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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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von ihren Lippen. »Obwohl ich bei dir ja immer auf Überraschungen gefasst sein muss. Also vielleicht irre ich mich und du hast keine Ahnung. Oder du ignorierst deine Ahnung, weil dein Dickkopf es dir gebietet.«
       Für Katjas strapazierte Nerven war dies der falsche Moment für einen Ausflug in ihre Psyche. »Könntest du deutlicher werden«, brummte sie leicht gereizt.
       Janny wurde wieder ernst. »Der andere Grund war der, dass ich … wie soll ich sagen … ich sah schon am ersten Tag bei AKTIV SPORTS, wie deine Augen an Grit hingen, und dachte: Schade, dass sie schon vergeben ist. Damit meinte ich dich! Dann bemerkte ich, dass Grit deine Blicke nicht erwiderte. Nicht so. Natürlich war das eine verdammt schlechte Ausgangsposition für mich, deine Freundschaft zu gewinnen, erst recht alles, was darüber hinausgeht. Aber ich wollte es wenigstens versuchen. Der Urlaub bot mir die Gelegenheit dafür. Ein wenig bin ich Haakon dankbar, dass er uns in dieser Hütte aussetzte und wir durch den Wald irren mussten. So nah wie in diesen beiden Tagen wären wir uns sonst wahrscheinlich nie gekommen.«
       »Das …, ich weiß nicht…, ist das dein Ernst?«, stotterte Katja.
       »Jedes Wort.«
       »Aber warum bist du mir die ganze letzte Woche ausgewichen? Hättest du mir das alles nicht gleich sagen können?«
       »Ich dürfte es dir nicht einmal jetzt erzählen. Aber ich wollte nicht, dass du erst bei der offiziellen Verkündung des Joint Venture erfährst, wer ich bin.«
       »Und was erwartest du jetzt? Ich begreife das Ganze immer noch nicht richtig, fürchte ich. Vor allem … was ist jetzt echt und was gespielt?«
       Janny stand auf, zog Katja sanft vom Stuhl hoch in ihre Arme. »Als ich dir sagte, ich mag dich, war das echt«, raunte sie und streichelte Katjas Wange. »Der Kuss war echt. Wenn auch zu kurz. Aber ich hatte Angst, dich zu erschrecken.« Janny strich mit den Fingern sanft über Katjas Lippen. 
       Katja schluckte. »Das hast du trotzdem. Egal, was du tust, ich fühle mich unsicher. Im Moment bin ich einfach nur verwirrt.«
       »Hm, verstehe.«
       »Ich …« Katja stockte. »Ich weiß, ich habe Gefühle für dich, aber … das kommt alles so plötzlich. Eben noch wünsche ich dich zum Teufel und dann … will ich am liebsten ständig in deiner Nähe sein. Das ist doch verrückt.« Ein hilfloses Seufzen folgte.
       »Warum ist das verrückt?«, flüsterte Janny dicht neben Katjas Ohr. Zwei warme Lippen streiften ihren Hals und hinterließen ein Kribbeln auf Katjas Haut.
       »Gefühle ändern sich doch nicht so schnell«, flüsterte Katja atemlos.
       »Das nennst du schnell? Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor.« Jannys Gesicht war nur wenige Zentimeter von Katjas entfernt. Katja konnte in Jannys Augen lesen, dass sie dieser Ewigkeit gerne ein Ende setzen würde. Wenn Katja dazu bereit wäre. Janny wollte sie nicht überfallen. Sie wartete auf eine Geste, die sie einlud. 
       Katja zögerte. »Es ist nur so …« Wie sollte sie das erklären? Es war ja nicht so, dass sie Jannys Worten nicht traute. Es lag an ihr selbst. »Normalerweise bin ich mir meiner Gefühle immer sicher.« 
       Janny zog sich langsam zurück. Katja sah die Enttäuschung in ihrem Gesicht.
        Oh nein! Das ging ja voll nach hinten los!
       »Nein, warte«, bat sie und hielt Janny, die sich gerade abwenden wollte, zurück. »Das war falsch ausgedrückt. Ich bin mir auch sicher, was dich angeht. Es ist nur ungewöhnlich, dass ich mir zweimal so sicher bin, so kurz hintereinander. Erst Grit, jetzt du … verstehst du? Das verwirrt mich.« 
       Janny lächelte versöhnt. »Ja, natürlich.«
       Katja trat zu ihr. »Du bist nicht böse?«
       »Aber nein.« Janny verzog fatalistisch die Mundwinkel. »Ich habe mich langsam daran gewöhnt, dass du meine Geduld auf die Probe stellst.«  
       »Das mache ich nicht mit Absicht«, beteuerte Katja. »Nicht dieses Mal«, fügte sie in Erinnerung früherer Verfehlungen reuig hinzu. Ein sanfter Kuss auf Jannys Wange unterstrich ihre Worte. 
       Janny seufzte. »Trinken wir noch ein Glas Wein?«
       Katja zwinkerte ihr zu. »Willst du mich betrunken machen?«
       »Wenn es hilft, dass du dich mir hemmungslos hingibst, sofort«, erwiderte Janny lakonisch.
       Katja senkte betreten den Blick. Sie achtete lieber besser darauf, was sie von sich gab. »Irgendwann lachen wir bestimmt darüber, wie ich mich heute Abend angestellt habe«,

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