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Herz-Dame

Herz-Dame

Titel: Herz-Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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unter die übrigen Gäste. Es herrschte eine lockere und fröhliche Stimmung, und sie amüsierten sich bestens.
Irgendwann am späten Abend unterhielt Grace sich gerade mit Oliver, der sich auch unter den Gästen befand, als sie zufällig sah, wie Dylan und Justin in einer Ecke des Raums standen und lebhaft gestikulierend miteinander sprachen. Anschließend öffnete Justin eine Schublade, kramte eine Weile darin herum und drückte seinem Freund etwas in die Hand.
Sekunden später kam Dylan auf sie zugeschossen und packte sie unsanft am Arm.
»Komm mit«, befahl er, und sie bemerkte die mühsam unterdrückte Wut in seiner Stimme.
»Was ist denn los?«, fragte sie irritiert, während er sie in die angrenzende Küche zog.
»Das würde ich auch gerne wissen«, fuhr er sie an, »gibt es vielleicht etwas, was du mir erzählen möchtest?«
Hilflos zuckte sie mit den Schultern. »Nein … ich … wovon sprichst du?«, stammelte sie verständnislos.
»Ich glaube, es wird Zeit, dass du die Karten auf den Tisch legst«, sagte er zynisch und warf mit einer heftigen Geste etwas auf den Küchentisch.
Grace war mit ihrem Blick der Bewegung seiner Hand gefolgt, und als sie erkannte, was er dort hingeschmissen hatte, wurde sie blass.
Zwischen einer Schüssel mit Kartoffelsalat und einem Teller voller Räucherlachs grinste ihr boshaft das Gesicht der Herz-Dame entgegen.
     

Kapitel 23
    E ntsetzt starrte Grace auf die Spielkarte, während die Gedanken in ihrem Kopf wild durcheinander sprangen.
»Herzlichen Glückwunsch zu deinem Gewinn, ich hoffe, du hattest Spaß damit«, sagte er sarkastisch, und fügte verbittert hinzu: »Und ich Idiot habe geglaubt …« Abrupt brach er ab.
»Dylan, bitte, das war nicht so, wie du denkst«, setzte Grace unglücklich zu einer Erklärung an, doch er unterbrach sie sofort mit einer unwirschen Handbewegung.
»Spar dir den Atem, ich habe schon verstanden«, erklärte er kalt, und wandte sich zur Tür. »Einen schönen Abend noch, und falls es dir langweilig werden sollte, wirst du da drin bestimmt ganz schnell einen neuen Preis gewinnen können.«
Bevor sie noch etwas sagen konnte, war er durch die Tür verschwunden, und wie durch Watte hörte sie Sekunden später das Zuschlagen der Haustür.
Erschüttert ließ Grace sich auf einen der Küchenstühle sinken, saß dort wie gelähmt und starrte die Spielkarte an. Heiße Tränen liefen über ihre Wangen, doch sie bemerkte es nicht, erwachte erst aus ihrer Starre, als Sheila irgendwann in die Küche kam.
»Gracie, was machst du denn …«
Sie stockte, als sie die feuchten Spuren auf den Wangen der Freundin entdeckte, dann fiel ihr Blick auf die Herz-Dame.
»Oh Scheiße«, entfuhr es ihr aus tiefstem Herzen, und tröstend legte sie Grace den Arm um die Schultern. »Es tut mir so leid«, murmelte sie zerknirscht, »ich glaube, das ist meine Schuld.«
»Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr«, sagte Grace leise.
Mit einer resignierten Handbewegung nahm sie die Karte vom Tisch und steckte sie in ihre Handtasche, während ihr erneut die Tränen in die Augen schossen.
Abermals ging die Tür auf und Justin kam herein. Ein Blick auf Sheila und Grace genügte ihm, um zu wissen, was passiert war.
»Bleib du bei ihr, ich sehe zu, dass ich die Leute loswerde, es ist sowieso schon spät«, flüsterte er Sheila zu und verschwand wieder.
Tatsächlich gelang es Justin, innerhalb kürzester Zeit sämtliche Gäste hinauszukomplimentieren, und wenig später saßen sie zu dritt in der Küche.
»Es tut mir leid, wenn ich gewusst hätte, dass Dylan so reagiert, hätte ich die Klappe gehalten«, sagte Justin bedrückt. »Als Sheila mir davon erzählt hat, fand ich das Ganze ziemlich witzig, und da Dylan eigentlich auch einen ziemlichen Sinn für Humor hat, konnte ich nicht ahnen, dass er so verletzt sein würde.«
»Schon gut«, erwiderte Grace leise, »ich weiß, dass es keine böse Absicht von euch war.«
»Und was machen wir jetzt?« Ratlos schaute Sheila Justin an. »Kannst du nicht mit ihm reden?«
Justin schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe vorhin ja schon versucht ihn wieder zu beruhigen, leider ohne Erfolg. Es ist das Beste, ihn eine Weile in Ruhe zu lassen, er wird sich wieder abregen und in paar Tagen wird er darüber lachen.«
»Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Sheila und strich Grace mitfühlend über die Hand. »Kopf hoch, das wird schon wieder.«
»Ja, sicher«, murmelte Grace tonlos und stand auf. »Ich rufe mir jetzt ein Taxi und fahre nach Hause.«
»Willst

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