Herz-Dame
hier bei uns waren. Wenn Sie bereit sind, ein bisschen Zeit zum Suchen aufzuwenden, dürften Sie da sicher fündig werden.«
Grace und Dylan schauten sich kurz an, dann nickten sie gleichzeitig.
»In Ordnung.«
Baker stellte ihnen einen Kasten mit Karteikarten hin, und sie machten sich an die Arbeit.
Mühsam wühlten sie sich durch die hinterlegten Daten, verglichen die Notizen darauf mit den Namen auf ihrer Liste, und nach einer geraumen Weile hatten sie einige der Nummern zuordnen können.
»Wenn Ihnen noch Nummern fehlen, fragen Sie bei der Bahnhofsmission und der Armenküche nach, die verfahren auf die gleiche Weise wie wir, bestimmt hilft man Ihnen dort auch gerne weiter«, riet Thomas Baker ihnen, als sie fertig waren.
Sie bedankten sich, und nachdem er ihnen versprochen hatte, sich sofort zu melden, wenn er etwas von Henry oder einer der anderen Personen hören würde, verabschiedeten sie sich.
An einem der zahlreichen Imbissstände im Bahnhof aßen sie rasch etwas zu Mittag, danach betraten sie die Bahnhofsmission, wo sie ebenfalls wieder sehr freundlich empfangen wurden.
Auch hier fanden sie nach einiger Zeit ein paar Übereinstimmungen, und nachdem sie noch die Armenküche aufgesucht hatten, hatten sie von zwölf der vierzehn Personen auf ihrer Liste die Sozialversicherungsnummern ermittelt.
Es war inzwischen spät geworden, und nach einem kurzen Blick auf die Uhr war klar, dass sie heute niemanden mehr im Rathaus antreffen würden.
»Das machen wir am Montag, lass uns jetzt erst einmal das Wochenende genießen, das haben wir uns redlich verdient«, sagte Dylan, während sie zum Verlag zurückfuhren. »Ich würde dich ja gerne noch auf ein Glas Wein einladen, aber ich muss noch ein paar Sachen für die Morgenausgabe durchgehen, und ich bin nachher mit Justin verabredet«, erklärte er zu ihrer Überraschung, nachdem sie ausgestiegen waren.
Dann grinste er. »Aber vielleicht ist es auch besser so, ich sollte dich nicht zu sehr verwöhnen, sonst kann ich mir dich irgendwann nicht mehr leisten.« Als sie ihn entgeistert anstarrte, fügte er hinzu: »Wie wäre es mit Montagabend?«
»Soll das etwa ein Date werden?«, entfuhr es ihr spontan, und als er statt einer Antwort nur lächelte, hob sie abwehrend die Hände.
»Danke, aber ich glaube nicht, dass ich Zeit habe.«
Sie wünschte ihm noch ein schönes Wochenende, dann lief sie über den Parkplatz zu ihrem Auto, und Dylan betrat mit einem amüsierten Lächeln den Verlag.
Kapitel 17
A m Samstag lachte eine strahlende Sonne von einem wolkenlos blauen Himmel herunter, und gegen Mittag rief Sheila bei Grace an, und schlug ihr vor, mit an den Strand zu kommen.
»Das Wetter ist so herrlich, und wir wollen picknicken«, erklärte sie begeistert.
»Wer ist wir?«, fragte Grace gedehnt, obwohl sie die Antwort bereits ahnte.
»Justin und ich.«
»Nein danke, fahrt ihr nur alleine, ich habe keine Lust, das fünfte Rad am Wagen zu sein«, lehnte sie ab.
»Das bist du nicht, Dylan wird auch da sein«, gab Sheila zu.
»Danke, dann wohl erst recht nicht. Es reicht mir, wenn ich ihn fünf Tage in der Woche ertragen muss, da will ich wenigstens die restlichen zwei Tage meine Ruhe haben«, sagte Grace trocken, um im gleichen Moment festzustellen, dass sie den Gedanken an einen gemeinsamen Tag am Strand gar nicht so schrecklich fand.
»Jetzt komm schon Gracie, stell dich nicht so an. Es geht nur um ein Picknick am Strand, keiner erwartet von dir, dass du ihm um den Hals fallen sollst.«
»Ich weiß nicht …«, sagte sie zögernd, während ihr durch den Kopf schoss, dass sie genau das ziemlich gerne tun würde.
»Gracie, bitte.« Sheila legte all ihre Überzeugungskraft in ihre Stimme. »Du kannst mich doch nicht mit den beiden Kerlen da alleine lassen.«
»Als ob dir das etwas ausmachen würde«, seufzte Grace und gab schließlich nach. »Also gut, ich komme mit.«
Sheila lachte. »Na also – geht doch. Wir holen dich in einer halben Stunde ab.«
Sie verabschiedeten sich und Grace ging in die Küche und packte ein paar Sachen aus dem Kühlschrank in einen Korb. Anschließend zog sie sich ihren Bikini an, streifte eine Shorts und ein Top über, und band sich die Haare zusammen. Nachdem sie noch ein Handtuch und Sonnencreme im Korb verstaut hatte, war sie so weit fertig, und wenig später läutete es auch schon an der Tür.
»Hallo Grace, schön, dass du mitkommst«, grüßte Justin sie, als sie zum Auto kam, und sie murmelte ein unsicheres »Hi«, während sie auf den
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