einen Schrei aus. Vor ihnen türmte sich ein Trümmerberg, wie sie ihn bereits in der Stadt oben gesehen hatten. Diesmal war der Weg vollständig blockiert. Darüber aber gähnte ein unregelmäßiges Loch in der Decke, und darunter befand sich eine wenig stabile Plattform, die aus herabgefallenen Trümmern gebildet war.
    Aus dem Loch schaute ein Kopf auf sie herunter. Die Fischer hatten also nicht gezögert, diese Möglichkeit des Entkommens zu probieren. Kai zog den Kopf zurück, als Rhin Anstalten

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