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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nachdem er Alan geweckt hatte.
    Blair dachte auf dem Weg nach Hause über alles nach, was Lee zu ihr gesagt hatte, und das beschäftigte sie auch noch eine Weile, als sie bereits im Bett lag. Zweifellos brauchte diese Stadt eine Ärztin, und sie konnte ihm bei dem Aufbau seiner neuen Klinik helfen und gleichzeitig ihre praktische Ausbildung bei ihm zu Ende bringen.
    »Nein, nein, nein!« sagte sie laut, während sie mit der Faust in die Kissen schlug. »Ich werde nicht in Chandler bleiben! Ich werde Alan heiraten, als Assistenzärztin an der St.-Joseph-Klinik arbeiten und anschließend eine Praxis in Philadelphia eröffnen!«
    Doch als sie mit diesem Entschluß einschlafen wollte, mußte sie wieder an die vielen Frauen in Chandler denken, die von keiner Ärztin betreut wurden. Es wurde eine unruhige Nacht für sie.
    Am Mittwochmorgen kam Lee in die Villa Chandler, um sie zu besuchen, und Blair merkte, daß sie sich freute, ihn wiederzusehen.
    »Ich muß heute erst am späten Nachmittag meinen Dienst in der Klinik antreten, und da dachte ich mir, vielleicht sollte ich dich fragen, ob du mit mir ausreiten möchtest. Ich bin zuerst zum Hotel geritten, um Alan zu bitten, uns zu begleiten; aber er sagte, er sei zu müde dazu, und das Reiten sei sowieso nichts für ihn. Vermutlich wirst du mir deshalb einen Korb geben, nicht wahr?«
    Ehe Blair ein Wort sagen konnte, fuhr er rasch fort: »Natürlich wirst du mir einen Korb geben.« Er blickte auf seinen Hut hinunter, den er mit beiden Händen festhielt. »Du kannst nicht mit mir allein ausreiten, weil du ja mit einem anderen Mann verlobt bist. Doch da die ganze Stadt glaubt, daß ich dich in fünf Tagen heiraten werde, würde keine andere junge Dame meine Einladung annehmen.« Er wollte wieder zur Tür zurückgehen. »Entschuldigung. Ich hatte nicht vor, dich mit meinen Problemen zu belästigen. Meine Einsamkeit ist nicht deine . . .«
    »Lee«, sagte sie rasch, ihn am Arm fassend. »Ich . . . ich hätte so gern mit dir über den Fall von Blutvergiftung gesprochen, den du in der Klinik behandelst. Vielleicht . . .«
    Leander gab ihr nicht Gelegenheit, den Satz zu beenden. »Du bist großartig, Blair - ein echter Freund«, sagte er, während er sie anstrahlte, daß ihr die Knie weich wurden. Und im nächsten Moment spürte sie schon seine Hand im Kreuz, die sie durch die Tür auf die Veranda hinausschob und dann auf den Hof, wo zwei gesattelte Pferde auf sie warteten.
    »Aber ich kann doch nicht in diesem Kleid ausreiten«, protestierte sie und blickte auf ihren langen Rock hinunter.
    »Aber das Kleid steht dir«, sagte er, »und was macht es schon, wenn du mir deine nackten Knöchel zeigst? Außer mir sieht sie ja keiner, und ich habe schon mehr gesehen als das.«
    Und ehe sie noch etwas sagen konnte, hatte er sie schon aufs Pferd hinaufgehoben, wo sie sich bemühte, ihre Röcke so zu ordnen, daß der Anstand einigermaßen gewahrt blieb. Sie hoffte nur, daß Houston jetzt nicht aus dem Fenster sah. Houston mochte ihr vielleicht eines Tages verzeihen, daß sie ihr den Mann gestohlen hatte, den sie heiraten wollte; doch sie würde ihr nie — niemals — einen Verstoß gegen die Kleidersitte vergeben.
    Leander grinste sie an, und in diesem Moment war ihre Schwester vergessen und alle ihre Bedenken, daß sie mit einem Mann zusammen war, mit dem sie nicht zusammen sein sollte.
    Er führte sie weit weg von der Stadt. Sie ritten eine Weile nebeneinander, und Blair brachte ihn dazu, daß er ihr noch mehr erzählte von seinen Plänen mit der Frauenklinik. Und sie erzählte ihm ihre Vorstellungen davon. Einmal meinte er sehr nachdenklich, daß er sich wünschte, einen Kollegen an seiner Seite zu haben. Behutsam erkundigte sich Blair, ob er sich auch eine Kollegin vorstellen könne. Wenn Blair diese Kollegin wäre, antwortete er, könne er sich das sehr gut vorstellen, und dann redete er eine halbe Stunde lang nur davon, wie sie in der neuen Klinik Zusammenarbeiten würden, wenn sie in Chandler bliebe. Es dauerte nicht lange, und sie wurde von seinen Phantastereien angesteckt. Sie sprach von den Wundertaten, die sie gemeinsam verrichten würden, bis sie alle Krankheiten im Staate Colorado ausgemerzt hätten.
    »Und dann könnten wir drei nach Kalifornien umziehen und diesen Staat von seinen Krankheiten kurieren«, meinte Leander lachend.
    »Wir drei?« meinte Blair verständnislos.
    Lee warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. »Alan. Hast du den Mann vergessen, den du liebst? Den

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