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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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könnt euch sicher in seinem Haus treffen.«
    »Wann?«
    »Morgen, um die Mittagsstunde.«
    »Sag ihr, dass ich komme«, flüsterte Dar. »Und sag ihr, sie soll die Hoffnung nicht aufgeben. Kol ist gerissen, aber ich habe ihn schon einmal besiegt.«
    »Karm möge Euch segnen, Majestät. Diese Nachricht wird sie erfreuen.« Dann eilte der Kurier von dannen. Dar lief zur Kaserne. Ihre Hoffnung war wieder erwacht.
     
    Nachdem der Söldner Kol die Antwort Dars überbracht hatte, wandte dieser sich zu Gorm um. »Bald bekommt dein Herr den Krieg, den er haben will – und seine Rache ebenso. Wenn Dar Baltens Haus betritt, braucht er nur ihren Geist zu übernehmen und sie zwingen, die Königin morgen beim Bankett zu töten.«
    Gorm nickte anerkennend. »Danach soll Dar ergriffen werden, aber nicht getötet.«
    »Natürlich. Warum sollen wir uns den Spaß verderben?«
    »Nachdem sie den Mord begangen hat, hebe ich Othars Bann wieder auf.«
    »Das kannst du?«, fragte Kol.

    »Ich kann zwar kein Bewusstsein versklaven«, sagte Gorm, »aber ich kann es befreien. Dar wird zu sich kommen und feststellen, dass sie mit blutigen Händen vor Girtas Leiche steht. Und sie wird keine Ahnung haben, wie sie dort hingekommen ist.«
    »Das macht die Angelegenheit bestimmt sehr interessant. «
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Gorm. »Sie wird hellwach sein, wenn man sie exekutiert.«
    »Die Strafe für Hochverrat ist der Scheiterhaufen«, sagte Kol. »Othar wird es bestimmt zu schätzen wissen.«
    »Besonders, wenn es langsam geht.«
    »Ich sorge schon dafür.« Kol grinste boshaft. » Sehr langsam. Vielleicht können wir zuvor noch ein paar Pissaugen verbrennen. Ich würde rasend gern den mit den grünen Augen rösten – und das Pissaugenluder, das angeblich Dars Schwester ist. So etwas würde das Blut unserer Söldner vor der Invasion aufwärmen.«
    »Und der Prinz? Macht er irgendwelche Probleme?«
    »Nein, keine. Er sehnt sich schon jetzt nach Ruhm, und bald wird er seine Mutter rächen dürfen. Beschränkungen sind nichts für die Jugend; er wird ein schrecklicher König sein. Und ich spiele seinen gehorsamen General.«
    »Bis du sein Nachfolger wirst.«
    Kol lächelte. »Ehrgeizig bin ich schon.«
    »Wir möchten, dass das Reich ständig Krieg führt.«
    »Ihr könnt euch darauf verlassen.«
    Gorm gab Kols Lächeln zurück. »Haben wir ja immer getan. «
     
    Als Dar in die Kaserne kam, war Sevren schon dort. Sie sah ihm an, dass er schlechte Nachrichten brachte, doch er wartete
geduldig, während sie mit ihren Mintari sprach. Er hörte zu und lauschte ihrem Orkisch, so gut er eben konnte. Danach erkundigte er sich in der Menschensprache: »Wer ist Bah Simi?«
    »So nennen wir Kol.«
    »Und Girta weiß, dass er ihr Feind ist?«
    »Ja. Deswegen konnte sie nicht frei reden. Morgen treffen wir uns an einem sichereren Ort.«
    »Wo?«
    »Außerhalb des Palastes, im Haus eines gewissen Balten.«
    »Nein!«, sagte Sevren. »Dort ist Othars Versteck!«
    Dar erbleichte. »Dann ist unser Treffen eine Falle?«
    »Ja, ganz gewiss.« Sevren nickte. »Nach allem, was ich weiß, genügt ein Blick von ihm, und es ist aus mit dir. Dann beherrscht er deinen Verstand.«
    Dar schüttelte sich. »Was hast du sonst noch erfahren?«
    »Der Zauberer ist aus der Leichengrube gekommen – es muss sich um Othar handeln. Grabräuber haben ihn herausgeholt, höchstwahrscheinlich nachdem er sie sich untertan gemacht hat. Später ist er in die Stadt gezogen. Ich bin sicher, dass Balten ihm Unterschlupf gewährt. Ich habe Erkundigungen eingezogen. Balten hat vom Selbstmord eines anderen profitiert. Seitdem geht es wirtschaftlich aufwärts mit ihm. Doch seine Bediensteten rafft es dahin wie Sommerfliegen.«
    »Wer hat mir diese Falle wohl gestellt?« Dar sprach ihre Gedanken offen aus. »Girta oder Kol? Die Botschaft könnte von beiden stammen.«
    »Du kannst so oder so nicht hingehen, also ist es gleichgültig. «
    »Es ist nicht gleichgültig. Wenn die Botschaft von Kol kommt, spielt er mit Girta, wie früher mit mir. Und wenn er bereit ist, wird er zuschlagen.«

    »Nach meinem Dafürhalten hat sie es verdient.«
    »Nein, hat sie nicht.« Dar malte sich aus, wie Girta in Kols Fänge getrieben worden war, während Othar einen ihrer Freunde nach dem anderen umgebracht hatte. Das Bild sagte ihr, dass die Königin arglos war. Kol hat mir die Falle gestellt. Girta ist sein Opfer; wie früher ich. Ihr Groll auf die Königin verwandelte sich in Mitleid. »Wir

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