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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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dann stand sie ihm gegenüber, ihre Haut so weiß, dass sie die Finsternis erhellte, ihr langer Zopf wie ein Strang aus hinter ihr züngelndem Feuer, als sie einen letzten, vorsichtigen Schritt auf ihn zumachte und ihm so nah war, dass ihre Körper sich berühren würden, wenn er auch nur einen tiefen Atemzug nähme.
    Ihr Arm bewegte sich, langsam, doch sie griff nicht nach ihrer Waffe. Es gab keine, wie er mit vor Erleichterung weich werdenden Knien bemerkte. Vielleicht hatte die Elfe sie irgendwo zurückgelassen, um im Notfall schneller flüchten zu können.
    Wie sehr sie das jetzt bereuen würde. Malachis Herz pochte, das Blut strömte in seine Gliedmaßen, und ihm wurde heiß, der Zorn in seiner Brust sprudelte förmlich über. Ihre Hand, so klein und durchscheinend, dass die Sehnen unter der blassen Haut zu erkennen waren, bewegte sich auf ihn zu, sachte, wie in Zeitlupe. In dem Moment, als sie ihn berührte, traf die Hitze, die von ihr ausging, ihn wie ein Blitz, und es war, als würde ihn ihre Energie gleich einem lodernden Feuerball von innen verbrennen. Er packte sie, seine großen Hände schlossen sich problemlos komplett um die Wölbung ihres Oberarms. Er drückte zu, wollte ihre Knochen brechen, sie zerbrechen, doch er musste feststellen, dass sie stärker war, als er geglaubt hatte. Sie stöhnte auf und warf den Kopf zurück, ihre zarte Gestalt wand sich unter seinem Griff, und sie drängte sich auf einmal fest an ihn.
    Ein überwältigendes Gefühl schoss durch ihn hindurch. Nicht der heftige Schmerz, den er bei ihrer ersten Berührung gespürt hatte, sondern etwas anderes, Dunkleres, das sein Blut aufwallen ließ. Er riss sie grob zu sich hoch und hielt sie auf halbe Armeslänge entfernt, sodass er in ihre Augen sehen konnte. Und sie den Hass in seinen. Sie sollte sich an ihn erinnern, sollte wissen, von wem sie getötet wurde. Sein Mund verzog sich zu einem grausamen Lächeln.
    Dann presste er seinen Mund auf ihren, und ihre Lippen trafen aufeinander, noch bevor ihm die Perversität dessen, was er da tat, bewusst wurde. Er war ihr gefolgt, um sie zu töten. Nicht nur einfach zu töten, sondern zu Tode zu foltern, sie zu bestrafen für das, was sie ihm angetan hatte, sie um Gnade betteln zu lassen. Doch dieser Wunsch war plötzlich wie ausgelöschtund hatte sich stattdessen in etwas anderes verwandelt, etwas, das ihn zutiefst verstörte. Trotzdem konnte er sie weder loslassen noch das Rasen seines Pulses stoppen oder das Hämmern seines Herzens, das ihm bis zum Hals schlug, als sie sich zum Schein wehrte, um im nächsten Augenblick den Kuss hungrig zu erwidern.
    Sie fand es nicht abscheulich oder erniedrigend. Sie hing an ihm, schaffte es, ihre Arme zu befreien, schlang sie wie zwei rankende Schlingpflanzen um seinen Nacken, während ihre schlanken, kräftigen Beine sich auf gleiche Art um seine Hüften legten. Diese Nähe, ihr Körper, sich dichter an den sterblichen Teil von ihm schiebend, der danach gierte, sie zu spüren, als hätte er einen eigenständigen Willen, weckte einen primitiven Trieb in ihm, gegen den die letzten spärlichen Überbleibsel des Hasses verzweifelt versuchten anzukämpfen.
    Es ist noch nicht zu spät! schrie das blutrünstige, rachsüchtige Monster in ihm. Er könnte sie noch immer zermalmen wie lästiges Ungeziefer, ganz besonders jetzt, wo sie nicht mit einem Angriff rechnete, wäre es ein Leichtes. Aber etwas in ihm sträubte sich dagegen, seinen Mund von ihren heißen feuchten Lippen loszureißen. Viele andere Engel waren vor ihm gefallen, weil sie ein sterbliches Wesen berührt hatten. Nicht so, wie er es beim ersten Mal getan hatte, sondern auf die Weise, die er nun am eigenen Leib erfuhr. Für ihn waren seine Vorgänger bisher einfach willensschwach und unzulänglich gewesen, doch jetzt musste er erkennen, dass es nicht so leicht war, zu widerstehen, wie er geglaubt hatte. Es war keine Frage des Willens, sondern des Wollens. Er wollte dies hier, wollte sie mit Haut und Haar besitzen. Mehr von ihrem Stöhnen und den scharfen Atemzügen hören, die sie ausstieß, als sie sich mit rhythmischen Bewegungen an ihm zu reiben begann. Der fieberhaften Erregung ein Ende machen, die sich unbezähmbar steigerte und steigerte, obwohl er sich gleichzeitig wünschte, es würde niemals aufhören.
    Sie legte den Kopf zurück, goldene Augen funkelten ihn an. Ihre Finger krallten sich in das geliehene Hemd, das er trug, und zerrissen es, dann ließ sie ungestüm ihre Handflächen über

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