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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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knappe Stunde später saßen sie bei ihr im Büro, und eine weitere Stunde später hatten sie zu sämtlichen Nummern auf ihrer Liste die passenden Namen.
Den restlichen Nachmittag verbrachten sie vor dem PC, in mühsamer Kleinarbeit durchforsteten sie das Internet nach Angehörigen der verschwundenen Personen.
»Das reicht für heute, ich habe schon viereckige Augen«, sagte Dylan irgendwann müde. »Ab nach Hause.«
»Nach Hause? Ich dachte, wir beide haben heute ein Date«, erinnerte Grace ihn lächelnd an seine Einladung, »Oder war das auch nur einer deiner Tricks, um mich herumzukriegen?«
Er seufzte mit gespielter Verzweiflung. »Ich habe es geahnt, kaum zwei Tage zusammen und schon werde ich unter Druck gesetzt.« Dann küsste er zärtlich ihr Ohr und murmelte: »Lass uns nach Hause fahren, und ich zeige dir noch ein paar andere Tricks.«
Wenig später standen sie in Dylans Küche und bereiteten gemeinsam ihr Abendessen zu.
Gerade als sie ihre Mahlzeit beendet hatten, klingelte Dylans Handy.
Er warf einen kurzen Blick auf das Display und runzelte die Stirn, als er »Unbekannter Anrufer« las.
»Ja?«, meldete er sich knapp, und hob erstaunt die Augenbrauen, als er Bobs Stimme hörte.
»Wir sollten uns dringend treffen, ich glaub ich hab ne wichtige Information für euch.«
     

Kapitel 19
    » W as ist los?«, wollte Grace wissen, nachdem Dylan das Gespräch beendet hatte.
»Das war Bob, er meinte, er hätte vielleicht noch eine Information für uns.«
»Ja und?«
»Keine Ahnung«, Dylan zuckte mit den Schultern, »er wollte am Telefon nichts sagen. Wir treffen uns morgen Abend mit ihm dort im Haus.«
»Ich weiß nicht, irgendwie habe ich kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache«, sagte Grace nachdenklich. »Immerhin sind vierzehn Menschen verschwunden.«
Dylan zog sie vom Stuhl und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Mach dir keine Gedanken, es gibt sicher eine ganz harmlose Erklärung dafür. Wir haben ja auch noch nicht alle Möglichkeiten abgeklappert, bestimmt wird sich das bald aufklären, und wenn wir Glück haben, kommt eine tolle Story dabei heraus.«
Er küsste sie liebevoll und schob sie vor sich her über den Flur ins Bad.
»So, Themawechsel – wolltest du nicht noch etwas über meine Tricks erfahren? Wie wäre es, wenn ich dir den sehr wirksamen Trick mit der gemeinsamen Dusche zeige?«
     
    Am nächsten Tag setzten sie ihre Recherchen fort. Sie saßen von morgens bis abends zusammen in Dylans Büro, und während Grace weiter das Internet durchsuchte, klebte Dylan am Telefon.
Der Tag verging, ohne dass sie einen Schritt weiter gekommen waren. Abgesehen davon, dass sie immer noch nicht alle Angehörigen ausfindig gemacht hatten, hatten die Anrufe auch keinerlei Hinweise ergeben. Niemand hatte etwas von den Vermissten gehört oder gesehen, die meisten Leute wollten auch gar nichts mit ihren vom Weg abgekommenen Verwandten zu tun haben, und einige weigerten sich komplett, irgendwelche Auskünfte zu geben.
»Wir drehen uns im Kreis«, seufzte Grace, als sie gegen Abend ihre Sachen zusammenräumten. »So kommen wir nie auf einen grünen Zweig.«
»Die oberste Journalisten-Regel lautet ‚Geduld haben‘, die besten Storys fallen einem nun mal nicht einfach so in den Schoß«, lächelte Dylan. »Was glaubst du, wie lange manche Reporter oder Fotografen manchmal auf ihre große Gelegenheit warten müssen, das ist in dem Job eben so.«
Grace verzog das Gesicht. »Geduld ist nicht gerade meine große Stärke.«
»Ja mein Liebling, das weiß ich«, grinste er und küsste sie, »aber in diesem Fall wirst du sie wohl aufbringen müssen. – Lass uns noch schnell etwas essen gehen, und danach treffen wir uns mit Bob.«
     
    Sie aßen beim Italiener eine Pizza und machten sich anschließend auf den Weg zu der verlassenen Siedlung am Stadtrand. Wie bei ihrem letzten Besuch hier erzeugte die leblose und düstere Atmosphäre der unbewohnten Häuser bei Grace eine Gänsehaut, und unwillkürlich erschauerte sie.
Dylan bemerkte es und legte ihr beschützend einen Arm um die Schultern. »Ich weiß, es ist sehr bedrückend hier, aber du musst keine Angst haben.«
Nachdem sie das Haus betreten hatten, begaben sie sich in den Raum, in welchem sie auch das letzte Mal mit Bob gesprochen hatten, und Dylan suchte nach der Petroleumlampe und zündete sie an.
Grace atmete ein wenig auf, auch wenn das Licht nur sehr spärlich war, so fühlte sie sich doch etwas wohler als in dieser undurchdringlichen Schwärze zuvor.
Es

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