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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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schwankte nach links, dann nach rechts, und es fühlte sich an, als würde er jede Sekunde vom Tisch rutschen. Mit einem erschrockenen Aufschrei hastete Keller an seine Seite. „Leg dich hin, leg dich hin“, wies er ihn an. Mit einem besorgten Stirnrunzeln musterte er Malachis Gesicht. „Du musst dringend irgendwas essen. Und danach gehen wir zum Streifen.“
    „Warum?“ Das Wort, das da über seine aufgesprungenen Lippen kam, ergab seltsamerweise gar keinen Sinn für ihn.
    „Weil du einen Heiler brauchst.“ Keller verschwand aus seinem Sichtfeld, und Malachi schaffte es nicht, ihm mit den Augen zu folgen. Zu sehr brannten sie bei jeder Bewegung, zu schwer waren seine Lider.
    „Da, iss das.“ Der Mensch drückte ihm einen Kanten Brot in die Hand. „Ist nicht viel, aber ich habe eher selten unerwarteten Besuch, den ich bewirten müsste.“
    Irgendwie gelang es Malachi beim zweiten Versuch, sich zitternd auf die Ellbogen zu stützen. Nahrungsaufnahme war eine ausgesprochen befremdliche Erfahrung. Das spröde körnige Brot trocknete Malachis Kehle noch mehr aus. Es schmeckte grauenvoll, dennoch konnte er nicht aufhören, sich ein Stück nach dem anderen davon in den Mund zu stopfen, krampfhaft bemüht, die schmerzhafte Leere in seinem Bauch zu füllen. Er verschluckte sich, und Keller legte ihm beruhigend seine echteHand auf die Schulter. „Hey, hey, mach langsam. Hier hast du was zum Runterspülen.“
    Malachi griff nach dem Becher, der ihm vor die Nase gehalten wurde, und trank gierig. Jetzt fühlte er sich plötzlich anstatt hohl und leer unangenehm prall gefüllt, und er wünschte, der Mensch hätte ihm niemals etwas zu essen gegeben.
    Keller nahm den Becher zurück und tippte mit einem Finger dagegen. „Siehst du, gutes, sauberes Wasser, nicht? Du hast Glück, an jemanden mit Beziehungen geraten zu sein.“
    „Ich bin noch immer durstig.“ Malachi streckte die Hand nach dem Trinkgefäß aus, doch Keller hielt es blitzschnell außer Reichweite.
    „Nicht jetzt. Manchmal, wenn Leute fast verhungert sind, dann verputzen sie so viel auf einmal, sobald es was gibt, dass sie …“ Er winkte ab. „Sagen wir einfach, du würdest dich damit in noch größere Schwierigkeiten bringen, als du sowieso schon hast.“
    Ein heftiges Ziehen fuhr von oben nach unten durch Malachis Oberkörper, als würde er mit einem Schwert in zwei Hälften zerteilt. „Wo ist … wo ist dieser Heiler?“
    „Auf dem Streifen.“ Keller schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an, wie um seine Größe abzuschätzen. „Aber wir sollten dir besser was anziehen.“
    „Ich trage keine Kleidung.“ Als er noch ein Engel gewesen war, hatten sich sämtliche Gewänder, die er benötigte, ohne sein Zutun aus reiner Energie materialisiert. Echte Dinge, insbesondere raue Stoffe, stellte er sich schrecklich lästig und unbequem vor.
    „Kann sein, aber, wie soll ich das jetzt sagen … Du siehst ein klein wenig menschlicher aus als früher.“ Keller ging zu einem der Schränke und zog eine Kiste heraus. „Zum Glück hab ich kürzlich diesem Typen in der Bar ein paar Klamotten bei einer Wette abgeknöpft. Der Typ war kleiner als du und ein bisschen schmaler. Aber es gibt halt nicht viele Menschen, die deine Statur hätten.“
    „Gib mir, was notwendig ist, und dann bring mich zu dem Heiler.“ Falls er wider Erwarten diesen Ausflug überleben sollte, würde ihm eben ein anderer Weg einfallen zu sterben.
    „Und? Wie ist das Ganze passiert? Ich meine, wie kann ein Engel aus Versehen fallen? Eigentlich, sollte man denken, ist das doch etwas, wofür derjenige sich bewusst entscheidet, oder?“ Kellers Stimme wurde durch die Kiste gedämpft, in die er halb den Kopf hineingesteckt hatte. Hin und wieder warf er etwas über seine Schulter.
    Seine Erinnerung an den folgenschweren Vorfall war lückenhaft, doch ein Detail flackerte augenblicklich in seinem Geist auf. Ein hellrotes Leuchten. Waren da Flammen gewesen? Nein, es war … eine Elfe.
    Wut stieg in ihm hoch. Das erste Gefühl, an dem er Gefallen fand. Es ließ die eben noch verwischten Bilder der vergangenen Stunden glasklar werden, und es gab allem einen Sinn. Er konnte nicht nach einer Möglichkeit suchen, sein Leben zu beenden. Nicht, solange er diesen Zorn in sich wachsen spürte, der ihn dazu antrieb, die Elfe zu jagen, die ihm seine Unsterblichkeit gestohlen hatte, und sich an ihr zu rächen. Falls Menschen jedes Mal solche Erregung fühlten, wenn ihnen jemand ein Unrecht angetan

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