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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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empfohlen, von jeder Matriarchin zwei Bewerber anzufordern.«
    »Hai, du bist aber nicht gezwungen, sie als Mintari zu übernehmen. Dennoch ist es am günstigsten, von jeder Sippe wenigstens einen Sohn kommen zu lassen. Bestelle so lange Söhne her, bis du einen gefunden hast, der deinen Ansprüchen genügt.«
    »Meera-yat hat auch erwähnt, ich könnte Namen nennen. «
    »Hai, wenn du möchtest.«
    »Hast du irgendwelche Vorschläge?«
    »Ich kenne bloß Söhne der Mah- und der Tok-Sippe«, antwortete Nir-yat. »Ziehe Kazan-mah und Togu-mah in Erwägung. Auch Kaktok könnte eine gute Wahl sein. Die Söhne unserer Sippe sind dir bekannt, und in den Nacken meines Bruders hast du schon gebissen.«
    »Was hältst du von Naghta-yat?«
    Nir-yat wirkte überrascht. »Er ist Großmutters Jüngster, aber zählt schon fünfzig Winter. Weshalb denkst du an ihn?«
    »Ich bin ihm begegnet, als ich unter den Washavoki-Söldnern gelebt habe. Er war so klug, mich Mutter zu nennen und mir zu erlauben, in Muth’las Umarmung zu schlafen.«
    »Soviel ich erfahren habe, ist er im Kampf gewesen«, sagte Nir-yat. »Ob er überlebt hat, weiß ich nicht.«

    »Wohnt er nicht am hiesigen Familiensitz?«
    »Er lebt im Hanmuthi seiner Tochter. Sie gehört zur Jan-Sippe. «
    »Weil nur ungesegnete Söhne ins Feld ziehen, habe ich ihn für ungesegnet gehalten.«
    »Seine Muthvashi ist verstorben, aber er ist bei ihrer Sippe geblieben.«
    »Falls er noch lebt, soll er kommen«, sagte Dar. »Welcher Sohn der Mah-Sippe taugt mehr, Kazan-mah oder Togu-mah ?«
    »Warum forderst du nicht beide an?«
    »Weil ich mich schon für Kovok-mah entschieden habe.«
    »Kovok-mah?!«
    »Hai. Ich will ihn als Mintari.«
    »Er kann nicht zu dir. Seine Muthuri hat es verboten.«
    »Sie kann ihm nicht verbieten, mein Mintari zu werden. «
    »Das stimmt, aber seine Liebe muss er unterdrücken. Daran würde sich nichts ändern. Weshalb willst du dich quälen? «
    »Ich habe Vernunftgründe. Er spricht die Washavoki-Sprache. Diese Fähigkeit ist bei den Urkzimmuthi selten.«
    »Schwester, auch andere beherrschen die Washavoki-Sprache. Triff eine klügere Wahl.«
    »Hältst du mich für unklug?«
    »In dieser Hinsicht, ja. Verzichte bitte auf Kovok-mah.«
    »Mir ist geraten worden, meinem Brustkorb zu folgen.«
    »Von wem?«
    Dar fiel ein, dass zum ersten Mal Velasa-pah ihr diesen Rat erteilt hatte. Sofort sah sie ein, dass es sich nicht empfahl, diese Tatsache auszusprechen. »Es ist eine allgemeine Weisheit.«

    »Es gibt Anlässe, bei denen der Kopf über den Brustkorb siegen muss. Das ist so ein Fall.«
    »Ich bin Königin und kann meine Mintari frei wählen.«
    »Aber von Muth’las Gesetzen bist du nicht frei. Du fällst eine gefährliche Entscheidung.«
    »Gefährlich?«
    »Du verstehst meine Worte. Wir sind Schwestern. Ich kennen deinen Brustkorb.«
    »Kovok-mah wird mein Mintari«, sagte Dar in einem Tonfall, von dem sie hoffte, dass er Endgültigkeit vermittelte. »Ich schicke noch heute einen Boten zu Muth-mah.«
    Nir – yat seufzte und verbeugte sich. »Dann fordere auch Togu-mah an.«
     
    Am späteren Vormittag verließen Söhne mit Nachrichten für die anderen Sippen-Matriarchinnen den Familiensitz der Yat-Sippe. Da Muth-goths Familiensitz das entfernteste Ziel war, traten drei Söhne die lange Reise an, die selbst im Sommer einen Mond beanspruchte.
    Im Winter war die Strecke für einen einzelnen Reisenden zu gefährlich. Die übrigen Sippen ließen sich weniger schwierig erreichen, zu ihnen machte sich jeweils nur ein Sohn auf den Weg.
    Am Fenster ihres Hanmuthi beobachtete Muth-yat den Aufbruch der Boten; dann wandte sie sich an Zor-yat. »Am Morgen hat Nir-yat mich aufgesucht und mir Muth Mauks Mintari-Anforderungen vorgelegt.«
    »Muth Mauk«, wiederholte Zor-yat in bitterem Tonfall. »Für mich bleibt sie immer Dargu.«
    Muth-yat belächelte den Trotz ihrer Schwester. »Dennoch müssen wir sie Muth Mauk nennen. Du sollst wissen, das dein Sohn auf ihrer Liste steht.«

    »Kaum verwunderlich. Sie hat ja schon in Zna-yats Nacken gebissen.«
    »Außerdem hat sie Naghta-yat benannt.«
    »Eine absonderliche Wahl.«
    »Eine kluge Wahl«, erwiderte Muth-yat. »Eine andere Entscheidung war weniger klug.«
    »Wen betrifft sie?«
    Muth-yat grinste. »Kovok-mah.«
    Zor-yats Miene erhellte sich. »Kovok-mah? Bist du sicher ?«
    »Nir-yat hat es mir erzählt, weil Muth Mauk ihr nicht untersagt hatte, darüber zu reden.«
    »Wozu hätte sie es untersagen sollen?

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