Herrscher über die Ewigkeit
Es war zwar eine
gewagte Sache, Sam die ganze Wahrheit zu berichten, aber was blieb ihnen schon
anderes übrig? Und nur, wenn sie die volle Wahrheit sagten, konnte Sam vielleicht
verstehen, wieso sie keine Ahnung von den Kryraks und den anderen Dingen
hatten.
Aran
atmete einmal tief durch und begann dann ohne Unterbrechung zu erzählen. Er
berichtete von der Zeitmaschine und auch davon, daß sie zufälligerweise in
das Jahr 3567 gelangt seien, gewissermaßen aus Neugierde, dieses Jahrhundert
einmal kennenzulernen. Als er schließlich geendet hatte, war er gespannt, was
Sam darauf sagen würde. Sam hatte keinen Moment an der Richtigkeit der Worte
Arans gezweifelt.
„Hmh
–“ meinte Sam dann nach einer Weile und blickte abwechselnd auf Garry und Aran.
„Jetzt kann ich nur hoffen, daß meine Leute die Möglichkeit haben, diese
Zeitmaschine hierherzuschaffen. Ich verstehe nur eines nicht, nämlich, daß es
im 23. Jahrhundert schon Zeitmaschinen gibt, während wir heute im 36.
Jahrhundert keine dieser Art Maschinen kennen. Ich kenne den Begriff Zeitmaschine
nur aus den Geschichtsbüchern und weiß, daß es einem Erfinder gelungen war,
vor einigen hundert Jahren eine Zeitmaschine zusammenzubauen. Und aus der
Geschichte weiß ich auch, daß dieser Erfinder eigenhändig seine Maschine
zerstört hat, um zu verhindern, daß später damit Unfug getrieben wird!“
Interessiert
waren Aran und Garry den Ausführungen Sams gefolgt. Aran begann nun von einem
ganz anderen Thema zu sprechen.
„Sam,
Sie sagten vorhin etwas von den Kryraks und sagten, wir hätten es nur Ihren
Leuten zu verdanken, daß wir jetzt noch leben. Außerdem – warum befindet ihr
euch hier unter der Erdoberfläche? Was hat das alles zu bedeuten?“
Sam
nickte niedergeschlagen mit dem Kopf.
„Das
ist eine lange – traurige Geschichte. Ihr scheint ausgerechnet in ein
Jahrhundert gekommen zu sein, in dem das Schicksal der Menschen so gut wie
besiegelt ist. Wir sind nicht mehr Herren unserer selbst. Wir sind nichts anderes
als lebende Marionetten! Das ganze Unglück begann vor etwa vier Jahren.“ Sam
setzte sich bequem auf seinem Stuhl zurecht und blickte dann lange und
eingehend auf Aran und Garry. Nach wenigen Sekunden begann er wieder zu sprechen.
„Im
Jahre 3563 fing die ganze Geschichte an. Unsere Raumschiffe waren wieder
einmal unterwegs, um Hilfslieferungen nach Alpha Centauri zu bringen. Ihr
müßt wissen, daß sich dort ein bewohnter Planet befindet, der infolge einer
kosmischen Katastrophe dem Untergang nahe war. Knapp vier Jahre zuvor hatten
die irdischen Raumschiffe zum ersten Mal mit Oberlichtgeschwindigkeit das
eigene Sonnenlichtsystem verlassen, um Alpha Centauri anzufliegen. Sie
entdeckten dort den bewohnten Planeten, und zwischen der Erde und diesen friedlichen
Lebewesen entspann sich bald ein reger Handelsverkehr. Bis dann eines Tages die
kosmische Katastrophe über diese Welt hereinbrach. Wir unterstützten diese
Lebewesen so gut wir konnten. Unsere Raumschiffe hatten einen regelrechten
Pendelverkehr zwischen der Erde und dem Planeten im Alpha Centauri begonnen.
Bis unsere Schiffe dann eines Tages von fremden, unbekannten Raumkreuzern
angegriffen wurden. Das waren die Raumschiffe der Kryraks, die die bewohnten Planeten
im System des Alpha Centauri besetzt hatten. Sie befanden sich nun auf dem Weg
zum System Sol, um dort die Erde zu erobern. Es war für die Kryraks ein
leichtes, uns zu schlagen. Sie hatten die überlegeneren Waffen. An dem Tag, an
dem sie die Erde fest in der Hand hatten, begann für die Menschen die Tyrannei.
Unter der Herrschaft der Kryraks wurde eine Regierung für die gesamte Erde gebildet.
Eine Regierung, die sich völlig in der Hand der Kryraks befand und von ihnen
abhängig war. Die Menschen der Erde ließen diese Dinge scheinbar ganz ohne
Interesse. Aber nur scheinbar. In Wirklichkeit bildeten sich in allen Teilen
der Erde Widerstandsgruppen, die gnadenlos gegen die Kryraks vorgingen. Aber
nach und nach erlahmten die Widerstandskämpfe, die Kryraks waren stärker. Sie
entzogen den Menschen der Erde sämtliche Waffen, um so die Anschläge auf ihre
Artgenossen zu verhindern. Mit Hilfe irdischer Wissenschaftler gelang es den
Widerstands-kämpfern, unterirdische Straßen und Gebäude anzulegen. Wir wollten
im Verborgenen unsere Pläne ausarbeiten, um dann schließlich gegen die Kryraks,
auszuholen Aber leider geschieht das sehr selten. Es ist unmöglich, den
Kryraks einen empfindlichen Stoß zu versetzen. Die
Weitere Kostenlose Bücher