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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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genommen worden waren.
    Vorausgesetzt, die Monster, gegen die sie kämpfte, kamen ihm nicht zuvor. Es waren riesige Kreaturen, wie lebendig gewordene Felsen, doppelt so groß wie die Elfe, dabei zwar langsam und ungeschickt, aber extrem stark, mit Waffen, die ihre zarte Gegnerin mit einem Hieb zerschmettern oder einfach in zwei Hälften zerteilen könnten. Sie sprang zwischen ihnen hin und her, teilte flinke, herausfordernde Schläge mit ihrem Schwert aus, immer in Reichweite der monströsen Klauen, die wie polierte steinerne Klingen im Licht aufblitzten.
    Sie stieß einen triumphierenden Schrei aus, als sich ihr Schwert in den Hals einer der Bestien bohrte. Die Muskeln unter ihrer blassen Haut spannten sich an, sie riss die Waffe schräg nach unten und trennte den hässlichen Kopf des Wesens ab, schnell und sauber. Ein anderes Monster packte ihren Arm, und feine Spritzer ihres Blutes klatschten an die Wand hinter ihr.
    Malachis sterbliches Herz schien für einen Moment auszusetzen. Er war so dicht dran, die Chance für seine Rache greifbar nah. Sie durfte ihm jetzt nicht wieder genommen werden.
    Die Wunde war so tief, dass man den Knochen sehen konnte. Sie starrte für einen Sekundenbruchteil ihre Verletzung an, dann richtete sie den Blick wieder auf ihre heimtückischen Angreifer und lachte laut. Es war ein kaltes Lachen, eine Mischung aus klingenden Glocken, rauschendem Wasser und eisigem Wind, der heulend durch hohe Baumkronen strich. Dann machte sie einen Satz nach vorn, in ihren Bewegungen noch schneller. Eine der verbliebenen Kreaturen fiel zu Boden, ehe Malachis Augen überhaupt den flammend roten Lichtstreifen richtig registriert hatten, der ihre blitzartige Drehung begleitete, als sie ihren Gegner niederstreckte. Erst jetzt wurde ihm klar, dass alles, was er bisher gesehen hatte, nur Vorgeplänkel gewesen war. Sie hatte gar nicht richtig gekämpft, sondern nur mit ihnen gespielt.
    Binnen weniger Augenblicke war alles vorüber, so schnell, dass Malachi Mühe hatte, zu begreifen, was sich da gerade abgespielt hatte. Er ließ sich mit dem Rücken gegen die Wand sinken, nach wie vor im Schutz der Dunkelheit verborgen, in Sicherheit vor der winzigen tödlichen Gestalt im Schein der Glühbirne über ihrem Kopf. Starr, reglos, das Schwert noch immer in den Händen haltend, in der Position ihres letzten tödlichen Hiebes eingefroren – dessen Opfer schon lange gefallen war, das gurgelnd und keuchend sein Leben aushauchte –, strahlte sie eine seltsame Schönheit aus, wie sie dastand, in Blut gebadet.
    Doch schon im nächsten Moment war diese Schönheit verschwunden, als sie ihre Schultern und Arme sinken ließ, aus ihrer Wunde weiterhin Blut strömend, und ihr Kinn nach vorn auf ihre Brust sackte. Ein scharfer Atemzug drang stockend aus ihrer Kehle. Ohne aufzusehen, sagte sie: „Ich weiß, dass du hier bist, Darkworlder.“
    Ihre Worte klangen wie das Rascheln vertrockneter Blätter, begleitet von dem Knacken einer brechenden Eisschicht, und es bereitete Malachi große Schwierigkeiten, ihren Sinn zu entschlüsseln. Der fortschreitende Verlust seiner Fähigkeit, jede Sprache zu verstehen, traf ihn wie ein Stich, und ihm war, als würden die Wunden an seinen Flügeln, die der Mensch notdürftig geschlossen hatte, erneut aufreißen. Was würde er noch verlieren? Seine Erinnerungen schienen weit weg, unwirklich.
    „Geh, Darkworlder“, sprach sie weiter, ihm und den Schatten, in denen er sich versteckte, den Rücken zugewandt. Sie schwang ihre gewaltige Waffe über ihre Schulter, trat aus dem Lichtkegel und ging langsam tiefer in den Tunnel hinein. „Wenn ich dich noch einmal sehe, werde ich dich töten.“
    Diese Warnung brachte sein Blut zum Kochen, zwang seine Füße, ihr zu folgen. Sie wagte es, ihm Befehle zu erteilen, einem Geschöpf, aus Gottes Geist erschaffen, als ob er sie fürchten müsse? Er würde sie mit bloßen Händen zu Brei zerquetschen.
    Doch als er die Lichtquellen an der Decke hinter sich gelassen hatte und in die Dunkelheit hetzte, war sie wie vom Erdboden verschluckt.

10. KAPITEL
    A yla wartete in ihrem Versteck, solange es irgend ging. Ihre Verletzung machte sie benommen, alles um sie herum war so stechend scharf und gleißend hell. Aber sie konnte es nicht riskieren, hier von ihm entdeckt zu werden, allein und geschwächt.
    Er wollte sie töten. Ein berechtigter Wunsch, überlegte sie. Hätte ihr jemand den Elfenanteil ihres Blutes entrissen – wie wenig sie auch davon in sich tragen

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