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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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auf die Wichtigkeit körperlicher Übungen hingewiesen. Er sagte, durch das fleißige Trainieren ihres Körpers könne sie ihr Denkvermögen verbessern und die Aufnahmefähigkeit ihres Gehirns stärken. Deshalb war Blair auch dem Ruderverein beigetreten, hatte mit anderen Studentinnen das Tennisspielen erlernt und, sooft es ihre Zeit erlaubte, an Gymnastikstunden teilgenommen und Ausflüge mit dem Fahrrad gemacht. Manchmal war sie sogar ein bißchen gewandert.
    Sie besiegte Alan mühelos in zwei Sätzen.
    Alan wanderte mit geistesabwesender Miene vom Platz. Das ganze Match hindurch hatte er mehr hinter sich als auf den Ball geschaut — mit einem Gesicht, als erwartete er, jeden Augenblick seinen Rivalen am Rand des Spielfeldes auftauchen zu sehen.
    Blair war ziemlich verärgert über den Ausgang des Spiels, weil sie argwöhnte, daß Alan in der Sorge, Leander könne ihnen das Match verderben, weit unter seiner Form gespielt hatte.
    »Alan, ich habe fast den Eindruck, daß du dich vor ihm fürchtest. Bisher haben wir ihn jedesmal geschlagen.«
    »Du hast ihn geschlagen. Hier auf dem Land bin ich zu nichts zu gebrauchen. Ja, wenn wir uns in einer Großstadt messen könnten, würde ich vielleicht eine Chance haben.«
    »Leander hat in der ganzen Welt studiert. Ich bin überzeugt, daß er in einem Ballsaal genauso zu Hause ist wie auf einem Pferd«, sagte sie, während sie ihr Rakett säuberte.
    »Ein Renaissance-Mensch?« erwiderte Alan gereizt. Blair blickte zu ihm hinauf.
    »Alan, du siehst aus, als würdest du dich ärgern, obwohl du ganz genau weißt, was ich für diesen Mann empfinde.«
    »Weiß ich das? Was ich weiß, sind die Tatsachen, daß du ein einziges Mal mit ihm ausgegangen bist und schon die Nacht mit ihm verbracht hast. Aber wenn ich dich berühre, scheinst du die Kontrolle über dich nicht zu verlieren.«
    »So etwas muß ich mir nicht anhören«. Sie wandte sich ab.
    Er hielt sie am Arm fest, als sie sich entfernen wollte.
    »Möchtest du es lieber von Westfield hören? Fändest du es besser, wenn er hier wäre, mit seinem Revolver herumballerte und das naive Vertrauen eines jungen Arztes mißbraucht?«
    Sie musterte ihn mit einem so kalten Blick, als wäre sie wieder in die Haut ihrer Schwester geschlüpft. »Laß meinen Arm los.«
    Er gehorchte sofort, sagte einlenkend: »Blair, es tut mir leid. Ich habe es nicht so gemeint. Ich bin es nur leid, das dritte Rad am Wagen zu spielen, in meinem Hotelzimmer herumzusitzen und darauf zu warten, deine Eltern kennenzulernen, was du mir bis heute verboten hast. Nicht Westfield, sondern ich scheine hier überflüssig zu sein.«
    Seine Worte versöhnten sie wieder. Sein Ärger war nur zu begreiflich. Sie legte ihm die Hand an die Wange. »Ich wollte mit dir sofort wieder ab reisen; aber du hast dich für einen Wettkampf mit Westfield entschieden. Du warst mit seinen Bedingungen einverstanden, und nun ist meine Karriere als Ärztin gefährdet. Ich darf bis zum Zwanzigsten Chandler mit dir nicht verlassen. Aber du kannst darauf vertrauen, daß ich Chandler mit dir verlassen will.«
    Er begleitete sie, bis die Villa Chandler in Sichtweite vor ihnen lag. Als sie sich trennten, merkte Blair, wie verunsichert Alan noch immer war. Er machte sich Sorgen um den Ausgang des Wettkampfs. Nichts, was sie zu ihm sagte, schien ihm diese Sorge zu nehmen.
    Als sie am Haus anlangte, ging sie sofort auf ihr Zimmer, froh darüber, daß ihre Mutter ihr diesmal nicht eine lange Liste von Blumen und Pralinen aufzählte, die Leander während ihrer Abwesenheit in der Villa hatte abgeben lassen. Opal begrüßte sie nur mit einem freundlichen
    Lächeln und widmete sich dann sofort wieder ihrer Stickerei, während sich Blair buchstäblich die Treppe hinaufschleppte.
    Sie war entschlossen, den Nachmittag nicht wie den Morgen mit Heulen zu verbringen, streckte sich auf dem Bett aus und versuchte ein Kapitel über die Behandlung von Verbrennungen verschiedenen Grades in einem Buch zu lesen, das Alan ihr geliehen hatte.
    Um drei Uhr nachmittags klopfte Susan, das Zimmermädchen, mit einem Tablett voller Speisen an ihrer Tür. »Mrs. Gates«, sagte sie, »hat mir befohlen, Ihnen das zu bringen und Sie zu fragen, ob Sie sonst noch Wünsche haben.«
    »Nein«, sagte Blair lustlos und schob das Tablett von sich weg.
    Susan blieb auf der Schwelle noch einmal stehen und wischte mit der Schürze über den Türpfosten. »Sie wissen sicherlich schon, was gestern passiert ist.«
    »Gestern?« fragte

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