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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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neu?«
    »Nix. Eigentlich ist es jetzt noch langwei… Nein, warte! Das andere Pissauge ist gerade zur Königin rein.«
    »Lass mal sehen«, sagte der andere Posten. Er lugte durch ein zweites Guckloch, das den ganzen Korridor überblickte. Es war nur ein Ork zu sehen. »Bei Karms Zitzen«, fluchte er. »Und ich hab die Pissaugen immer für dämlich gehalten.« Er drehte sich um, denn er hörte, dass sein Gefährte sein Schwert zog. »Lass stecken! Ohne Befehl des Stellvertreters rühren wir keinen Finger.«
    »Was?«
    »Ja, keinen Finger! Wir melden ihm nur, was passiert ist. Hau ab; sag es ihm.«
    »Du meinst, ich soll ihn wecken?«
    »Ja, du blöder Arsch! Und zwar sofort! Ich halt derweil hier die Stellung.«

     
    Girta erwachte mit einem Ruck, denn eine große Hand hatte sich über ihren Mund gelegt. Sie öffnete die Augen und sah, dass sich eine Alptraumgestalt über sie beugte. Die Gestalt flüsterte ihr etwas zu. »Ich tue dir nichts. Du bist in Sicherheit. «
    Girta glaubte kein Wort. Die Hand löste sich kurz von ihrem Mund, doch bevor sie einen Schrei ausstoßen konnte, schoben klauenartige Finger einen Knebel zwischen ihre Lippen. Sie wurde auf den Bauch gedreht. Ein Leinenstreifen wurde über ihren Unterkiefer gebunden, damit sie den Knebel nicht ausspucken konnte. Girta versuchte ihn abzureißen, doch der Ork packte ihre Handgelenke und band sie hinter ihrem Rücken zusammen. Sie fühlte sich völlig hilflos.
    Wo bleibt die Wache? Die Orks werden doch angeblich beobachtet ! Ihr kam ein entsetzlicher Gedanke. Die Orks haben sie erschlagen!
    Als der Ork die Bettdecke wegzog, um ihre Beine zu enthüllen, wurde ihr bewusst, dass sie unter dem Nachthemd nackt war. Ihr fielen grässliche Geschichten ein: Die Orks schändeten menschliche Frauen! Sie trat um sich, doch die Bestie packte ihre Beine und band sie ebenfalls zusammen. Dann wurde Girta zu ihrem Schreck hochgehoben und auf den Boden gelegt. Trotz der Tatsache, dass der Ork gerade ihre Beine zusammengebunden hatte, war sie davon überzeugt, dass er sie vergewaltigen würde. Doch nun rollte er sie über den Boden und wickelte sie in eine dichte Hülle ein.
    Girta spürte, dass ihr Häscher sie noch einmal festband – wie einen eingerollten Teppich. Als dies geschehen war, hob er sie hoch und setzte sich in Bewegung. Girta fragte sich, wohin er sie brachte. Stürzt er mich von den Zinnen oder werde
ich einen grausameren Tod erleiden? In ihrer Panik und Verzweiflung war nur eins gewiss: Das habe ich Dar zu verdanken!
     
    Kol betrat den geheimen Beobachtungsraum und stieß auf den durch das Guckloch lugenden Posten. »Was ist bisher passiert?«
    Der Posten beobachtete weiter. »Ein Pissauge hat ein Bündel in den Personalkorridor gebracht. So, wie es aussah, würde ich sagen, in dem Bündel war jemand drin.«
    »Das muss die Königin gewesen sein«, sagte Kol. »Hast du meine Befehle ausgeführt?«
    »Ja, Herr. Die Pissaugen wissen nicht, dass wir sie im Visier haben.«
    »Gut«, sagte Kol. Er überdachte die Lage. Sieht so aus, als hätte Dar meine Falle gewittert. Er machte sich nicht die Mühe, sich zu fragen, wieso. Er dachte lieber darüber nach, wie er diesen Rückschlag in einen Vorteil ummünzen konnte. Girta zu retten, kam ihm nicht sehr vielversprechend vor. Sie würde wohl kaum einen Krieg erklären, egal, wie sehr man sie provozierte. Eher würde sie die Orks ausweisen. Dann war es noch schwieriger, einen Konflikt zu entfachen.
    Zwar war sein ursprünglicher Plan nun sinnlos geworden, aber ein Teil war vielleicht noch zu retten.
    Wir müssen zu drastischen Maßnahmen greifen, sagte er sich. Aber dazu sind diese beiden hier nicht geeignet. Er wandte sich an den Posten, der ihn geholt hatte. »Weck Wulfar und komm dann zurück«, sagte er. »Sag ihm, dass er herkommen soll. Aber zuvor soll er Eisen sammeln.«
    Der Posten schaute verdutzt drein. »Hast du ›Eisen sammeln‹ gesagt, Herr?«
    »Ja. Geh jetzt.«
    Nachdem der Mann gegangen war, sprach Kol den Posten
an, der noch immer durch das Guckloch schaute. »Irgendwelche Veränderungen?«
    »Nein, Herr. Ein Pissauge ist noch immer weg. Das andere hat sich nicht von der Stelle gerührt. Es denkt sicher, dass niemand sieht, was da vor sich geht.« Er lachte leise. »Dämliches Vieh.«
    »Ja«, sagte Kol und zog lautlos seinen Dolch. »Die Pissaugen wissen einfach nicht, was Tücke ist.« Dann schlitzte er dem Posten die Kehle auf.
     
    Währenddessen trug Kovok-mah Girta durch den

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