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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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hatte. Zwei auf jeder Seite, jeweils übereinandergelegen, und das tropfende Wasserrohr.
    Welche Tür aber war die richtige? Es musste eine der oberen sein, nur welche von beiden? Machte er einen Fehler, könnte das die Wachen alarmieren, und von denen hatte er auf seinem Streifzug durch die Lightworld eine Menge gesehen. So weit gekommen zu sein, nach schier endlosen Stunden des Suchens und Umherirrens, nur um schließlich erleben zu müssen, in letzter Sekunde doch noch um seinen schon so gut wie sicher geglaubten Triumph gebracht zu werden, wäre mehr, als er ertragen könnte.
    Während der vergangenen Stunden hatte er sich immer wieder vorgestellt, was wohl geschehen mochte, wenn er letztlich vor ihr stand. Würde sie auf ihn zugehen, getrieben von den gleichen quälenden, durch nichts abstellbaren Gefühlen, die ihn seit dem Augenblick ihrer ersten Berührung plagten? Oder würde sie ihre Drohung wahr machen und ihn töten?
    Es machte keinen Unterschied. Wenn er sie nicht haben konnte, gäbe es für ihn ohnehin keinen Grund mehr, weiterzuleben.
    Malachi fragte sich, ob er womöglich doch nicht gelogen hatte, als er dem Mädchen beim Schmuckstand sagte, er sei auf der Suche nach seiner wahren Liebe.
    Er legte den Umhang ab – nachdem er sich noch einmalversichert hatte, dass er allein und unbeobachtet war – und streckte vorsichtig seine Flügel. Falls sie nicht mehr funktionstüchtig wären, was dann? Dann würde er sich eben etwas einfallen lassen. Obwohl sie dank Kellers Flickarbeiten daran deutlich schwerer waren als früher, gelang es Malachi, seine Flügel zu einem unsicheren Probeflattern zu bewegen, das ihn immerhin schon einmal kurz vom Boden abheben ließ. Ein zweiter Versuch, und er schaffte es bis zur Höhe der Tür. Sein Herz machte vor Erleichterung einen kleinen Sprung in seiner Brust.
    Fenster schien es in diesen Unterkünften leider nicht zu geben. Das hätte es einfacher gemacht, herauszufinden, in welcher sie sich aufhielt. Die Bewohner der unteren Ebenen waren jedenfalls entweder nicht zu Hause, oder sie schliefen bereits. Inzwischen musste offenbar die Nacht hereingebrochen sein. Neben jeder der Türen war eine leicht abgerundete Metallstange in die Wand eingelassen. Malachi hielt sich daran fest und entlastete so seine Flügel, während er überlegte, wie er nun am besten weiter vorgehen sollte.
    Sein Blick fiel auf die dünne Strähne flammend roter Haare, die sich um die Metallstange gewickelt hatte, genau über seinem Daumen. Vor Schreck geriet er ins Trudeln und stürzte beinahe ab, hätte er sich nicht gerade noch rechtzeitig wieder am Griff festgeklammert. Das war die Tür! Ohne nachzudenken, öffnete er sie, schwang sich ins Innere und faltete seine Flügel zusammen.
    Erst als er die Bedeutung des Anblickes begriff, der sich ihm bot, hielt er inne. Zwei Paar Stiefel, beide einem männlichen Wesen gehörend, standen auf den Steinen in der Nähe eines schwach glimmenden Feuers, das den Raum erhellte. Lautlos weiter in den Raum vordringend, konnte Malachi das Ende eines Bettes erspähen. Ein richtiges Bett, wie die Menschen in der Oberwelt sie besaßen, kein notdürftiges Schlaflager aus übereinandergelegten schmutzigen Decken, wie Keller es im Hinterzimmerseiner Werkstatt hatte. Über eine der Bettkanten ragte ein schlanker weißer Fuß.
    Wenn sie dort drin neben einem Mann ihrer eigenen Rasse lag, würde er ihn umbringen. Kellers Verhaltensmaßregeln kümmerten ihn nicht mehr. Was wusste der Mensch schon, er hatte keine Ahnung von den Emotionen, die in ihm wüteten. Zuerst würde er den Elfen an ihrer Seite töten und danach Keller, dafür, dass er ihn nicht gewarnt hatte.
    Malachi ging um die Ecke, sodass er in die Nische schauen konnte, in der sie lag. Allein. Augenblicklich löste seine eben noch mörderische Wut sich in Luft auf. Sie schlief auf dem Bauch, ihre Flügel lagen locker am Rücken an. Eine dünne Decke bedeckte ihren Unterkörper, und ihr Haar war über die dunklen Laken ausgebreitet, als ob jemand dort Feuer wie einen Eimer Wasser ausgegossen hätte.
    Er näherte sich vorsichtig, darauf bedacht, sie nicht aufzuwecken. Noch nicht. Er wollte sich vorher alles in seinem Geist ausmalen, ihren Gesichtsausdruck, zuerst schlaftrunken und überrascht, und wie er sich veränderte und in Freude umschlug, sobald ihr klar wurde, dass er gekommen war, um sie mitzunehmen. Dieses Bild wollte er wenigstens für einen kurzen Moment in seinem Kopf vor sich sehen, denn er war sich

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