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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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viele der Notunterkünfte in der Darkworld von innen gesehen. Alle hier gestrandeten Kreaturen, sterbliche und unsterbliche gleichermaßen, kämpften ums Überleben in einem der unwirtlichsten Teile des Untergrundes, und ihr diesbezüglicher Einfallsreichtum kannte keine Grenzen. Kellers bescheidene Werkstatt wirkte wie ein Palast im Vergleich zu diversen anderen Behausungen, und seine zahlreichen Aufbewahrungskisten ließen vermuten, dass er einen Weg gefunden hatte, an materielle Besitztümer zu gelangen.
    „Ich hab dich mit ein bisschen ultraleichtem Aluminium zusammengeflickt. Hat jemand beim Kartenspielen gesetzt, und ich hatte Glück. Es soll mal zu einem Flugzeug gehört haben.“ Keller tätschelte eine der wunden Stellen an Malachis Flügel, und das resultierende metallische Geräusch lenkte ihn von den damit verbundenen Schmerzen ab. Als der Mann sich ihm zudrehte, sodass er direkt vor ihm stand, sah Malachi, dass sein einer Arm vom Ellbogen abwärts komplett fehlte. Ein kompliziertes System aus Metall und bunten Drähten ersetzte den abhandengekommenen Körperteil. Und bei genauem Hinsehen fiel auf, dass auch der Kopf des Mannes bereits eine Reparatur hinter sich hatte. Eine längliche, gebogene, glänzende Metallplatte wand sich um sein Ohr. Keller kratzte sich mit seiner künstlichen Hand daran, als ob er nachdenke, und an der Stelle, wo die beiden Ersatzteile aneinanderrieben, sprühten kleine Funken. „Tja, jetzt weißt du, warum ich nicht auf der Oberfläche wohne und es mir gut gehen lasse wie die anderen Menschen.“
    „Ja.“ Es gab nichts weiter darauf zu sagen. Der Mann war eindeutig ein Bio-Mech, ein Wesen, das glaubte, der menschliche Körper sei eine Anhäufung austauschbarer Komponenten, denen der Zahn der Zeit nichts anhaben konnte, wenn man sie nur rechtzeitig erneuerte. Das allerdings entsprach nicht den Vorstellungen des Herrn, wie die zahlreichen Seelen der Opfer fehlgeschlagener Operationen bewiesen, die regelmäßig vonden Todesengeln geholt werden mussten.
    „Ja. Genau. Ich hab deinen Arsch gerettet, na und? Meinetwegen kannst du zur Hölle fahren“, schnaufte Keller, und erst da wurde Malachi bewusst, dass er ihn angestarrt hatte.
    „Ich habe nicht um dein Mitleid gebeten. Ich flehte Ihn an, mich sterben zu lassen, und dies ist das Ergebnis?“ Malachi schüttelte den Kopf. Die Geste kam ganz von allein, merkwürdig selbstverständlich. „Ich gehöre nicht hierher.“
    „Ich kann dich jederzeit dahin zurückbringen, wo ich dich vom Fußboden gekratzt habe.“ Keller klang … gekränkt? Es bereitete Malachi solche Schwierigkeiten, Worte, Gesichtsausdruck und Tonfall zu einer sinnvollen Einheit zusammenzusetzen.
    „Du bist nicht erfreut.“ Mehr Anteilnahme für die verletzten Gefühle seines Gegenübers konnte Malachi nicht aufbringen. Das Einzige, was ihn im Moment interessierte, war sein ungewohnter sterblicher Körper und der Tod, um den der Mann ihn betrogen hatte.
    „Erraten. Ich bin ganz schön angestunken. Du verdankst mir dein Leben.“ Keller drehte sich zu einer seiner Werkbänke um und sortierte einige der Gegenstände, die darauf lagen. „Das ist schon was wert, ob du’s glaubst oder nicht.“ Nach einer langen Pause warf er mit einem lauten Knall etwas offenbar ziemlich Schweres neben den Gerümpelstapel, den er gerade aufgeschichtet hatte. „Was hattest du eigentlich in diesem Tunnel zu suchen?“
    Malachi verspürte kein Verlangen danach, diesem Mann sämtliche Einzelheiten der Geschehnisse der letzten Stunden anzuvertrauen. Es war schlimm genug, dass er selbst wusste, was passiert war. Aber der Gedanke daran, nicht darüber zu sprechen, ließ den erdrückenden Kummer, der sein Herz schwer machte, nahezu unerträglich werden, und so formte sein Mund wie von allein die Worte, die er nicht aussprechen wollte, und er hörte sich sagen: „Ich bin gefallen.“
    „Ist das nicht schon eine ganze Weile her mit dem großen Fall der Engel? Ich dachte, das wäre damals in biblischen Zeiten gewesen.“ Trotz seiner Fragen schien den Menschen Malachis Geständnis sehr zu beeindrucken.
    „Das erste Mal, ja. Aber es geschieht auch heute noch.“ Malachi schloss die Augen. „Ich hatte es nicht beabsichtigt. Es war ein Versehen.“
    Kellers Stimme klang wie aus weiter Ferne kommend. „Mann, wenn das kein Pech ist. In der einen Minute bist du unsterblich, und in der nächsten … bist du’s nicht mehr.“
    Auf einmal begann alles um Malachi herum sich zu drehen. Er

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