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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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deutete auf seinen Diener, der unverschämt grinste.
    „Lassen Sie uns allein, Ritchie“, befahl er, „und nehmen Sie Ihren Schützling mit. Ich muss dringend mit Miss Compton sprechen.“
    „Um was geht es diesmal?“, fragte Pandora verdrießlich.
    „Zur Abwechslung möchte ich für ein paar Tage Freunde einladen. Aus diesem Grund wünsche ich, dass das Haus geputzt wird. Räume und Betten müssen gelüftet und bei den Mahlzeiten anständiges Essen und gute Weine serviert werden – zumindest für die Dauer des Besuchs.“
    Pandora starrte ihn an. „Und wie sollen wir das bezahlen, William? Du weißt, dass das Gut für solchen Unsinn nicht genug Geld einbringt. Wir schaffen es gerade eben, uns über Wasser zu halten.“
    Ihr Halbbruder wedelte ungeduldig mit der Hand. „Kein Grund zur Sorge. Ich habe dir doch gesagt, dass ich Glück am Spieltisch hatte. Ich gedenke, zusätzliche Bedienstete herzuholen, die das Haus in Ordnung bringen müssen, wie auch einen erstklassigen Koch und erstklassige Lebensmittel von einem entsprechenden Händler in Brighton. Von dir erwarte ich, dass du als Gastgeberin fungierst und nicht unsere alte Tante. Außerdem werde ich arrangieren, dass du dir die passende Kleidung leihen kannst.“
    Pandora errötete vor Zorn. „Ich habe nicht die Absicht, die abgelegten Sachen deiner Mätressen zu tragen, William. Meine eigene Garderobe mag alt sein, spiegelt aber den wahren Zustand unseres Gutes wider … nicht einen falschen, wie du ihn deinen Gästen zeigen willst.“
    „Deine ablehnende Reaktion hätte mir klar sein müssen. Nur kann ich nicht ständig die Gastfreundschaft anderer Leute in Anspruch nehmen, ohne mich zu revanchieren. Ich erwarte, dass in zwei Wochen alles fertig ist. Die ersten Kutschen mit Leuten und allem Notwendigen werden morgen hier eintreffen.“
    Vor vollendete Tatsachen gestellt, sah Pandora keine Veranlassung, weiter mit ihm zu diskutieren. Als sie sich indes zum Gehen wandte, fügte er hinzu: „Ach ja, da wäre noch etwas, was du wissen solltest. Ich werde veranlassen, dass ein Irrenarzt herkommt, Sir John untersucht und feststellt, ob er nicht in einer Anstalt besser aufgehoben wäre. Der alte Narr ist doch zu vernünftigen Entscheidungen gar nicht mehr fähig. Als Erbe sollte ich zweifellos Treuhänder des Gutes werden.“
    „Das kannst du nicht tun“, rief Pandora bestürzt. „Großvater ist nicht verrückt. Sein Verstand wandert ein wenig. Das ist alles.“
    „Soll er im Irrenhaus wandern, wo es Aufseher gibt. Dann können wir auch eine passende Ehe für dich arrangieren, bevor du durch dein wildes Benehmen nicht zu verheiraten bist. Streite nicht mit mir. Mein Entschluss steht fest.“
    Es hatte wenig Sinn, noch etwas zu sagen. Pandora kannte Williams Gesichtsausdruck nur zu gut. Sie zitterte, nicht vor Kälte, sondern wegen der Aussichten auf eine unerfreuliche Zukunft, die sich vor ihr auftat.
    Falls Pandora geglaubt hatte, dass die Auseinandersetzungen mit William für diesen Tag beendet waren, sollte sie bald herausfinden, dass sie sich irrte.
    Nachdem sie den Stallhof verlassen hatte, begab sich ihr Halbbruder zu Rob und George, die die Pferde absattelten, mit denen Pandora und ihre Begleiter unterwegs gewesen waren.
    „Ein Wort mit Ihnen“, wandte er sich in bestimmtem Ton an Rob. „Wohin ist Miss Compton heute geritten?“
    „Zur Baxter’s Bay und wieder zurück. Sie haben gezeichnet, jedenfalls Mr. Ritchie und Master Jack.“
    „Und was hat Miss Compton in der Zwischenzeit getan?“
    Rob blickte grinsend zur Seite. „Das möchte ich nicht sagen, Sir“, erwiderte er.
    „Entweder Sie reden, und das sofort, oder ich entlasse Sie auf der Stelle.“
    Der verängstigte Rob rückte mit der Wahrheit heraus. „Sie hat im Meer gebadet. Mr. Ritchie versuchte sie davon abzuhalten, aber sie wollte nicht auf ihn hören. Dann geriet sie in Schwierigkeiten, und er musste sie retten.“
    Williams Miene war ein Anblick für sich, wie Rob und George später übereinstimmten.
    „Im Meer gebadet? In Schwierigkeiten geraten? Denken Sie sich das aus?“
    „Nein, es ist die Wahrheit, Sir. Es zeigte sich dann, dass sie Mr. Ritchie zum Narren hielt. Sie war nicht in Schwierigkeiten, sondern hat nur so getan. Er war ziemlich wütend, was er ihr auch gesagt hat. Schließlich musste er sie ans Ufer tragen, und sie ist kein Leichtgewicht.“
    Bei diesem neuerlichen Beweis für Pandoras Gedankenlosigkeit überstieg Williams Zorn alle Grenzen. „Hat sonst

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