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Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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werde. Guten Tag, Mr. Taggert, und Edan.«
    »Guten Tag, Houston«, sagte Edan mit einem leisen Lächeln.
    »Frauen!« hörte sie Kane hinter ihrem Rücken sagen. »Ich wußte doch, daß eine Frau mir nur die Zeit stehlen würde.«
    Er holte sie an der Haustür ein. »Vielleicht war ich ein wenig voreilig«, sagte er. »Ich mag nur nicht gern bei der Arbeit gestört werden. Das mußt du doch verstehen.«
    »Ich würde Sie nicht stören, wenn es nicht wichtig wäre«, sagte sie kühl.
    »Also gut«, sagte er, »gehen wir dort hinein.« Er deutete in die hallende Leere der Bibliothek. »Ich würde dir ja gern einen Sessel anbieten; aber ich habe nur einen, und der steht oben in meinem Schlafzimmer. Sollen wir lieber in mein Schlafzimmer hinaufgehen?« setzte er mit einem lüsternen Grinsen hinzu.
    »Ganz bestimmt nicht. Was ich mit Ihnen besprechen wollte, Mr. Taggert, ist Ihr Heiratsantrag. Ist es Ihnen ernst mit Ihren Heiratsabsichten?«
    »Glaubst du, ich würde so viel Zeit dafür verschwenden, dir den Hof zu machen, wenn ich nicht die Absicht hätte, dich zu heiraten?«
    »Mir den Hof machen?« sagte sie. »Ach ja, Ihre Rede vor den Damen am Sonntag in der Kirche — man könnte das so auslegen. Was ich Sie als nächstes fragen wollte, Sir: Haben Sie . . . also, haben Sie jemals einen Menschen umgebracht oder Leute angestellt die für Sie Menschen umgebracht haben?«
    Kane fiel der Kinnladen herunter. Ein zorniger Funke glomm in seinen Augen auf. Doch dann wurde daraus ein amüsiertes Funkeln. »Nein, ich habe in meinem Leben noch keinen Menschen getötet oder töten lassen. Was wollen Sie sonst noch wissen?«
    »Alles, was Sie mir freiwillig erzählen wollen«, sagte sie ernsthaft.
    »Is nich viel zu erzählen. Ich wuchs in Jacob Fentons Stall auf« — ein Muskel spielte in seiner Wange —, »wurde aus dem Haus geworfen, weil ich ein Techtelmechtel mit der Tochter anfing, und habe seither nur noch Geld gemacht. Ich habe niemand um die Ecke gebracht, niemand beraubt, niemand betrogen, niemals eine Frau geschlagen und nur ein paar Männern hin und wieder mal die Fresse poliert. Noch was?«
    »Ja. Als Sie mir den Antrag machten, sagten Sie, Sie wollten, daß ich Ihnen das Haus einrichte. Inwieweit habe ich sonst noch mit Ihnen zu tun?«
    »Mit mir?« Er schob grinsend die Daumen in die leeren Gürtelschlaufen seiner Hose. »Ich werde nichts vor Ihnen zurückhalten, wenn es das ist, was Sie meinen.«
    »Ich meine nicht das, worauf Sie anzuspielen scheinen«, sagte sie steif. »Mr. Taggert«, fuhr sie dann fort und begann, um ihn herumzugehen, »ich kenne Männer in den Kohlengruben, die besser gekleidet sind als Sie. Und sowohl Ihre sprachliche Ausdrucksweise wie Ihre Manieren sind schauderhaft. Meine Mutter war zu Tode erschrocken, als sie hörte, es bestände die Möglichkeit, daß ich so einen Barbaren wie Sie heiraten könnte. Da ich nicht mein Leben damit verbringen will, meiner Mutter Angst einzujagen, müssen Sie sich bereitfinden, ein paar Instruktionen zu befolgen, die ich Ihnen gebe.«
    »Instruktionen?« sagte er und blickte sie mit schmalen Augen an. »Was können Sie mir schon beibringen.«
    »Wie man sich anständig anzieht. Wie man ißt. . .«
    »Ißt? Ich esse eine Menge.«
    »Zweifellos, Mr. Taggert; aber Sie zitieren ständig solche Namen wie Vanderbilt und Gould. Sagen Sie, hat man Sie jemals in die Häuser der genannten Familien eingeladen, wenn Frauen zugegen waren?«
    »Nein, aber . . .«, fing er an, wich dann aber ihrem Blick aus. »Einmal; aber es gab einen Unfall, und ein paar Teller gingen zu Bruch.«
    »Ich verstehe. Ich frage mich, wie Sie von mir erwarten können, daß ich Sie heirate, Ihnen so ein prächtiges Haus wie dieses führe, die von Ihnen gewünschten großartigen Gesellschaften gebe, wenn Sie am Kopfende der Tafel sitzen und Erbsen mit dem Messer essen . . .«
    »Ich esse überhaupt keine Erbsen. Ein Mann braucht Fleisch, und er braucht keine Frau, die ihm sagt, was er essen . . .«
    »Guten Tag, Sir.« Sie machte auf den Absätzen kehrt und machte zwei Schritte zur Tür hin, als er sie am Arm packte.
    »Sie werden mich nicht heiraten, wenn ich nicht zulasse, daß Sie mich unterrichten?«
    »Und Sie rasiere. Und Sie richtig anziehe.«
    »Sie sind wohl scharf darauf, mein Gesicht zu sehen, wie?« sagte er grinsend; doch das Grinsen verging ihm, als er sah, wie ernst es Houston mit ihren Bedingungen war. »Wie lange habe ich Zeit, mir das zu überlegen?«
    »Ungefähr zehn

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