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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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dauerte nicht lange, bis Bob erschien, und irgendwie machte er einen ziemlich nervösen Eindruck.
»Okay, was ist los?«, fragte Dylan, nachdem sie sich kurz begrüßt hatten.
Bob zögerte einen Moment, dann nickte er. »Also gut, ich weiß nich, ob da wirklich was dran is, aber mir is noch was eingefallen. Einen Tag, bevor Penny-Pete verschwunden is, hab ich nen Kerl beobachtet, der sich bei der Armenküche rumgetrieben hat. Es war keiner von den Helfern, die kenn ich alle, und es war auch keiner, der da für Essen angestanden hat, dazu war er zu gut angezogen. Er is da nur so rumgelaufen, hat sich mit ein paar von uns unterhalten, unter anderem auch mit Penny-Pete, und is dann wieder gegangen. Am nächsten Tag war Pete verschwunden, aber ich hab mir nix dabei gedacht. Gestern war der Kerl wieder da, und da hab ich mich dran erinnert. Wie gesagt, vielleicht hats nix miteinander zu tun, aber ich dachte, ich sollte euch das erzählen.«
Dylan überlegte einen Moment. »Kannst du uns den Mann beschreiben?«
Bob zuckte mit den Schultern. »Ich hab nich so drauf geachtet, ich konnt ja nich ahnen, dass es vielleicht wichtig is. Außerdem hab ich ihn nur von weitem gesehn, aber ich weiß noch, dass er blonde Haare hatte.«
»Vielleicht gibt es da wirklich einen Zusammenhang«, murmelte Dylan nachdenklich.
Er schwieg einen Moment, dann schaute er Bob fragend an. »Kannst du uns einen Gefallen tun?«
»Kommt drauf an was es is – aber ich sag dir gleich, ich will keinen Ärger haben«, erklärte Bob misstrauisch.
»Keine Sorge«, beruhigte Dylan ihn, »ich möchte dich nur bitten, dich ein bisschen unter deinen Kumpels umzuhören. Vielleicht haben die anderen den Mann auch bemerkt, und es kann ja sein, dass jemand ihn genauer beschreiben kann. Es ist besser, wenn du das machst, ich denke nicht, dass sie so gerne mit uns reden werden.«
Bob grinste. »Ja, das stimmt wohl. Okay, ich hör mich um.«
»Gut, und vielleicht können sich deine Leute ja auch erinnern, wann sie den Mann gesehen haben – dann könnten wir feststellen, ob unmittelbar danach jemand verschwunden ist. Wenn das so ist, wissen wir auf jeden Fall, dass es kein Zufall ist.«
»Mach ich«, versprach Bob, »und ich melde mich, wenn ich was weiß.«
Zögernd schaute Dylan ihn an. »Möchtest du etwas Geld für deine Mühe haben? Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich könnte mir denken, dass du es gut gebrauchen kannst.«
Wieder grinste Bob und entblößte dabei sein lückenhaftes, braun gefärbtes Gebiss.
»Schon gut, normalerweise sag ich bei so nem Angebot nich nein, aber mir isses genug, wenn ihr rausfindet, was los is, und wir wissen, dass wir keine Angst mehr haben brauchen.«
»In Ordnung, wenn du irgendetwas brauchst, sag Bescheid«, nickte Dylan.
Sie verabschiedeten sich, und eine gute Stunde später lagen Grace und Dylan im Bett.
Das flaue Gefühl, das sich während des Gesprächs mit Bob in Graces Magen ausgebreitet hatte, wollte nicht weichen, und schutzsuchend kuschelte sie sich in Dylans Arme, schaute ihn dann fragend an.
»Wenn das wirklich stimmt, und dieser Mann tatsächlich etwas mit dem Verschwinden der Leute zu tun hat – was glaubst du, macht er mit ihnen?«
     

Kapitel 20
    D er Mittwochvormittag verlief ruhig; wie am Tag zuvor saßen Grace und Dylan in Dylans Büro und recherchierten.
Gegen Mittag fand die übliche Redaktionskonferenz statt, und Dylan forderte Grace auf, ihn zu begleiten.
»Was soll ich denn da?«, fragte sie unsicher, während sie ihm zum Konferenzraum folgte.
»Setz dich einfach hin und hör zu«, schmunzelte er, »du wirst doch nicht ewig nur Reporterin bleiben wollen, und es kann nichts schaden, wenn du ein bisschen mehr siehst, als nur die Lokalredaktion und deinen Schreibtisch.«
Während der Besprechung saß Grace schweigend neben Dylan, und verfolgte interessiert die Diskussionen und Gespräche. Es erschien ihr alles ziemlich turbulent und chaotisch, und sie fragte sich, wie aus diesem Durcheinander eine komplette Tageszeitung entstehen konnte.
»Geht das da immer so zu?«, fragte sie irritiert, als sie wieder in Dylans Büro zurückkehrten. »Mir schwirrt der Kopf.«
Dylan lachte. »Ja, so ging es mir am Anfang auch, aber man gewöhnt sich schnell daran. Eigentlich würde ich dich gerne regelmäßig mitnehmen, je eher du da durchblickst, desto besser.«
»In Ordnung Chef, Ihr Wunsch ist mir Befehl«, nickte sie lächelnd.
»Etwas mehr Respekt meine Dame, nur weil Sie ab und zu ein paar private

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