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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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»die Entscheidung der Steine« nicht die der Matriarchinnen genannt.
     
    Auch wenn Yev-yat nicht genau sagen konnte, ob eine erneute Abstimmung statthaft war, kehrte Dar zum ersten Mal seit Tagen voller Hoffnung in ihr Hanmuthi zurück. Die Ankunft der beiden Matriarchinnen kam ihr wie ein Eingreifen Muth’las vor. Eine andere Erklärung fiel ihr nicht ein, und dies veränderte ihre Zukunftsaussichten. Allmählich sah sie in der Sitzung des nächsten Tages eine neue Chance, die Unterstützung des Rats zu gewinnen. Ihr war bewusst, dass sie diese Unterstützung auch über die anstehende Konferenz hinaus benötigen würde, denn sie vermutete, dass ihr bald eine weitere Prüfung bevorstand. Urplötzlich fiel Dar ihre letzte Vision ein. Sie wurde den Eindruck nicht los, dass sie, wenn sie verschont blieb, Muth’las Zwecken dienen musste. Bevor ich mir darüber Sorgen mache, was später auf mich zukommt, muss ich die morgige Versammlung erst einmal überleben.
    Dar kehrte in ihr Hanmuthi zurück, in dem allerhand los war. Die Nachricht über die Ankunft der beiden Matriarchinnen schien sich positiv auszuwirken. Jeder wollte so viel wie möglich darüber in Erfahrung bringen. Dies war jedoch nicht einfach, da die Ankömmlinge sich mit den anderen
Matriarchinnen zurückgezogen hatten. Naghta-yat hatte mit Muth-yat gesprochen und erfahren, dass Muth-pah und Muth-goth zu erschöpft waren, um Dar vor der Ratssitzung zu treffen. Nir-yat hatte herausgefunden, dass Deen-yat ins Hanmuthi gerufen worden war. Die Heilerin war dort geblieben und nur kurz wieder aufgetaucht, um einige Kräuter zu besorgen. Nir-yat hatte sie auszufragen versucht, doch nur Schweigen geerntet, da die Heilerin über den Zustand ihrer Patienten nie öffentliche Aussagen machte. Zna-yat hatte die Söhne ausfindig gemacht, die die Matriarchinnen begleiteten, und sich mit ihnen unterhalten. »Drei von ihnen – Treen-pah, Ven-goth und Auk-goth – sind Mintari-Kandidaten und dir deswegen verpflichtet. Möchtest du sie sprechen?«
    »Hai«, sagte Dar. »Ich gehe jetzt in die Große Kammer. Schick Treen-pah zuerst zu mir.«
    Kurz darauf begrüßte sie den Sohn der Pah-Sippe. Sie erkannten einander sofort, und Treen-pah war so erstaunt, dass er, als Dar ihn segnete, fast vergaß, sich zu verbeugen. Als er es dann tat, berührte seine Stirn fast den Boden.
    »Ich erinnere mich an dich, Treen-pah«, sagte Dar. »Du hast zu den Söhnen gehört, die mich und meine Gefährten festgenommen haben.«
    »Verzeih mir, Muth Mauk. Ich habe nur unseren Gesetzen gehorcht.«
    »Du hast dich richtig verhalten. Damals war ich noch ein Washavoki, denn ich war noch nicht wiedergeboren worden. «
    »Erst als ich hier angekommen bin, habe ich gehört, dass es noch immer zu Wiedergeburten kommt«, sagte Treen-pah. »Und ich hatte keine Ahnung, dass du wiedergeboren wurdest. Diese Reise hat mich oft überrascht. Seit dem Untergang
der Stadt Tarathank hat kein Angehöriger meiner Sippe mehr vor einer Königin gestanden.«
    »Weil deine Sippe verschollen war«, sagte Dar. »Doch das ist nun vorbei. Ich bin die Königin, die Velasa-pah euch prophezeit hat.«
    »Wenn ich klug wäre, hätte ich dies vielleicht gewusst, denn seit du bei uns warst, hat sich alles verändert.«
    »Habt ihr euren Familiensitz ausgebaut?«
    »Hai. Wir bauen neue Hanmuthis, damit Söhne und Mütter zusammen essen können. Und da die Söhne jetzt nicht mehr die Berge durchstreifen, werden wir, glaube ich, bald mehr Kinder haben.«
    »Solche Neuigkeiten erfreuen meinen Brustkorb«, sagte Dar. »Aber sag mir eins: Warum ist Muth-pah hierhergekommen? «
    »Sie hatte eine Vision. Mehr weiß ich nicht. Seitdem waren wir ständig unterwegs. Wir haben nur ganz kurz am Sitz der Goth-Sippe gerastet. Wir sind dreißig Tage durch hohen Schnee marschiert und haben mehrere Stürme erlebt. Vor sechs Tagen hatte Muth-goth dann eine Vision. Seither sind wir Tag und Nacht marschiert und haben nur ganz selten gerastet.«
    »Wie geht es den Matriarchinnen?«, fragte Dar.
    »Die unsere ist von den Strapazen sehr erschöpft. Doch Muth-goth geht es noch schlechter. Alle haben Angst, dass sie stirbt.«
    »Die Heilerin kümmert sich jetzt um sie. Ihre Vision hat sie gerettet.«
    »Vielleicht, Muth Mauk. Aber Muth-goth hat gesagt, ihre Vision bedeutet deine Rettung.«
    Vor sechs Tagen bin ich Muth-smat und Muth-zut begegnet, dachte Dar. Die Vision war kein Zufall! Aber wenn das Gift
heute Morgen fertig gewesen wäre … Bei dieser

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