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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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fertig.
    »Ich glaube nicht, daß Ihre Männer hier nach Ihnen suchen werden. Ich gehe mal vor die Hütte; und wenn ich Geräusche in der Nähe höre, muß ich Ihnen damit den Mund stopfen.«
    »Chéri, du wirst doch diese Komödie nicht auf die Spitze treiben wollen, oder? Sie weiß über uns Bescheid. Sie hat es mir selbst erzählt.«
    »Das glaube ich Ihnen gern«, sagte Lee, während er ihre Hände an den Pfosten fesselte. »Sie hat Ihnen genug erzählt, daß Sie Ihre Lüge ausspinnen können. Was versprechen Sie sich eigentlich davon?«
    Françoise blickte ihn nur an.
    Als Blair sich zu den beiden umdrehte, sah sie, wie sie sich tief in die Augen blickten.
    Lee drehte sich von Françoise weg und wollte etwas zu Blair sagen; aber als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte, nahm er nur sein Gewehr hoch und murmelte: »Ich bin draußen, wenn du mich brauchst. In den Satteltaschen ist Proviant.« Damit ließ er die beiden Frauen allein.
    Langsam begann Blair die Satteltaschen auszupacken, die Lee auf den wackeligen Tisch in der Nähe des Pfeilers geworfen hatte, an dem Françoise festgebunden war. Es gab auch eine Feuerstelle in der Hütte, aber nur der Himmel wußte, wann der Kamin zuletzt gesäubert worden war. Zudem konnten sie keinen Rauch gebrauchen, den man viele Meilen weit sehen konnte.
    Während Blair ein paar Brote mit Schinken und Käse belegte und zu essen begann, hörte Françoise nicht auf, ihr zu erzählen, wieviel sie und Leander sich bedeuteten.
    »Er wird immer wieder zu mir zurückkehren«, sagte Françoise. »Er hat schon öfter versucht, von mir loszukommen; aber gelungen ist ihm das nie. Er wird mir alles verzeihen, was ich getan habe, mit mir fortreiten, mich nachts in seinen Armen halten und mich . . .«
    Blair nahm ihre belegten Brote und eine Feldflasche und verließ die Hütte.

Kapitel 22
    Lee war ein gutes Stück von der Hütte entfernt und so gut versteckt, daß Blair ihn nicht sah, bis er sie anrief:
    »Was ist passiert?«
    Er nahm ihr eines von den belegten Broten ab und brachte es fertig, ihr dabei gleichzeitig das Handgelenk zu streicheln.
    »Faß mich nicht an«, fauchte sie und zuckte mit dem Arm zurück, als hätte sie sich an seinen Fingern verbrannt.
    Lees Gesicht wurde rot vor Zorn. »Nun ist meine Geduld aber zu Ende! Warum glaubst du mir nicht, wenn ich dir sage, daß ich diese Frau noch nie in meinem Leben gesehen habe? Warum glaubst du ihr mehr als mir — deinem Mann?«
    »Weil mir dein Vater von ihr erzählt hat. Warum sollte ich ihm nicht glauben?«
    »Mein Vater hat dich belogen, weil ich ihm das angeschafft habe!« knurrte Lee.
    Sie wich einen Schritt zurück. »Belogen? Also gibst du das zu? Was hat dich dazu bewogen, mich in der Hochzeitsnacht alleinzulassen? Es hat keinen medizinischen Notfall gegeben. Ich bezweifle sogar, daß dein geheimnisvoller Mr. Smith überhaupt existiert. Wo bist du also gewesen?«
    Leander sagte eine Weile nichts, sondern blickte auf den Wald hinunter und verzehrte sein Brot. Er war nicht bereit, seine Probleme mit einer neuen Lüge noch mehr zu komplizieren.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, brachte er schließlich mit leiser Stimme heraus.
    »Du willst es mir nicht sagen.« Sie wandte sich ab und strebte wieder der Hütte zu.
    Er hielt sie am Arm fest. »Nein, ich kann es dir nicht sagen.« Sein Gesicht verriet seinen wachsenden Ärger. »Verdammt noch mal, Blair! Ich habe nichts getan, womit ich dein Mißtrauen verdienen würde. Ich bin nicht bei einer anderen Frau gewesen. Du liebe Güte, ich werde ja kaum mit einer fertig, geschweige denn mit zweien! Kannst du denn nicht begreifen, daß es etwas sehr Wichtiges gewesen sein muß — eine Sache auf Leben und Tod —, die mich dazu zwang, dich in der Hochzeitsnacht alleinzulassen? Warum, zum Teufel, kannst du mir nicht vertrauen? Warum glaubst du meinem Vater, der dich um meinetwillen belogen hat, und dieser Schlampe dort in der Hütte, die sich von Raub und Diebstahl ernährt?«
    Er ließ ihren Arm los. »Gut, geh hin und glaube, was sie dir erzählt. Das will sie doch nur erreichen mit ihrem Geschwätz. Ich bin überzeugt, sie würde sich diebisch freuen, wenn wir uns gegenseitig an die Kehle springen. Es wäre viel leichter für sie, einem statt zwei Bewachern zu entwischen. Wenn sie so weitermacht und du fortfährst, ihr zu glauben, dauert es nur noch ein paar Stunden und du verhilfst ihr sogar zur Flucht, nur damit ich von ihr getrennt werde.«
    Blair, die sich plötzlich sehr schwach

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