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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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weidete sich an ihrer Weichheit und Süße, die sie ihm in jener einzigen Nacht gezeigt hatte, wo sie ihm nicht böse gewesen war.
    Jene Nacht hatte sein Leben verwandelt, und er war entschlossen, sich diese Frau zurückzuholen, die sich ihm damals geschenkt hatte.
    Mit einem Lächeln und einem Gefühl, daß er nicht anders handeln konnte, schlug er die Zudecke zurück und schlüpfte neben ihr ins Bett — mit Schuhen und allem. Die Zeit reichte nicht für ein ausgedehntes Liebesspiel, und jetzt, ehe sie erwachte, während er noch klar denken konnte, wußte er, daß die Mansarde von Duncans Haus nicht der richtige Ort dafür war.
    Er küßte ihre Schläfen, während er sie in seine Arme zog, und schlaftrunken kuschelte sie sich an ihn, während er ihre Augen und Wangen küßte. Als er ihre Lippen mit den seinen berührte, erwachte sie langsam, drängte ihren Körper noch dichter an den seinen, schob ihren Schenkel zwischen seine Beine, während er ihr Nachthemd anhob und ihr nacktes Fleisch liebkoste.
    Sein Kuß wurde leidenschaftlicher, seine Zunge berührte die ihre, und sie ging bereitwillig darauf ein, umfing ihn mit den Armen, um ihm noch näher zu sein.
    Es war Lees Taschenuhr, die durch den dünnen Stoff ihres Nachtgewandes in ihren Bauch schnitt und sie weckte — aber nicht ganz.
    »Ich dachte, du wärst ein Traum«, murmelte sie, während sie seine Wange streichelte.
    »Ich bin ein Traum«, sagte Lee heiser. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so beherrschen müssen. Er wollte ihr das Nachthemd über den Kopf streifen, ihr warmes, herrliches Fleisch liebkosen, ihre Haut auf der seinen spüren. Er wollte seine unrasierten Wangen am weichen Fleisch ihres Leibes reiben und ihren leisen Aufschrei hören, der Protest und Jubel zugleich war.
    Und dann saß Blair plötzlich kerzengerade im Bett. »Was machst du denn hier?« keuchte sie.
    Er legte seine Hand auf ihren Mund und zog sie wieder ins Bett herunter, wo sie sich gegen ihn stemmte und ihn mit den Fersen bearbeitete.
    »Wenn du mit mir Patienten besuchen willst, mußt du jetzt aufstehen; und da es noch so früh am Morgen ist, wollte ich nicht an eure Vordertür klopfen und das ganze Haus aufwecken. Willst du endlich aufhören, solchen Lärm zu machen? Sonst kommt Mr. Gates in dein Zimmer, und wenn er dich so sieht, wird er dich vermutlich in Sack und Asche durch die Straßen von Chandler jagen.«
    Er nahm die Hand von ihrem Mund, als sie sich etwas beruhigt hatte.
    »Das wäre mir lieber als das, was du gerade mit mir anstellen wolltest«, sagte sie mit einem lauten Flüstern. »Laß mich sofort los!«
    Leander bewegte sich keinen Millimeter von ihr weg. »Wenn ich Zeit gehabt hätte, wäre ich nicht in meinen . . . ah . . . Schuhen zu dir ins Bett gestiegen«, sagte er, während er, sie an sich ziehend, sein Bein zwischen ihren Schenkeln rieb.
    »Du bist ein niederträchtiges, lüsternes . . .«
    Weiter kam sie nicht, weil er ihr mit seinen Lippen den Mund versiegelte und dabei ihre Arme über ihrem Kopf festhielt. Er küßte sie, zunächst sacht, dann so heftig, daß sie keine Luft mehr bekam, und schließlich wieder so zärtlich wie am Anfang.
    Als er ihren Mund endlich freigab, hatte sie Tränen in den Augen. Den Kopf zur Seite drehend, flüsterte sie: »Bitte nicht — bitte.«
    »Ich weiß nicht, warum ich Erbarmen mit dir haben sollte«, sagte er und ließ ihre Arme los, hielt aber immer noch ihren Leib unter seinem Körper gefangen. »Du hast mir in den letzten Tagen kein Pardon gegeben.«
    Als sie ihn ansah, gab er auch ihren Körper frei. »Ich werde dein Zimmer auf dem gleichen Wege verlassen, auf dem ich gekommen bin — über das Dach und den Baum. Wirst du dich anziehen und mich vor dem Haus treffen?«
    Sie blickte ihn nicht mehr so an wie ein gefangenes Tier. »Und wir werden Patienten besuchen?«
    »Ich habe noch nie eine Frau erlebt, die sich auf Blut und Wunden freut.«
    »Das ist es nicht. Ich freue mich, wenn ich anderen Menschen helfen kann. Ein Menschenleben zu retten, bedeutet für mich so viel wie mein eigenes Leben . . .«
    Er küßte sie rasch, ehe er aus ihrem Bett stieg. »Du kannst mir deine Lebensphilosophie unterwegs vortragen. In zehn Minuten — ja?«
    Blair konnte nur nicken und war schon aus dem Bett, bevor Lee durch das Fenster auf das Dach gestiegen war. Sie überlegte nicht, wie merkwürdig sie sich beide verhielten; denn seit sie nach Chandler zurückgekommen war, verlief ihr Leben nicht mehr in normalen

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