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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Blair unbeteiligt und überlegte dabei, wie Alan nur auf den Gedanken kam, daß sie sich für Leander interessierte. Hatte sie nicht allen, die es anging, klargemacht, daß sie nichts mit Leander zu tun haben wollte?
    »Ich dachte, da Sie bereits schliefen, als Houston gestern abend nach Hause kam, und Sie heute schon sehr zeitig wieder fortgegangen sind, haben Sie vielleicht nicht gehört, was für ein schreckliches Malheur Mr. Taggert gestern bei der Gartenparty angerichtet hat. Und daß er Miss Houston dann zur Kutsche getragen, sie hierhergebracht und sich mit Ihrer Mutter unterhalten hat. Ich glaube, sie hätte sich um ein Haar in ihn verliebt, und er will ihr einen rosaroten Eisenbahnwaggon kaufen und . . .«
    Nun war Blair doch neugierig geworden. »Könntest du vielleicht eine Atempause machen und mir alles von Anfang an erzählen?«
    »Nun«, sagte Susan, die es offenbar genoß, die Rolle des Erzählers zu spielen, »gestern besuchte Ihre Schwester Miss Tia Mankins Gartenparty, zu der auch Sie eingeladen waren, aber nicht hingehen wollten. Und neben ihr stand dieser göttliche Mann, den zuerst niemand wiedererkannte. So hat man es mir berichtet, weil ich ja nicht bei der Party dabeigewesen bin; aber später habe ich ihn selbst sehen und mich davon überzeugen können, daß jedes Wort stimmte. Ich hätte nicht gedacht, daß dieser ungewaschene Hüne so gut aussehen könnte. Jedenfalls kam er mit zur Party, und alle Frauen schwärmten um ihn herum. Und dann füllte er am Büffet einen Teller mit Speisen, brachte ihn Miss Houston und kippte ihn über ihrem Schoß aus. Alle waren zunächst sprachlos; doch dann fing jemand an zu lachen. Und ehe man sich’s versah, hielt Mr. Taggert Miss Houston auf seinen Armen, trug sie aus dem Garten und setzte sie in die herrliche neue Kutsche, die er ihr gekauft hat.«
    Blair hatte inzwischen das Tablett wieder zu sich herangezogen. Sie wollte gerade einen Bissen mit einem Schluck Milch hinunterspülen, setzte aber das Glas wieder ab und fragte: »Hat Houston denn nicht protestiert? Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sich so etwas von einem Mann in der Öffentlichkeit gefallen läßt.« Wenn sie ehrlich war, konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen, daß sich ihre Schwester von einem Mann auf die Arme nehmen ließ.
    »So etwas habe ich auch nie erlebt, als sie noch mit Dr. Leander verlobt war. Aber Miss Houston ließ sich das nicht nur gefallen, sondern sie brachte ihn anschließend auch noch hierher und bat Ihre Mutter, daß sie ihm im Salon Gesellschaft leisten sollte.«
    »Meine Mutter? Sie bricht doch sofort in Tränen aus, wenn sie den Namen Taggert nur hört!«
    »Seit gestern nicht mehr. Ich weiß zwar nicht, was ihr so gut an ihm gefällt — außer, daß er gut aussieht —; denn mich erschreckt dieser Mann zu Tode. Doch Ihre Mutter hätte sich fast in ihn verliebt. Ich half Miss Houston beim Umziehen, und als wir zusammen wieder nach unten gingen, bat Ihre Mutter ihn gerade, sie Opal zu nennen, und er fragte sie, was für eine Farbe der Eisenbahnwaggon haben soll, den er ihr schenken möchte.«
    Susan räumte nun das Tablett mit dem leeren Teller vom Bett. »Aber etwas Schreckliches muß passiert sein, nachdem Miss Houston mit diesem Mann wieder fortgefahren ist; denn sie kam gestern abend weinend nach Hause. Sie versuchte zwar, ihre Tränen vor mir zu verstecken, als ich ihr beim Auskleiden half; aber ich konnte in ihren Augen sehen, daß sie geheult hatte. Und heute hat sie nichts gegessen und ihr Zimmer nicht verlassen.« Susan warf Blair einen schlauen Blick zu, als sie wieder zur Tür ging. »So wie Sie. Dieses Haus ist heute eine Leidensstätte«, schloß Susan und verließ den Raum.
    Blair verließ sofort ihr Zimmer und begab sich zu ihrer Schwester.
    Sie fand sie auf ihrem Bett liegend, mit geschwollenen, roten Augen, ein Bild des Elends. Blairs erster Gedanke war, daß sie an diesem Jammer schuld sei. Wäre sie nicht nach Chandler zurückgekehrt, wäre Houston immer noch mit Leander verlobt und dächte nicht daran, einen Mann zu heiraten, der sie in der Öffentlichkeit mit Soßen übergoß und zum Gespött der Leute machte.«
    Blair versuchte mit Houston zu reden, ihr klarzumachen, daß sie Lee vermutlich immer noch haben könnte, wenn sie ihn wollte, und es nicht nötig hatte, sich für diesen Taggert zu opfern. Aber je mehr Blair redete, um so stiller wurde ihre Schwester. Außer der Behauptung, daß Leander sie nicht mehr liebte und Blair auf

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