Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
Vom Netzwerk:
hatte, dann beneidete er sie vielleicht doch ein wenig.
    „Hallo? Kumpel?“ Keller musste ihn bereits einige Zeit angestarrt haben. Malachi hatte keine Ahnung, wie lange.
    Aber er wusste genau, was er als Nächstes tun würde.
    „Bring mich zu dem Heiler.“

5. KAPITEL
    D ie Königin verließ ihre Gemächer grundsätzlich erst weit nach Sonnenaufgang. Garret ärgerte sich darüber, umso mehr, da ihm die Gründe für die Faulheit seiner Schwester nur allzu bekannt waren. Es handelte sich dabei entweder um Cedric, den Gildenmeister, oder Tristan, dessen Stellvertreter. Manchmal vergnügte sie sich sogar mit Robin Good-fellow, diesem ordinären Taugenichts, einfach nur, weil er sie amüsierte.
    Abstoßend, was sie da veranstaltete. Man konnte meinen, in ihrer Besessenheit, unbedingt einen Erben zeugen zu wollen, stieg sie mit jedem xbeliebigen gut aussehenden Elfen ins Bett, der sie mit charmantem Geschwätz umschmeichelte. Es war doch wirklich lächerlich für eine unsterbliche Herrscherin, sich um die Erhaltung ihrer Linie Sorgen zu machen. Besonders, da sie einen jüngeren, viel besser geeigneten Bruder hatte, der mit Freude an ihrer Stelle den Thron besteigen würde, einmal angenommen, es sollte ihr etwas zustoßen.
    Götter bewahret!
    Er wartete in ihrem privaten, für Besucher vorgesehenen Salon, zweifelsohne einer der am exquisitesten eingerichteten Räume im Palast. Kein nackter Beton für Königin Mabb. Eine Vertäfelung aus echtem Holz an den Wänden schützte ihre empfindlichen Augen vor dem unschönen Anblick, und ein dicker Grasteppich auf dem Boden federte jeden ihrer zarten Schritte ab. Auch die kunstvoll verschnörkelten Möbel bestanden aus Holz, und irgendwie glückte es ihr, sich stets frische Blumen besorgen zu lassen, welche die Seiten der runden Türen schmückten. Der gesamte Palast war wunderschön anzusehen, und allein in Mabbs privaten Räumlichkeiten fand sich eine opulente Ansammlung von Extravaganzen. Garret dachte an sein eigenes Domizil außerhalb des Palastes, ein einzelnes Zimmer, recht groß zwar für die Verhältnisse im Untergrund,aber doch winzig im Vergleich zu Mabbs Residenz. Und warum gehörte all dies nicht ihm? Weil er der Zweitgeborene war.
    Selbstverständlich stünde es ihm jederzeit frei, in den Palast zu ziehen. Natürlich. Sofern er Verlangen danach verspürte, sich komplett der Kontrolle seiner Schwester auszuliefern. Ihr entging ohnehin kaum etwas, sie hatte einen messerscharfen Verstand und setzte diesen auch genauso gegen ihren Bruder ein – wie ein Messer, das sie ihm bei jeder Gelegenheit in den Rücken stach. Aber konnte sie auch mit sich selbst so streng ins Gericht gehen? Nein, warum sollte sie auch, dachte Garret bitter, während er den Kammerzofen zusah, die geschäftig Schüsseln mit heißem Wasser und flauschige Handtücher für Mabbs aufwendige Morgentoilette heranschafften. Das Wasser stammte aus dem Refugium, kein Zweifel, denn Mabb fand es zu umständlich, den Palast zum Baden zu verlassen, und verlangte deshalb, dass man das kostbare Nass zu ihr brachte.
    „Nun macht doch nicht so ein Gesicht, Garret.“ Scota, eine hübsche Zofe mit safranfarbenen Schmetterlingsflügeln, schnalzte missbilligend mit der Zunge. Ihr Ton war respektvoll, doch in ihren Augen funkelte Belustigung. „Eure Schwester wird von ihren Verpflichtungen ungemein in Anspruch genommen, da verdient sie es, ein wenig verwöhnt zu werden.“
    „Oh, da gebe ich dir völlig recht. Ich frage mich nur, wer genau sie gestern Nacht wohl wieder so ungemein in Anspruch genommen hat.“ Er schenkte der Zofe ein vielsagendes Lächeln, wohl wissend, welchen Effekt dies auf die weiblichen Bediensteten des Palastes hatte. Scotas Haut war wunderbar zart und hell, und ihr dunkles gewelltes Haar reichte ihr bis zur Hüfte, aber er würde jemanden ihrer niedrigen Stellung niemals für etwas anderes in Betracht ziehen als ein kleines Schäferstündchen. Dennoch konnte es nicht schaden, sich auch solche Optionen offenzuhalten, ganz besonders, da er bis jetzt noch nicht in den Genuss gekommen war, derlei Freuden mit Ayla zu teilen.
    Scota errötete liebreizend und senkte gespielt sittsam den Blick, doch Garrets Gedanken kreisten bereits wieder ausschließlich um seine Schülerin. Ayla. Angehörige des tiefsten Standes, den es überhaupt geben konnte, der Inbegriff eines Gossenkindes. Obendrein halb menschlich, und … oh, wie schrecklich diese Tatsache seine allerliebste Schwester piesackte. Aber Ayla

Weitere Kostenlose Bücher