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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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gingen anschließend zum Empfang und schließlich in unser Haus. Alles in allem war es der schönste Abend, den ich bisher in meinem Leben verbracht habe.«
    »Und deshalb glaubst du nun, sie heiraten zu müssen«, sagte Reed mit schicksalsergebener Stimme. »Könntest du dir damit nicht wenigstens Zeit lassen? Du kennst sie doch kaum. Die Ehe ist für immer. Du wirst dein ganzes Leben mit dieser Frau verbringen müssen, und die Bekanntschaft einer Nacht ist keine ausreichende Grundlage für einen Ehebund. Nur weil sie so ein munteres Betthäschen . . .« Er verstummte, von einem Blick seines Sohnes gewarnt.
    »Also schön«, fuhr Reed seufzend fort. »Du wirst diese junge Dame um ihre Hand bitten. Und was wird aus Houston? Willst du sie einfach sitzen lassen? So etwas trifft Frauen hart, mein Junge.«
    »Da die Zwillinge das eingefädelt haben, müssen sie auch die Folgen tragen. Sie hätten sich vorher überlegen sollen, welche Konsequenzen ihre Handlungsweise haben könnte.«
    »Sie konnten schwerlich voraussehen, daß du beschlossen hatte, von diesem Abend eine Entscheidung für dein ganzes Leben abhängig zu machen. Aber warum läßt du dir nicht ein, zwei Monate Zeit, ehe du Blair um ihre Hand bittest, damit ihr euch beide in Ruhe überlegen könnt, ob diese Entscheidung richtig ist?«
    »Dafür ist es zu spät. Außerdem glaube ich nicht, daß Blair mich nehmen würde.«
    »Dich nicht. . .?« meinte Reed verwundert. »Warum, zum Kuckuck, würde sie dich nicht heiraten wollen, wenn sie schon mit dir schläft?«
    Wenngleich sich sein Vater darüber entrüstete, mußte Lee lächeln. »Ich bin mir nicht sicher, ob sie mich mag. Sie glaubt, ich sei genauso bigott wie ihr Stiefvater, und deshalb bin ich überzeugt, daß sie mich auslachen würde, wenn ich sie um ihre Hand bäte.«
    Reed warf beide Hände in die Luft. »Nun verstehe ich gar nichts mehr!«
    In diesem Moment wurde unten die Haustüre aufgestoßen, und laute Stimmen schallten herauf.
    Lee erhob sich aus seinem Sessel. »Das ist zweifellos ein überaus empörter Mr. Duncan Gates, der uns jetzt einen Besuch macht. Ich bin nämlich vor einer Stunde in seiner Brauerei gewesen, um ihm mitzuteilen, daß ich seine Stieftochter defloriert habe und bereit bin, dafür zu büßen, indem ich das gefallene Mädchen heirate. Offenbar hat er Blair mitgebracht, um mit uns beiden über den Fall zu sprechen. Schau mich nicht so düster an, Papa. Ich bin fest entschlossen, sie zu meiner Frau zu machen, und um dieses Ziel zu erreichen, ist mir jedes Mittel recht.«

Kapitel 7
    »Ich habe absolut nicht die Absicht, ihn zu heiraten«, sagte Blair nun schon zum zwanzigsten Mal.
    »Du bist entehrt, beschmutzt, verworfen«, wütete Duncan. »Kein anderer Mann würde dich noch nehmen!«
    Blair bemühte sich nach Kräften, Besonnenheit zu zeigen und sich nicht den Aufruhr anmerken zu lassen, der in ihr tobte. Drei geschlagene Stunden lang hatte Gates sie angebrüllt und versucht, sie einzuschüchtern. Sie hatte immer an die Gelassenheit ihres Onkels Henry denken müssen, daß er das Geschehnis nicht ohne Humor betrachten, sie sich zusammensetzen und die Lage besprechen würden, wie es sich für erwachsene Leute gehörte. Aber nicht so Mr. Gates. Er hegte noch solch mittelalterliche Ansichten, daß man sie zu den Hunden auf die Gasse jagen müsse, weil sie keine Jungfrau mehr war — oder zu Leander, was ihrer Ansicht nach das gleiche bedeutete.
    »Darf ich fragen, warum Sie meinen Sohn nicht heiraten wollen?« erkundigte sich Reed Westfield.
    Blair konnte die Feindseligkeit dieses Mannes spüren wie Hitzewellen in der Wüste. »Ich sagte Ihnen bereits, daß ich mich bei einem bedeutenden Hospital in Pennsylvania erfolgreich als Assistenzärztin beworben habe und gedenke, diesen Posten auch anzutreten. Zudem liebe ich Ihren Sohn nicht. Er ist mit meiner Schwester verlobt, und nach ihrer Hochzeit werde ich so rasch wie möglich nach Pensylvania zurückkehren, um nie mehr nach Chandler zurückzukehren. Ich glaube, eine noch deutlichere Antwort kann ich Ihnen kaum noch geben.«
    »Du hast das Leben deiner Schwester ruiniert!« keifte Gates. »Du glaubst doch wohl nicht, daß sie ihn jetzt noch heiraten kann?«
    »Willst du damit sagen, daß Leander von der Nacht, die er mit mir verbrachte, unrein wurde, um in deinem Jargon zu reden?«
    Duncans Gesicht lief dunkelrot an.
    »Beruhigen Sie sich, Duncan«, sagte Reed. »Blair, es muß doch möglich sein, eine für alle Beteiligten

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