Herz-Dame
fallen ließen.
Dylan lachte. »Du bekommst so viele Bikinis, wie du willst, das war es mir wert.«
Fürsorglich legte er ihr ein Handtuch um die Schultern und zog sie in seine Arme.
Zufrieden kuschelte sie sich an ihn, genoss das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, das seine Nähe ihr bereitete.
»Wir sollten aufbrechen, es wird bald dunkel«, schlug er vor, und als sie nickte, fügte er neckend hinzu: »Fahren wir zu dir oder zu mir?«
Schlagartig wich jegliche romantische Stimmung aus ihr, sie schubste ihn von sich und sprang auf.
»Du bist so ein elender Mistkerl, ich frage mich, warum ich mich immer wieder mit dir einlasse.«
Zornig raffte sie ihre Kleider vom Boden zusammen und begann sich anzuziehen.
»So habe ich das doch gar nicht gemeint …«, setzte er zu einer Erklärung an, aber sie fiel ihm sofort ins Wort.
»Halt die Klappe, mir ist schon völlig klar, was du gemeint hast. Du hältst mich für eine dumme, kleine Schlampe, die es nötig hat, sich in dubiosen Bars wildfremde Männer aufzureißen«, fuhr sie ihn an. »Und weißt du, was das Schlimmste daran ist? Ich kann es dir nicht mal verübeln, schließlich habe ich mich dir jetzt schon oft genug an den Hals geworfen, was sollst du da auch anderes denken.«
Unterdessen war Dylan ebenfalls aufgestanden.
»Wenn ich das wirklich denken würde, hätte ich mich nicht in dich verliebt«, murmelte er leise, doch sie war zu sehr in Rage, um wirklich zu begreifen, was er gesagt hatte.
»Ich weiß nur eins, du wirst mich nie wieder anrühren, hörst du, nie wieder«, fauchte sie, während sie wütend ihre restlichen Sachen in den Korb warf.
Auf einmal sickerten seine Worte in ihr Bewusstsein, und sie hielt mitten in der Bewegung inne.
»Was? Was hast du da eben gesagt?« Ungläubig starrte sie ihn an, während ihr Herz ein paar Schläge aussetzte. »Meinst du das ernst?«
»Komm her.«
Er zog sie in seine Arme und küsste sie, so behutsam und zärtlich, dass sie auf einmal das Gefühl hatte zu schweben. Dann schaute er sie liebevoll an.
»Reicht dir das als Antwort?«
Immer noch völlig überrollt von seinem unerwarteten Geständnis war sie nicht in der Lage etwas zu sagen, und er seufzte. »Also gut: Ja, ich habe mich in dich verliebt, und ja, ich meine es ernst. – Ich hoffe, das ist jetzt angekommen, nochmal werde ich es nicht wiederholen, zumindest nicht, bevor ich von dir etwas gehört habe.« Er grinste und gab ihr einen spielerischen Klaps auf den Po. »Und jetzt entscheide dich, wohin wir fahren, bevor ich es mir anders überlege und dich hier am Strand zurücklasse.«
Das restliche Wochenende verbrachten sie in Dylans Wohnung, wo sie sich fast die ganze Zeit im Bett aufhielten, sich liebten, miteinander kuschelten und sich unterhielten. Sie kochten gemeinsam, schauten sich im Fernsehen einen alten Film an und alberten herum.
Grace konnte immer noch nicht richtig glauben, was geschehen war, und hatte die Befürchtung, jeden Moment unsanft auf dem Boden der Tatsachen zu landen. Doch wenn sie dann Dylan lächelnd neben sich liegen sah, und er sie liebevoll im Arm hielt, spürte sie, dass ihre Zweifel unbegründet waren, und glücklich genoss sie jede einzelne Minute.
Am Montagmorgen fuhren sie auf dem Weg zum Verlag kurz bei Graces Wohnung vorbei, damit sie sich umziehen konnte.
»Vielleicht solltest du dir gleich ein paar Sachen mehr einpacken«, rief Dylan ihr schmunzelnd hinterher, als sie ausstieg. Als sie ihn überrascht anschaute, grinste er. »Du glaubst doch nicht, dass ich so schnell wieder ohne dich schlafen will, und ich habe keine Lust, jeden Morgen erst hierher zu fahren.«
Kopfschüttelnd ging sie ins Haus, warf rasch ein paar Sachen in eine Tasche und kam kurz darauf zurück.
»So, das reicht für eine Woche, länger werde ich es mit dir vermutlich sowieso nicht aushalten«, zog sie ihn auf, als sie wieder ins Auto gestiegen war.
»Das werden wir noch sehen, notfalls binde ich dich am Bett fest, damit du nicht einfach wieder abhaust«, drohte er lächelnd.
Als sie am Verlag ankamen, küsste er sie noch einmal ausgiebig, dann gingen sie zusammen nach oben.
Sie erledigten zunächst ein bisschen Kleinkram, danach rief Dylan auf dem Rathaus an und erkundigte sich, ob man ihnen Auskunft über die Sozialversicherungsnummern geben würde. Die zuständige Sachbearbeiterin war zunächst nicht sehr kooperativ, aber nachdem er seinen ganzen Charme einsetzte, und ihr andeutungsweise erklärte, worum es ging, gab sie schließlich nach.
Eine
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