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Herrscher

Herrscher

Titel: Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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viele dieser Söhne sind zu uns zurückgekehrt? «
    »Es mag ja sein, dass Muth Mauk die Washavoki versteht«, sagte Muth-mah, »aber versteht sie auch uns? Bei uns ehrt man die Muthuris und gehorcht ihren Worten. Söhne schauen auf ihre Muthuri, damit sie ihren Brustkorb leiten. Ich glaube, Muth Mauk hätte dies gern anders; sie möchte sich wohl gern einen Sohn ohne das Einverständnis seiner Muthuri nehmen.«
    »Warum sagst du das?«, fragte Muth-yat, als wüsste sie es nicht.
    »Kath-mah war bei mir«, erwiderte Muth-mah. »Sie macht sich große Sorgen um Kovok-mah, ihren Sohn. Muth
Mauk wollte ihn als Velazul haben. Als Kath-mah es ihm untersagte, hat Muth Mauk in seinen Nacken gebissen. Hält sie so unsere Traditionen aufrecht?«
    Muth-smat musterte Dar angewidert. »Sie sollte thwada sein, nicht Königin.«
    »Kovok-mah dient mir«, sagte Dar, »aber er dient mir in Taiben. Nur wenige sprechen die Sprache der Washavoki, aber er beherrscht sie. Ich habe den Anweisungen seiner Muthuri Ehre erwiesen.«
    »Bist du nicht sein Velazul?«, fragte Muth-mah.
    »Wir waren Velazuli, bis seine Muthuri es verbot.«
    »Hat er dir Liebe geschenkt?«, fragte Muth-mah.
    »Wir haben uns anständig benommen.«
    Muth-mah gab jedoch nicht auf. »Hättest du es gern, wenn er dir Töchter schenken würde?«
    »Zuerst müssen wir gesegnet sein«, erwiderte Dar. »Wenn es dazu nicht kommt, sind meine Wünsche ohne Bedeutung. «
    Muth-mah stellte das Verhör ein, aber es blieb nicht ohne Wirkung. Muth-smats Miene wirkte nun noch angewiderter.
    Muth-yat ergriff das Wort. »Es herrscht Uneinigkeit. Einige von uns glauben, dass wir Muth Mauks Eignung prüfen sollen, während andere dies für unnötig halten. Offenbar erfordert diese Angelegenheit Steine. Muth Mauk, lässt du sie bringen?«
    Die Höflichkeit machte es erforderlich, dass der Ruf nach den Steinen als Bitte formuliert wurde, doch nur eine Antwort war möglich. »Hai«, sagte Dar. »Muth-yat, öffnest du die Tür?«
    Muth-yat verbeugte sich und öffnete die Flügeltür der Großen Kammer, die geschlossen war, da die Ratsversammlung
tagte. Zna-yat stand auf dem Gang. »Hol die Steine«, befahl Dar.
    Zna-yat kehrte kurz darauf mit einem schwarzen Steinguttopf zurück. Er stellte ihn neben dem Thron ab, verbeugte sich, ging hinaus und machte die Tür hinter sich zu. Muth-yat griff in den Topf hinein und entnahm ihm die Steine, die er enthielt. Sie reichte jeder Matriarchin zwei Stück: einen grünen und einen schwarzen. Danach sagte sie: »Muth Mauk, wir wissen nicht genau, was klug ist. Sollen wir dir Muth’las Trunk einflößen? Ist diese Prüfung unnötig? Diese Steine werden uns leiten. Möchtest du noch etwas sagen, bevor sie die Entscheidung treffen?«
    »Hai«, sagte Dar. »Muth’la hat mir viele Visionen geschenkt. Sie haben mir einen Weg gewiesen. Doch nicht alle haben sich schon bewahrheitet. Dies bedeutet, dass ich noch immer Aufgaben zu erfüllen habe.«
    »Wenn es Muth’las Wille ist«, sagte Muth-yat, »wirst du trinken und überleben.«
    »Muth’las Trunk ist Gift«, erwiderte Dar. »Jeder, der ihn trinkt, stirbt. Muth’la verhindert den Tod, indem sie uns zuruft, wir sollen das Töten unterlassen.«
    »Die Steine werden diese Frage beantworten«, sagte Muth-yat. »Schwarz bedeutet, dass Muth Mauk geprüft wird. Grün bedeutet das Gegenteil.«
    Die Matriarchinnen entfernten sich voneinander und drehten sich um, damit keine sah, welche Farbe sie wählte. Dann schob eine jede die Hand in den Topf und ließ einen Stein hineinfallen. Das Klicken der Steine auf dem Boden des Topfes war das einzige Geräusch in der Großen Kammer.
    Muth-yat hob den Topf hoch und zeigte ihn Dar. »Muth Mauk, willst du die Steine zählen?«

    Dar griff in den schwarzen Topf hinein.
    »Grün.«
    »Schwarz.«
    »Schwarz.«
    »Grün.«
    »Schwarz.«
    »Grün.«
    »Schwarz.«
    »Vier schwarze, drei grüne«, sagte Dar.
    »Die Steine sagen, dass Muth Mauk geprüft werden soll«, sagte Muth-yat. »Erkennt der Rat ihr Urteil an?«
    »Hai«, erwiderten die Matriarchinnen wie aus einem Munde.
    »Dann werde ich mich eurer Weisheit unterwerfen«, sagte Dar. »Muth-yat, öffnest du die Saaltür?« Muth-yat öffnete sie. Zna-yat stand auf dem Gang. Dar wandte sich ihm zu. »Zna-yat, Jvar-yat soll uns Muth’las Trunk bringen. «
     
    Während Dar auf den Tod wartete, drangen ohne ihr Dazutun die Erinnerungen jener Königinnen auf sie ein, die den Trunk vor ihr zu sich genommen hatten. Er schmeckt

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